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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Pferd nicht mehr zahlen müssen. Die Auseinandersetzungen im Westen und in Cairhien hatten den Handel gründlich durcheinandergebracht und die Preise ins Uferlose steigen lassen.
    Niemand sprach, bis sie das Stadttor passiert hatten und sich auf einer wenig benutzten Straße befanden, die sich nach Norden zum Stornfluß hin schlängelte. Es war kaum mehr als ein Feldweg. Dann sagte Barim: »Sie waren gestern noch hier, Lord Gareth.«
    Das hatte Bryne selbst auch in Erfahrung gebracht. Drei hübsche junge Frauen zusammen, offensichtlich Ausländerinnen, kamen nicht durch eine Stadt wie Lugard, ohne aufzufallen. Jedenfalls den Männern.
    »Sie und ein breitschultriger Bursche«, fuhr Barim fort. »Klingt, als sei vielleicht dieser Dalyn bei ihnen, derselbe wie bei dem Brand von Nems Scheune. Ist egal, wer er auch sein mag, aber sie waren eine Weile im ›Neunergespann‹. Sie tranken was und gingen dann wieder. Dieses Domani-Mädchen, haben mir die Kerle erzählt, die hätte beinahe einen Aufstand hervorgerufen mit ihrem Lächeln und diesem aufreizenden Gang. Wie die ihren Arsch schwenken kann, o Mann! Dann hat sie aber alle wieder auf die gleiche Weise beruhigt. Verdammich, ich hätte auch gern so ein Domani-Mädchen.«
    »Hast du gehört, in welcher Richtung sie weiterzogen, Barim?« fragte Bryne geduldig. Das hatte er nicht in Erfahrung bringen können.
    »Ach, leider nicht, mein Lord. Aber ich hörte, daß eine Menge Weißmäntel hier durchziehen, alle nach Westen zu. Glaubt Ihr, daß der alte Pedron Niall irgend etwas im Schilde führt? Vielleicht in Altara?«
    »Das geht uns nichts mehr an, Barim.« Bryne war sich bewußt, daß seine Ungeduld diesmal nicht zu überhören war, aber Barim war ein so alter Hase, daß er wußte, er habe sich an seine Aufgabe zu halten und sonst nichts. »Ich weiß, wohin sie zogen, mein Lord«, sagte Joni. »Nach Westen auf der Straße nach Jehannah, und meinen Informationen nach hatten sie es sehr eilig.« Es klang besorgt. »Mein Lord, ich habe zwei von den Wagenbegleitern getroffen, die früher Mitglieder unserer Garde waren, und wir haben zusammen was getrunken. Zufällig waren die beiden in einer Spelunke namens ›Zum guten Nachtritt‹, als dieses Mädchen Mara hereinkam und eine Stellung als Sängerin haben wollte. Sie hat sie nicht bekommen, weil sie ihre Beine nicht so zeigen wollte, wie die Sängerinnen in den meisten Kneipen hier, und wer könnte ihr daraus einen Vorwurf machen, und dann ist sie wieder gegangen. Wenn das stimmt, was Barim berichtet, sind sie kurz danach nach Westen aufgebrochen. Das gefällt mir nicht, mein Lord. Sie ist nicht die Art von Mädchen, die in einer solchen Spelunke arbeiten will. Ich glaube eher, sie versucht, von diesem Kerl Dalyn wegzulaufen.«
    Seltsamerweise hegte Joni trotz der dicken Beule an seinem Kopf keine feindseligen Gefühle diesen drei jungen Frauen gegenüber. Seiner Meinung nach, und das hatte er öfters kundgetan, seit sie das Herrenhaus verlassen hatten, befanden sich die Mädchen in irgendeiner schlimmen Lage und mußten gerettet werden. Bryne vermutete, wenn er sie einholte und auf seine Güter zurückbrachte, würde ihn Joni zu überreden versuchen, sie seinen Töchtern zur Betreuung zu übergeben, damit sie von denen bemuttert würden.
    Barim teilte die Gefühle seines Kameraden nicht. »Ghealdan.« Er machte eine finstere Miene. »Oder vielleicht Altara oder Amadicia. Wir werden noch den Dunklen König küssen, um sie zurückzubekommen. Ist wohl kaum all diesen Ärger wert, wo doch bloß eine Scheune und ein paar Kühe draufgingen.«
    Bryne sagte gar nichts. Sie waren den Mädchen bis hierher gefolgt, und Murandy war ein schlechter Aufenthaltsort für Menschen aus Andor. Es hatte über die Jahre hinweg zu viele Grenzstreitigkeiten gegeben. Nur ein Narr würde Meineidige über die Grenze hinweg nach Murandy verfolgen. Was für ein Narr erst mußte derjenige sein, der ihnen um die halbe Welt herum folgte?
    »Diese Jungs, mit denen ich sprach«, sagte Joni schüchtern, »mein Lord, die erzählten... Es scheint, daß viele der alten Jungs, die... die unter Euch dienten, entlassen und weggeschickt werden.« Durch Brynes Schweigen ermutigt, fuhr er fort: »Viele neue Leute werden angeworben. 'ne Menge. Die Jungs sagten, für jeden Entlassenen werben sie mindestens vier oder fünf neue an. Die Sorte, die eher Schlägereien anzettelt, als sie zu unterbinden. Es gibt welche, die nennen sich die Weißen Löwen und gehorchen nur

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