Die Fastnachtsnarren. Humoresken
werden.«
»’S geht, Jacob, ‘s geht, wenn de nur willst!«
»Nee, ‘s geht wirklich nich; denn wenn ich Eenem was vorpfeife, da quatschern mer’s de Andern ooch mit nach.«
»Da gehste ‘naus off den Holzschuppen.«
»Da is mersch itzt zu kalt.«
»Na, da bleib stecken. Gute Nacht, Jacob!«
»Mine, ich muß ersaufen; ‘s is keene Lüge!« Und als se nich gleich antwortete, setzte er in der größten Angst hinzu: »Komm rein; ich will off den Schuppen gehen; komm nur, komm!«
Jetzt endlich trat se in de Stube; aber als se merkte, daß ihr das Wasser in de Filzschuhe kam, sprang se mit eenem Schreckensrufe wieder zurück. Daran hatte se mit keener Sylbe nich gedacht, daß das Wasser überloofen müsse, wenn so een Amphibium wie der Meester ‘neinplumpst.
»Um Gottes willen, was is denn das für ‘ne Schweinerei da hinne? Da schwimmt ja de ganze Stube im Wasser!«
»Mine, der heilige Christ hat bescheert, der heilige Christ, Christ, Christ hat bescheert! rief Staar Nummer Fünf.«
»Laß’s schwimmen, meine gute Mine, laß’s schwimmen; ziehe nur mich erst ‘raus!«
»Na da komm, du alter Tolpatsch. Das haste von deinen weißen Pommeranzen!«
»Ach, wenns doch nur Pommeranzen gewesen wäre! Aber ‘s war nur Knorpel, der reene Knorpel.«
»Und der hat dir deine fünf Sinne so confus gemacht, daß de ‘n Wasserständer für eenen Großvaterstuhl angesehen hast. Na, schäme dich! Wilhelm helfen se mit; er steckt zu feste drin.«
»Zieht nur, zieht! Au; nehmt euch in Acht! Ich bin durch und durch so offgeweecht wie een Zwieback im Kaffeeschälchen; wenn Ihr nich sachte thut, da loofe ich wie Brei auseenander. So; au! Ich kann mein’ Seel’ nich grade stehn; ich muß mich setzen. Wo is denn nur der Großvaterstuhl?«
»Mine kocht Sauerkraut, Sau, Sau, Sauerkraut!« rief Staar Nummer Eens.
»Halt’s Maul, Staar! Mir is es nich wie Sauerkraut kochen zu Muthe. Nu kann ich nur de ganze Nacht da hier ‘rumpatschen und offtreigen!«
»Wo haste denn den Stuhl, Mine?«
»Ach was Stuhl. Wer weeß, wo’s den hingeschwemmt hat! Scheer dich nur gleich ins Nest. Häng aber erst de Kleeder off de Leine, daß se gehörig abtropfen und wisch dich erst richtig mit der Handquäle ab, daß de mer’s Betttuch nich nasse machst. Da hast se, und nu packe dich!«
»Wilhem, kommen se, führen se mich ‘noff. Ich bin itzt so steif gefroren wie een Eiszapfen, und ich gloobe, daß ich mitten auseenander breche, wenn ich mich wo anstoße!«
»Ein freies Leben führen wir, ein Leben voller Wonne!« pfiff Gimpel Nummer Acht.
Ich aber packte den Meester beim Arme und schaffte ihn in de Kammer. Ueber den Ausziehen meente er, indem ihm de Zähne zusammenklapperten:
»Wilhelm, passen se ‘mal off; ich trinke gewiß und wahrhaftig nich wieder, und meine Alte soll von itzt an ruhig schlafen können. Wenn’s Eenem so an’s Leder gegangen is, wie mir heut, da kriegt mer nich nur den Knorpel, sondern ooch den Pommeranzen satt, mag es nu weißer sein oder meinetwegen ooch rother!«
Und er hat wirklich Wort gehalten. Es hat ihn gewißlich Keener von Euch wieder mit eenem Spitz gesehen, und seine Vogeln hat er von dort an immer im Holzschuppen angepfiffen. Itzt is er nu schon seit Jahren todt; aber der Wasserständer lebt noch, und wer von Euch sich een ähnliches Sonntagsvergnügen machen will, der kann sich ‘mal ‘nein setzen. Ich habe nischt derwider! – – –
K. May.
Die Hühner im Winter zum Eierlegen zu reizen
Bearbeitet von J. Tr. Mutschink
Es ist bekannt, welch’ hohen und ausgezeichneten Nahrungswerth die Eier haben, und wie sie so vielen Speisen erst den kräftigen ausgezeichneten Geschmack verleihen. Auch im Winter werden sie ersehnt, müssen aber oft im Bereich des Wunsches bleiben, da die Hühner im Winter nicht legen und die im Sommer eingelegten Eier sich nicht immer gut erhalten haben. Daher muß man daran denken, die Hühner auch im Winter zum Legen zu bringen. Dies kann aber auf folgende Weise geschehen: Man wählt die besten und jüngsten (nicht über 3 Jahre alten) Hühner, sperrt sie an einen warmen Ort ein und füttert sie mit abgekochter warmer Gerste, türkischem Weizen, Brodkrumen, zerhackten Kräutern, zerschnittenen Früchten und Hafer oder auch Spreu vom Getreide. Natürlich giebt man nicht alle die erwähnten Futtermittel auf einmal, nur darf es ihnen an der gehörigen Menge des Futters nicht fehlen, sowie an reinem klaren Wasser, sonst bekommen sie den Pips. Wegen der
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