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Die Farm

Die Farm

Titel: Die Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ich.«
    »Woher hat er die Farbe?«
    »Tally kauft sie ihm von ihrem Verdienst.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe Mrs Foley von der Eisenwarenhandlung gefragt. Sie hat gesagt, ein verkrüppelter Junge aus den Bergen und seine Schwester hätten zwei Liter weißer Lackfarbe für einen Hausanstrich und einen kleinen Pinsel gekauft. Sie fand es merkwürdig - Leute aus den Bergen, die Hausfarbe kaufen.«
    »Wie viel kann man damit streichen?«
    »Nicht sehr viel.«
    »Wirst du es Pappy erzählen?«
    »Ja, das werde ich.«
    Wir machten eine schnelle Runde durch den Garten und ernteten nur das Wichtigste - Tomaten, Gurken und zwei rote Paprika, die ihr ins Auge stachen. Der Rest der Pflücker käme bald von den Feldern zurück, und ich konnte kaum das Feuerwerk erwarten, das Pappy abbrennen würde, sobald er erführe, dass sein Haus angestrichen wurde.
    Ein paar Minuten später wurde draußen geflüstert und leise diskutiert. Ich musste in der Küche Gurken schneiden, eine Taktik, um mich aus der Debatte herauszuhalten. Gran hörte die Nachrichten im Radio, während meine Mutter kochte.
    Mein Vater und Pappy gingen auf die Ostseite des Hauses und inspizierten Trots noch nicht vollendete Arbeit.
    Als sie zurückkehrten, setzten wir uns, beteten und aßen. Es wurde über nichts anderes als das Wetter gesprochen. Wenn sich Pappy über den Anstrich ärgerte, ließ er sich nichts anmerken. Vielleicht war er auch nur zu müde.
    Am nächsten Morgen hielt mich meine Mutter zurück und beschäftigte sich so lange wie möglich im Haus. Sie spülte das Frühstücksgeschirr und wusch ein bisschen Wäsche. Beide ließen wir den Hof vor dem Haus nicht aus den Augen. Gran zog los auf die Felder, aber meine Mutter und ich blieben zurück, erledigten kleine Arbeiten und taten geschäftig.
    Trot war nirgendwo zu sehen. Er war vom Hof verschwunden.
    Gegen acht torkelte Hank aus einem Zelt, stieß Dosen und Krüge um, bis er übrig gebliebene Brötchen fand. Er aß sie auf, dann rülpste er und blickte zu unserem Haus, als wollte er es nach Essbarem durchsuchen. Schließlich schlurfte er am Silo vorbei Richtung Baumwollanhänger.
    Wir warteten und spähten durch das Fenster. Immer noch keine Spur von Trot. Schließlich gaben wir auf und gingen ebenfalls auf die Felder. Als meine Mutter drei Stunden später zurückkehrte, um das Mittagessen vorzubereiten, war eine kleine Fläche unter dem Fenster meines Zimmers frisch gestrichen. Trot arbeitete sich langsam zur Rückseite des Hauses vor, sein Vorankommen abhängig von seiner Reichweite und seinem Wunsch, allein zu sein. Bei seinem derzeitigen Tempo hätte er die halbe Ostseite gestrichen, bis es Zeit wurde, dass die Spruills zusammenpackten und in die Berge zurückkehrten.

    * * *
Nach drei Tagen Frieden und harter Arbeit war es wieder an der Zeit für einen Konflikt. Miguel sprach Pappy nach dem Frühstück neben dem Traktor an, und beide gingen zur Scheune, vor der ein paar weitere Mexikaner warteten. Im Halbdunkel schlich ich ihnen nach, nah genug, um sie zu hören, ohne jedoch bemerkt zu werden. Luis saß auf einem Baumstumpf, den Kopf gesenkt, als wäre ihm schlecht. Pappy sah ihn sich genau an. Er hatte eine Verletzung im Gesicht.
    Miguel sprach schnell und erklärte in gebrochenem Englisch, dass während der Nacht jemand Erdklumpen gegen die Scheune geworfen hatte. Der erste landete an der Wand des Heubodens, kaum hatten sich die Mexikaner hingelegt. Es klang wie ein Gewehrschuss - die Planken krachten, und die ganze Scheune erbebte. Nach ein paar Minuten landete ein zweiter Klumpen. Dann ein dritter. Zehn Minuten vergingen, und sie dachten schon, dass es vielleicht vorbei wäre, als wieder einer aufprallte, diesmal auf dem Blechdach genau über ihren Köpfen. Sie waren wütend, hatten Angst, und an Schlaf war nicht mehr zu denken.
    Durch die Spalten zwischen den Brettern beobachteten sie das Baumwollfeld hinter der Scheune. Ihr Peiniger war irgendwo dort draußen, tief in der Baumwolle, unsichtbar im Dunkel der Nacht, und versteckte sich wie ein Feigling.
    Luis öffnete vorsichtig die Luke, um besser sehen zu können, und in diesem Augenblick traf ihn ein Geschoss mitten ins Gesicht. Es war ein Stein von der Schotterstraße vor unserem Haus. Wer immer ihn warf, hatte ihn sich für diese Gelegenheit aufgehoben, ein direkter Angriff auf einen der Mexikaner. Erdklumpen waren gut genug, um Lärm zu machen, aber der Stein war benutzt worden, um jemanden zu verletzen.
    Luis’ Nase war

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