Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
er, dass sie es war, die er witterte. Lächerlich! Keine sterbliche Frau konnte einen solchen Duft verströmen. Menschen rochen einfach nicht wie eine süße, exotische Blume. Eine Blume, die unter einem Baum wuchs, zwischen frischen, jungen Blättern, auf denen in der ersten Morgensonne der Tau glitzerte.
Er schüttelte aufgebracht den Kopf. Vielleicht hatte er die gewaltigen Wälder Fearanns zu lange nicht gesehen. Wenn Menschen überhaupt nach etwas rochen, dann nach Angst und Tod - besonders, wenn sie es gewagt hatten, seinen Weg zu kreuzen. Trotz seiner Abneigung war es Jahrhunderte her, dass er einen von ihnen getötet hatte, in einer Schlacht.
In diesen Tagen vermied er es, ihnen überhaupt zu begegnen, wenn er konnte. Er zog es vor, in vergessenen Höhlen zu leben, wo sie ihn nicht finden konnten. Er wusste, wenn er offen mit zu vielen Sterblichen konfrontiert wäre, würde er sich nicht zurückhalten können. Sein Schmerz und die Erinnerung an Ailidhs Tod würden Besitz von ihm ergreifen, und er würde jeden Menschen vernichten, der dumm genug war, ihm nahezukommen. Er benötigte dazu nicht einmal seine Magie. Seine Hände waren geschickt genug, um ihre wertlosen Leben zu beenden.
Trotz allem konnte er nicht leugnen, dass es die Frau auf der Brücke war, von der jener unbekannte Duft ausging, der solches Verlangen in ihm auslöste.
Dann hob sie den Kopf, und der kalte Wind wirbelte das Haar zurück, das ihr Gesicht verdeckt hatte. Elathan hatte bereits begonnen, sich abzuwenden, um zu der ewigen Stille seiner Höhlen zurückzukehren. Doch nun war er nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Fassungslos starrte er ein Gesicht an, das ihn mit seiner Perfektion schockierte. Riesige grüne Augen dominierten ihre fein gezeichneten Züge, mit hohen Wangenknochen und einem vorwitzigen Kinn, das leicht erhoben schien - wie das einer Königin. Es verlieh ihr einen stolzen und zweifellos eigensinnigen Ausdruck. Sein Blick senkte sich zu ihrem Mund, und inständig wünschte er nichts mehr, als diese unglaublich weich wirkenden Lippen zu kosten, ihren süßen Duft zu trinken.
Etwas, das bisher nur in den Tiefen seiner Seele verborgen geruht hatte, regte sich nun. Das Gefühl war so stark und instinktiv, dass es ihn bis in den Kern seines Wesens erschütterte. Sie war anders als Elfenfrauen - nicht zart und von ätherischer Schönheit, sondern sehr groß für eine Frau. Trotz ihrer groben Menschenkleidung entging ihm keineswegs, dass sich sinnliche, verführerische Rundungen darunter verbargen. Der Anblick weckte den Wunsch in ihm, sie einfach zu packen und sie in seine unterirdischen Kammern zu bringen. Dort würde er sie einfach auf sein Bett werfen und sich an ihrem Körper erfreuen. Er wollte seine Finger in ihrem schimmernden Haar vergraben, nur um zu sehen, wie dunkel es gegen seine blasse Haut wirkte. Gleichzeitig verspürte er den Wunsch, sie schnell zu töten, allein der Empfindungen wegen, die sie in ihm verursachte. Als ob die Tatsache, dass sie ein Mensch war, nicht schon Grund genug war!
Elathan wusste, er hatte sich wie immer so leise bewegt, dass ihn kein Sterblicher hören konnte. Sie konnte auch nicht seine magische Tarnung durchschauen, die ihn wie ein Schatten mit der Nacht verschmelzen ließ. Aber dann hatte die Frau plötzlich auf die Säule gerichtet, auf der er kauerte, bereit, bei der geringsten Provokation anzugreifen. Auch wenn es unmöglich war - sie schien zu wissen, dass er sich dort aufhielt, fühlte seine Gegenwart. Im gleichen Moment sah er den unerträglichen Schmerz in ihren Augen, die Verzweiflung und vollkommene Hoffnungslosigkeit, und er war sich gewiss, dass sie darüber nachdachte, sich umzubringen. Es war ihr in den Sinn gekommen, sich durch die undurchdringliche Dunkelheit in den Fluss fallen zu lassen, ihr Leid zu beenden.
Diese Feststellung schockierte ihn beinahe noch mehr als der Anblick ihrer unerwarteten Schönheit. Noch erstaunlicher war, dass er Wut deswegen fühlte. Wie konnte es diese Frau wagen, ihre kurze Lebensspanne vorzeitig zu beenden? Noch dazu, wenn sie mit einem solchen Gesicht gesegnet war, und einem Kurven, die wie geschaffen für die Liebe schienen? Mit langen, wohlgeformten Armen und Beinen, die sie um den Rücken und die Hüften eines Mannes schlingen konnte, während er sich tief in sie senkte und sie liebte, bis sie vor Verzückung weinte? Mit diesem Körper, der starke, gesunde Kinder hervorbringen würde, und einem Mund, der dazu gemacht war, zu
Weitere Kostenlose Bücher