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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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erste Marvash ein Elf. Zu jener Zeit konnten Elfen keine Kinder bekommen, starben aber auch nicht. Sie lebten
in einer heilen Welt, in vollkommener Harmonie untereinander und mit den Göttern. Die Begabtesten von ihnen gehörten zu einer Priesterkaste, die ihr Leben ganz der Verehrung der Götter geweiht hatte. Unter ihnen stach einer hervor, der die anderen an Intelligenz und Feinfühligkeit noch übertraf und so zum Liebling der Götter wurde. Niemand hätte je für möglich gehalten, dass sich dieses begnadete Geschöpf einmal als der erste Marvash der Geschichte entpuppen würde. Erst im Laufe der Zeit ließen sich die ersten Anzeichen seiner wahren Persönlichkeit erkennen. Die Nähe zu den Göttern entfachte seinen Neid auf deren Fähigkeit, schöpferisch zu sein und Neues hervorzubringen. Egal, was ein Gott begehrte, es nahm Gestalt an, nicht zuletzt auch neues Leben und neue Geschöpfe. Die Elfen hingegen waren nicht nur zeugungsunfähig, sie bestellten auch keine Felder und lebten von dem, was die Götter ihn zudachten. Dem Marvash war das unerträglich. Ein Gefühl, das sich zur Besessenheit steigerte. So setzte er alles daran, hinter das Geheimnis der Götter zu kommen, und versuchte, selbst etwas zu schaffen. Statuen und Götzenbilder fertigte er an, war aber nicht zufrieden damit, weil sie tote Materie blieben. Etwas Lebendiges hervorzubringen überstieg seine Fähigkeiten, und diese Erkenntnis brachte ihn schier um den Verstand. Eines Tages zerschlug er wieder einmal, außer sich vor Wut, eine Statue, die er modelliert hatte. Die Splitter spritzten in alle Richtungen, und einer davon traf einen Vogel, der in der Nähe auf einem Ast saß. Er stürzte zu Boden und starb. In diesem Moment überkam den Marvash die Erkenntnis: Zwar konnten
die Elfen nichts erschaffen, aber zerstören konnten sie. Bestand die Macht der Götter darin, Leben hervorzubringen, so gab es für die Elfen einen Weg, sich ihnen gleichzustellen: indem sie es wieder nahmen. Und so kam es, dass der Marvash seinen besten Freund aufsuchte, der wie ein Bruder für ihn war, und ihn kaltblütig umbrachte. Etwas Vergleichbares hatte vor ihm noch nie jemand tun können, denn eigentlich waren die Elfen unsterblich. Dies war der erste Mord der Geschichte. Mit blutbesudelten Händen stand der Marvash da und schickte ein wahnsinniges verzweifeltes Lachen zum Himmel: Endlich hatte er herausgefunden, wie er zum Gott werden konnte. Deshalb nannte man ihn fortan Marvash, den Zerstörer.«
    Shyra hielt einen kurzen Moment inne.
    »Es war Shevrar, der sich ihm in den Weg stellte«, erzählte sie weiter, »indem er aus Stahl und Feuer ein neues Wesen schuf, die Sheireen, der es gelang, den Marvash in Ketten zu legen und mit all seinen Gefolgsleuten in die tiefsten Tiefen der Erde zu verbannen. Töten jedoch konnte sie ihn nicht, denn dieser erste Mord hatte ihn tatsächlich zu einem Gott werden lassen. Nachdem der Kampf endlich gewonnen war, beschlossen die Götter, sich von der Erde abzuwenden und die Elfen ihrem Schicksal zu überlassen. Sie zogen sich ins Ehalir, ihr verborgenes Paradies, zurück und hielten sich von allem fern. Die Elfen aber erlangten die Gabe, Nachwuchs zu zeugen und zur Welt zu bringen, verloren jedoch ihre Unsterblichkeit. Der Marvash seinerseits versuchte fortan immer wieder, in die Welt zurückzukehren, indem er seine Getreuen, die Zerstörer,
nach Erak Maar aussandte. Und jedes Mal formte Shevrar eine neue Sheireen, um ihn aufzuhalten. So ging das jahrtausendelang. Und es waren alles Elfen, verstehst du? Menschen kommen in dieser Weltgeschichte gar nicht vor. Nun höre ich aber von dir, dass du eine Sheireen bist, obwohl in deinen Adern höchstens ein paar Tropfen Elfenblut fließen, und dass der Sohn einer Halbnymphe ein Marvash ist. Ein weiterer Beweis für mich, dass Erak Maar nicht mehr das Reich der Elfen ist, und das schon seit vielen, vielen Jahren.«
    Shyra zeigte wieder ihr trauriges Lächeln, und Adhara fragte sich, ob sie daran dachte, was sie bei dem Versuch alles verspielt hatte, einen Traum zu verwirklichen, der sich dann als zerstörerischer Wahnsinn erwies.
    »Warum du und nicht ich, Adhara?«, seufzte die Elfe schließlich und sah sie mit schmerzerfülltem Blick an. »Warum hast du von meiner Schwester geträumt und nicht ich? Obwohl ich täglich in Gedanken bei ihr bin und nie die Suche nach ihr aufgegeben habe seit jenem Tag, als mir die Flucht aus dem Kerker gelang, in dem Kryss mich gefangen hielt. Warum

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