Die Frau des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition)
sah er Albert vor sich stehen. Er lächelte ebenfalls. Conrad ging auf seinen Bruder zu und schlug ihm den Stein auf den Kopf. Er schlug den lächelnden Albert mit dem Stein, bis Blut herausschoss. Albert lächelte noch immer. Das Blut war überall. Es stieg höher und höher, bis sie nicht mehr darin stehen konnten. Seine Mutter schrie, bevor sie ertrank. Die Sonne verschwand. Conrad schluckte Blut und bekam keine Luft mehr. Als er befürchtete, ebenfalls ertrinken zu müssen, wachte er ruckartig und schweißgebadet auf.
Mit schreckgeweiteten Augen lag er nun auf dem Rücken. Sein Atem ging schnell. Was war das für ein Traum? Er hatte seinen Bruder eigenhändig erschlagen. Warum? Er war doch noch ein kleines Kind gewesen. Conrad war verwirrt.
Seine Gedanken schweiften ab. Die Stille des dämmernden Morgens zwang ihn, über die jüngsten Ereignisse nachzudenken. Er versuchte sich vorzustellen, wie die letzten Momente seines Bruders ausgesehen hatten. Wie war Albert wohl wirklich gestorben? War er erfroren? Oder ertrunken? Wahrscheinlich würde er es nie erfahren.
Niemals hätte er es zugegeben, aber die Gedanken an Albert schmerzten ihn in gewisser Weise. Vielleicht war es die frühe Stunde des Tages, vielleicht die Erschöpfung, doch er konnte heute einfach nicht anders. In diesem einen Moment vermisste er seinen Bruder Albert. Seit der Gewissheit über seinen Tod war es das erste Mal, dass er solche Gedanken zuließ. Keine Träne hatte er bislang vergossen und nicht ein Gebet für ihn gesprochen.
Doch der Moment aufkeimender Trauer währte nicht lange. Nach kurzer Zeit des Grübelns packte ihn seine sonstige Kaltschnäuzigkeit, und er entschied, sich nicht von seinen Gefühlen übermannen zu lassen. Warum sollte er auch traurig sein, dachte er trotzig. Sie hatten sich die längste Zeit ihres Lebens nicht gemocht, und er konnte eigentlich froh sein, dass alles so gekommen war. Noch war zwar nichts entschieden, aber die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass Conrad den Teil des väterlichen Erbes, den er Albert eigentlich bei seiner Wiederkehr hätte auszahlen müssen, nun behalten konnte. Da kein Testament von Albert existierte, hatte der Rat bereits verlauten lassen, dass er sich in den nächsten Tagen der Sache annehmen wollte. Auch wenn die gesunkenen Waren aus Flandern einen großen geschäftlichen Verlust für Conrad bedeuteten, stand er wirtschaftlich dennoch besser da als jemals zuvor. Ja, ihm ging es gut. Seine Geschäfte gingen gut. Er sollte sich freuen.
Doch sosehr er auch versuchte, einen gedanklichen Bogen von Albert zu seinen Handelsgeschäften zu schlagen, sein Bruder ging ihm nicht aus dem Kopf. Conrad ärgerte sich darüber, nicht der Herr seiner Gedanken zu sein. Mit jedem Moment, den er grübelte, wurde er wütender, und das nervenzerreißende Geschnarche von Luburgis tat ein Übriges.
Er wollte sich endlich ablenken und ließ seine Hand unter die Decke gleiten. Erfolglos fingerte er an seinem Glied herum, doch noch immer wollte Albert seinen Kopf nicht verlassen. Wütend schlug er die Laken zurück, um freie Sicht auf Luburgis’ nackten Körper zu haben. Da der Anblick allein nichts in seiner Mitte bewirkte, fing er an, die Schlafende grob zu betatschen und ihre Brüste zu kneten.
Die ungestümen Berührungen ließen Luburgis erwachen. Verwirrt starrte sie ihren Mann an. Dieser kniete nun vor ihr und rieb sich mit der einen Hand sein halb steifes Glied. Die andere Hand grabbelte lieblos zwischen ihren Beinen herum.
Sie brauchte nicht lange, um die Situation zu erkennen, und versteifte sich. Conrad war nie ein besonders zärtlicher Liebhaber gewesen. Fast immer empfand sie Schmerzen beim Liebesakt und niemals auch nur annähernd Lust. Sie kannte seine Stimmungen und wusste, dass sie nun nichts Falsches sagen durfte, wenn sie wollte, dass es schnell vorbei war.
Ohne Worte spreizte Conrad grob ihre Beine. Luburgis war von oben bis unten steif vor Angst, und als sie sah, dass er sich über sie begab, schloss sie einfach die Augen.
Conrad hatte es noch immer nicht geschafft, sein Glied zur gewünschten Härte zu bekommen, und seine Wut darüber erreichte jetzt ihren Höhepunkt. Er verteilte seinen Speichel zwischen Luburgis’ Beinen, da er wusste, dass sie dort immer trocken war. Mit beiden Händen versuchte er sein halbweiches Geschlecht in sie hineinzudrücken, um endlich Befriedigung zu erlangen, doch es rutschte immer wieder heraus.
Voller Zorn blickte er auf seine Frau. Was war das? Sah
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