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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Translator zittern.
    Wieder kam Arataks Stimme: „ Wenn er überlebt hat, was ich nun als unwahrscheinlich ansehe, würde er sich Sorgen machen, daß wir unsere Kommunikatoren benützen. Er hat es mir zweimal verboten, während wir noch zusammen waren. Ich fürchte, wir müssen die Funkstille beibehalten, wie er es verlangt hat. Außerdem würde er verlangen, daß wir sogleich unsere Positionen wechseln, daher braucht ihr dort nicht auf mich zu warten. Würdet ihr mich an der Höhle treffen? “
    „Auf halben Wege“, sagte Dane mit einem raschen Blick zur Sonne. „Geh direkt entlang der Linie, die dein Schatten bildet, und wir werden in einer oder zwei Stunden dort sein. Stell das Gerät aus. Viel Glück, Aratak.“
    „ Das Göttliche …“
    Und der Kommunikator schwieg. Tot, still mitten im Satz, und Dane schüttelte ihn erstaunt, doch er war vollständig stumm, nutzlos, wie es die Kommunikatoren auf dem Stützpunkt des Bundes gewesen waren. Er hatte das gespenstische Gefühl, eine unsichtbare Hand habe nach ihm gegriffen und den Schalter betätigt. Er probierte es noch einmal, konnte jedoch nicht einmal das Geräusch seiner eigenen Kehlscheibe hören. Schließlich knipste er den fast unsichtbaren Knopfschalter in die Aus-Position. Rianna starrte immer noch entsetzt auf das Instrument. Sie flüsterte: „Wie die auf dem Stützpunkt …“ Und Dane wußte, daß sie das gleiche dachte wie er.
    Rianna sagte: „Aratak würde niemals mitten in einem Zitat abbrechen. Nicht einmal Dravash könnte ihn dazu veranlassen.“
    Joda starrte sie an und sagte: „Mit wem redet ihr?“
    Und Dane merkte, daß der Junge ohne eine Translatorscheibe lediglich gehört haben konnte, wie Rianna in ein kleines Amulett hineinsprach. Kein Wunder, daß er verwirrt war!
    Joda legte einen Arm um Rianna und sagte: „Ihr seid besorgt, Lady? Habt keine Angst. Ich werde Euch beschützen … ich Joda, der Granth-Töter.“
    Dane unterdrückte ein verächtliches Schnauben. Seit der Junge diesen elenden übergroßen Nager umgebracht hatte, war er sichtlich verändert. Dane fragte sich, ob er ihn als Feigling nicht lieber gemocht hatte. Und es machte die Sache auch nicht besser, daß Rianna eng an den Jungen geschmiegt dort stand. Sie sagte: „Im Moment habe ich vor nichts Angst, Zabav, aber ich weiß, ich kann dir vertrauen, daß du mich beschützt, wenn es notwendig sein sollte.“ Dann fügte sie noch einen Satz hinzu, und Dane bekam das bittere Gefühl, sie sage es lediglich, um seine Gefühle nicht zu verletzen: „Mit dir und Dane in der Nähe brauche ich mir um nichts Sorgen zu machen, wenn ich jemals Schutz brauchen sollte.“
    „Aber was ist passiert? Ihr habt in dieses komische Amulett hineingesprochen?“
    „O Gott“, meinte Dane und schnitt ihre Erklärung zu dem Sender damit ab. „Du kannst seine Ausbildung doch ein anderes Mal fortsetzen. Ich will hier raus, und im Moment wissen wir wenigstens, daß Aratak am Leben ist.“
    „Ich freue mich, daß der Ehrwürdige am Leben ist“, sagte Joda. „Aber ihr habt es durch das Amulett erfahren. Ist das so ähnlich wie die Summer, die sich kleine Kinder aus Muscheln basteln, nur ohne die Schnur aus Darm, mit denen sie ihre Stimmen verbinden können?“
    „Ja, so etwas Ähnliches“, antwortete Rianna und warf einen stolzen, erstaunten Blick auf Dane, der seine Zustimmung brummte. Der Junge war clever. Wenn man seine Fähigkeit sah, wie rasch er nur Bruchstücke wissenschaftlicher Analogien begriff und daraus seine Schlüsse zog, könnte er auf irgendeiner anderen Welt als diesem gottverlassenen Planeten vielleicht ein Genie werden.
    Aber Dane wünschte sich, Rianna würde sich von dem Jungen nicht so anfassen lassen. Mütterliche Zärtlichkeit, dachte er grimmig, ging hier einfach zu weit … und wenn Joda ein Granth getötet hatte, war er viel zu erwachsen, um noch auf ihrem Schoß zu sitzen oder gehätschelt zu werden!
    War es vielleicht gar nicht ein mütterliches Gefühl?
    Wer weiß. Vielleicht findet sie ihn nett?
    „Wir ziehen uns besser zurück“, sagte er und blickte zur Sonnenlinie, wie er es Aratak vorgeschlagen hatte. „Hier entlang …“
    „Aber wenn ihr der Sonne folgt“, sagte Joda verächtlich, „werdet ihr im Kreis herumlaufen, so wie sie sich bewegt. Jeder Spurenleser, der alt genug ist, einen Speer zu tragen, weiß das!“
    „Dafür werden wir ihr nicht lange genug folgen“, bellte Dane zurück. „Tu, was ich dir sage!“
    Rianna legte beim Gehen den Arm

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