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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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ist das Kind?«
    »Das weiß ich auch nicht.« Ein harter Zug trat in Mikaels Gesicht.
    »Führer, die Ereignisse der letzten Tage sind ausgesprochen verwirrend. Wenn Ihr Kind gefangen oder von feindlichen Kräften als Geisel genommen wurde, dann lassen Sie uns bitte helfen, es zurückzuholen. Die Magistraten werden sicher …«
    »Ich weiß nicht, was mit meinem Sohn geschehen ist, Lieutenant.«
    Jason biß die Zähne zusammen. Wollte dieser Junge denn gar keine Hilfe sein? Wütend sah er hoch. Calas erwiderte den Blick mit gleicher Intensität. Wie war es möglich, daß ein so junger Mensch soviel Wut und Haß in seinen Augen zeigen konnte? Hatte er in seinem kurzen Leben schon soviel Schreckliches gesehen? »Ich verstehe. Nun, kommen wir zu einem anderen Punkt. Ihnen ist zweifellos bekannt, daß Amirah Jossel, unser Captain, von terroristischen Kräften auf Ihrem Planeten als Geisel genommen wurde?«
    Calas schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Könnten Sie mir denn sagen, wer dafür verantwortlich ist?«
    »Nein. Meine Leute waren es mit Sicherheit nicht, und von anderen Widerstandsbewegungen auf Horeb ist mir nichts bekannt.«
    Jason verschränkte die Finger und warf einen kurzen Blick zu den Wachtposten hinüber, die sich leise lachend unterhielten. »Ich wollte, Sie würden sich ein bißchen kooperativer zeigen, Führer. Wir können es uns nicht leisten …«
    »Lieutenant«, seufzte Calas, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ist Ihnen schon der Gedanke gekommen, daß vielleicht Ornias’ Männer für das Verschwinden Ihres Captains verantwortlich sind?«
    Jason war verblüfft. »Wie … wie kommen Sie auf diese Idee?«
    »Weil das genau zu seinem üblichen Verhalten passen würde. Falls er glaubte, die Entführung Jossels könnte ihm irgendeinen Vorteil verschaffen, hätte er genau das arrangiert und mir die Verantwortung dafür in die Schuhe geschoben.«
    »Welche Beweise haben Sie für eine derartige …«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn Calas, »daß Slothen mehrere Minister nach Horeb entsandt hat, um Ornias im Auge zu behalten. Alle verschwanden auf mysteriöse Weise. Major Winfield, Colonel Vahr und vermutlich auch Midgard. Zweifellos ist jeder von ihnen über die eine oder andere von Ornias’ nicht gesetzeskonformen Aktivitäten gestolpert und wurde ausgeschaltet, bevor er einen entsprechenden Bericht absenden konnte. Sie müssen jetzt nur überlegen, ob Ornias aus der Gefangennahme Jossels irgendeinen Vorteil ziehen konnte. Falls ja, sollten Sie besser schleunigst auf Gegenkurs gehen und sämtliche Geheimgänge und Verstecke des Gouverneurpalastes durchsuchen.«
    Jasons Nackenhaare richteten sich auf. Er hatte einige der Geheimbefehle gelesen, die Amirah in Bezug auf Horeb erhalten hatte, auch wenn das eigentlich nicht zulässig war. Trotzdem zeigte sie ihm solche Dinge üblicherweise, da sie ihm vertraute. Slothens Befehle lauteten, Ornias aus dem Amt zu entfernen und zu disziplinarischen Maßnahmen nach Palaia zu bringen, sofern es ihm nicht gelang, Calas festzunehmen, »oder wenn nach Ansicht des Captains die Korruption innerhalb der Verwaltung des Gouverneurs eine derartige Maßnahme erforderlich macht.« Doch Amirah würde diesen Zusatz gegenüber dem Gouverneur doch sicher nicht erwähnen. Oder doch?
    Jason spürte, wie seine Handflächen feucht wurden. Er wischte sie an der Hose ab. Angenommen, Amirah hatte diesen Befehl doch erwähnt – wie hätte Ornias dann reagiert? Hätte er seine Streitkräfte angewiesen, Calas ohne Rücksicht auf Verluste zu ergreifen, um dann zusammen mit Amirah zu verschwinden – um auf diese Weise noch ein As im Ärmel zu haben, falls seine Marines versagten? Das ergab durchaus Sinn. Und vielleicht war das auch der Grund, weshalb der Funkspruch der Terroristen von so vielen Orten gleichzeitig zu kommen schien. Wenn er von einem geheimen, unterirdischen Versteck auf Horeb gesendet worden war, wäre der Strahl von jeder steinernen Oberfläche reflektiert worden.
    »Führer, kennen Sie irgendeines dieser Geheimverstecke?«
    Calas nickte ruhig. »Alle, würde ich sagen.«
    »Könnten Sie mir entsprechende Pläne oder Karten besorgen?«
    »Schon möglich.« Mikaels Gesicht nahm einen berechnenden Ausdruck an. »Sofern Sie den Preis bezahlen können.«
    Jason holte tief Luft und machte sich auf das Schlimmste gefaßt. »Führer, Ihnen ist doch klar, daß wir dank unserer Einrichtungen zur Gehirnsondierung diese Informationen so oder so beschaffen

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