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Die Frau des Praesidenten - Roman

Die Frau des Praesidenten - Roman

Titel: Die Frau des Praesidenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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Stimme zitterte.
    Mein ungutes Gefühl war inzwischen zu einer Ganzkörpergänsehaut geworden. »Geld aus Dads Lebensversicherung?«, fragte ich, und sie nickte. »Hast du ihm alles gegeben?«
    »Oh, Liebes, das würde ich niemals tun.«
    »Dann wie viel?« Ich war erstaunt, wie sachlich ich klang.
    »Zuerst wollte er zehntausend Dollar, aber ich sagte ihm, dass ich keine anderen Anleger werben würde. ›Ich kenne mich in Geldgeschäften nicht aus‹, hab ich gesagt, ›und werde auch nicht so tun, als ob.‹ Daraufhin sagte er, wenn ich doppelt so viel anlegen würde, könne er eine Ausnahme machen, da man normalerweise Anleger werben müsste.«
    »Also hast du ihm doppelt so viel gegeben?«
    Erneut stiegen Tränen in ihre Augen. »Alice, ich schäme mich so. Ich habe keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe … ich wollte einfach …«
    »Mom, reg dich bitte nicht auf. Was ich mich frage, ist, ob du irgendetwas gekauft hast. Aktien oder Immobilien oder irgendein Produkt?«
    »Es war ein Anlagefonds.«
    »Ich muss dich das jetzt fragen«, begann ich vorsichtig. »Könnte das Ganze vielleicht ein Schneeballsystem gewesen sein?«
    »Oh, ganz bestimmt nicht.« Zum ersten Mal seit mehreren Minuten klang die Stimme meiner Mutter entschieden. »Nein, nein. Es war ein Anlagefonds, und wenn neue Anleger einstiegen, sollte das Geld zurückkommen.«
    »Dann
wird
es ja eventuell noch Geld bringen …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat nicht genug Leute zum Mitmachen bewegen können, musste aber trotzdem die Verwaltungskosten zahlen.«
    »Wer ist der Kerl? Die ganze Sache klingt verdammt faul.«
    »Ich weiß, Liebes. Ich wünschte, ich hätte nicht die doppelte Summe investiert, aber wenn ich meine Freunde mit hineingezogen hätte …, dann würde ich mich jetzt noch viel schlechter fühlen.«
    »Eine andere Frage – wie viel ist von Dads Lebensversicherung übrig? Hast du noch andere Ersparnisse?«
    »Um Himmels willen, Alice, Granny und ich werden nicht auf der Straße landen, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Im schlimmsten Fall können wir immer noch ein Hypothekendarlehen aufnehmen. Daddys Bank würde uns die bestmöglichen Konditionen bieten, aber um ihm die Blamage zu ersparen, würde ich vielleicht doch eher woandershin gehen. Oh, er wäre entsetzt, wenn er wüsste, was ich getan habe.«
    Ein Hypothekendarlehen? Ich wusste noch immer nicht, wie hoch ihr Erspartes war, und auch nicht, bei wie viel ihre monatlichen Ausgaben lagen. Doch ich befürchtete, weitere Fragen nach konkreten Zahlen würden ihr den Rest geben.
    »Quäl dich nicht«, sagte ich. »Du hast versucht, dich um euch beide zu kümmern, und das ist genau das, was Dad von dir erwartet hätte.«
    »Er war ein so verantwortungsvoller Mann. Wusstest du, dass ich jeden Monat die Hälfte seiner Rente bekomme und mit zweiundsechzig zusätzlich noch seine Sozialversicherung?« Das wäre dann 1987, was zu weit weg lag, um mich zu beruhigen. »Sag deiner Großmutter nichts davon«, sagte meineMutter gerade. »In ihrem Alter dürfen wir sie nicht beunruhigen.«
    »Gut, aber es klingt, als gehöre dieser Investment-Kerl ins Gefängnis. Ich weiß, es ist dir peinlich, aber ich finde, du solltest ihn anzeigen.«
    Ein mir bislang unbekannter, gespielt unschuldiger Ausdruck huschte über das Gesicht meiner Mutter.
    »Wir …« Ich zögerte. »Wir kennen ihn doch nicht, oder?«
    »Liebes, das spielt kaum eine Rolle.«
    »Mom, du musst mir sagen, wer es war.«
    »Riley ist eine Kleinstadt, und du weißt doch, wie die Leute reden«, sagte sie, und mir fiel auf, dass ich zu Charlie Blackwell etwas ganz Ähnliches in Bezug auf Madison gesagt hatte. Doch es traf mehr, viel mehr, auf Riley zu. »Lass uns die Brosche verkaufen und danach sehen, wo wir stehen«, fuhr sie fort. »Sie ist viktorianisch und daher wertvoll, weißt du. Wenn ich etwas von dem, was ich verloren habe, wieder reinholen kann, tun wir danach einfach so, als wäre nie etwas geschehen.«
    »Mom, wem hast du das Geld gegeben?«
    Sie wirkte nicht im Geringsten aufgebracht, was ich von mir nicht behaupten konnte; sie schien einfach nur traurig und müde zu sein. »Ich möchte einfach niemanden in Schwierigkeiten bringen, verstehst du? Du darfst es keiner Menschenseele erzählen. Er hat es sicher nicht böse gemeint, er war unerfahren und hat sich überschätzt.« Sie schien nach weiteren rationalen Erklärungen zu suchen, doch schließlich sagte sie nur: »Es war Pete Imhof.«
     
    Nach einer

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