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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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gestürzt wäre. Sie fragte sich, wie lange die Entführer sie noch so baumeln lassen wollten und ob es zu ihrem Fluchtplan dazugehörte oder ob es schlicht nur eine neue Art war, sie zu quälen.
    Sie entdeckte jedoch bald, dass die Entführer nicht die Absicht hatten, sie zu quälen. Nachdem der Pilot den See und das Sumpfgebiet überquert hatte, das im Osten an den Flughafen grenzte, flog er plötzlich einen engen Bogen, dann ging er schnell nach unten. Noch ehe sie ganz begriffen hatte, was mit ihr passierte, berührten ihre Fußspitzen festen Boden. Sie hatte gerade noch Zeit, sich die Arme schützend über den Kopf zu werfen, als sie auch schon im weichen Gras landete und spürte, wie das Seil auf sie fiel.
    Sobald der Hubschrauber seine Last abgeworfen hatte, stieg er wieder nach oben, flog einen weiten Bogen und verschwand dann hinter dem Horizont, und nach einer Weile verklang auch das Motorengeräusch und ließ nur die Stille eines friedlichen Morgens zurück.
    Summer rollte sich auf den Rücken und schaute in den leeren Himmel. Nachdem sie ein paar Minuten fassungslos ganz still dagelegen hatte, setzte sie sich auf, breitete die Arme weit aus und lachte aus schierer, unglaublicher Erleichterung. Sie hatte Schrammen und Blutergüsse davongetragen, war erschöpft, ungewaschen, hungrig und mit den Nerven am Ende. Aber sie war frei.
    Und sie saß, wie sie gleich darauf feststellte, mitten auf dem sattgrünen weichen Rasen am dreizehnten Loch eines Golfplatzes.

8. KAPITEL
    Ü ber eine Stunde war bereits vergangen, seit der Versuch, Summer auszutauschen, fehlgeschlagen war, und die Anspannung in der Polizeidirektion Orlando stieg rapide. Die Stimmung schwankte zwischen nur mühsam gebändigter und hochexplosiver Wut, und die Enge in dem behelfsmäßigen Hauptquartier trug dazu bei, den Grad der allgemeinen Frustration noch weiter ansteigen zu lassen.
    Nachdem Duncan die grausame Aufgabe hinter sich gebracht hatte, Gordon Shepherd darüber zu informieren, dass Summer nicht nur in den Händen der Entführer verblieben war, sondern dass sich auch Joseph Malone nicht mehr in Regierungshand befand, hatte er nichts Sinnvolleres mehr zu tun, als in sich hineinzufluchen, auf und ab zu laufen, zu schwitzen und noch mehr in sich hineinzufluchen. Er wusste, dass er immer noch ruhiger wirkte als alle anderen Anwesenden im Raum, aber in Wirklichkeit war er kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Seine Gedanken überschlugen sich, und sein Körper vibrierte vor Tatendrang – vor allem ersehnte er eine Gelegenheit, Joseph Malone und seine Komplizen windelweich zu prügeln.
    Duncan schenkte sich noch eine Tasse schwarzen Kaffee ein und ignorierte die Säure, die in seinem Magen brannte, als er ihn hinunterstürzte. Er hörte zu, wie Wes Perkins, der FBI-Chef von Miami und Leiter der Rettungsaktion, Julian Stein in Washington präzise zu erklären versuchte, warum und wie Summer ihrem Zugriff entzogen worden war. Der Direktor machte Wes offenbar mächtig Druck, sodass dieser sichtliche Mühe hatte, die letzten Reste von Ruhe zu bewahren. Im Nachhinein war es leicht, Schuldzuweisungen zu machen, und es gab offensichtlich viele, denen man die Schuld geben konnte.
    Für Rodney Hubbard, den Polizeidirektor, der Joseph Malone nach Mason Field gebracht hatte, lief es nicht besser. Hubbard wurde zunehmend verbitterter, je mehr negative Meldungen von den Polizeieinheiten eintrafen, die rund um Mason Field Straßenblockaden errichtet hatten und strenge Polizeikontrollen durchführten. Was das in aller Eile zusammengewürfelte Luftraumüberwachungsteam anging, so hatte es nicht mehr Glück als die Kollegen, die die Bodenverkehrskontrollen durchführten, was angesichts des sich über viele Kilometer hinziehenden Sumpfdickichts, in dem sich der Transporter verbergen konnte, kaum überraschend war.
    Duncans Meinung nach war die ganze Hektik für die Katz. Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, dass Malone und seine Komplizen den Wagen nur wenige Minuten, nachdem sie Mason Field verlassen hatten, stehen gelassen hatten. Inzwischen hatte sich die Gruppe wahrscheinlich längst getrennt und fuhr, vermutlich getarnt als harmlose Touristen, in unauffälligen Familienkutschen unentdeckt Miami, Orlando oder Tampa entgegen. Es war sicher kein Zufall, dass die Gerechtigkeitsliga für die Übergabe einen Ort gewählt hatte, der in der Nähe von drei großen internationalen Flughäfen lag, mit stündlichen Flügen in alle Großstädte der

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