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Die Gegenpäpstin

Titel: Die Gegenpäpstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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leer zu sein.«
    »Das ist nicht möglich«, erwiderte Padrig, während sich seine Brauen ungeduldig zusammenzogen. »Ich habe den Wagen gestern
     mit einem vollen Tank übernommen, und wir sind kaum gefahren.«
    »Da vorn kommt ein anderes Auto. Vielleicht kann uns der Fahrer helfen.«
    Padrig kniff die Augen zusammen. »Ein schwarzer Kombi«, sagte er leise. »Sarah!« Er spürte die Gefahr und packte sie fest
     am Arm. »Komm«, stieß er hervor und verpasste ihr einen heftigen Stoß, als ob er sie wachrütteln wollte. »Raus hier! Wir müssen
     abhauen!«
    Er wartete weder auf ihre Zustimmung noch auf irgendeinen Kommentar, und während sie noch überrascht den sich nähernden Wagen
     anstarrte, riß er sie mit sich fort.
    »Wir müssen von der Straße runter«, sagte er barsch und zerrte sie in unwegsames Gebüsch.
    »Padrig, was ist hier los?« Sarah konnte nur noch keuchen, weil er ein Tempo an den Tag legte, bei dem sie trotz regelmäßigen
     Joggens kaum mithalten konnte.
    »Du mußt den Kommissar anrufen«, rief Padrig. »Das sind die Typen, die euch überfallen haben«, rief er ihr zu. »Es ist exakt
     derselbe Wagen. Und nach allem, was wir wissen, sie sind bewaffnet, und ich bin es nicht.«
    |255| Der Wagen hatte gestoppt, und zwei schwarzgekleidete Gestalten waren herausgesprungen und rannten in ihre Richtung.
    Sarah versuchte panisch, ihr Mobiltelefon zu aktivieren, um die Polizei zu rufen. Offenbar wartete sie vergeblich auf eine
     Verbindung.
    »Wir müssen eine befahrene Straße erreichen und einen Wagen stoppen, um uns in Sicherheit zu bringen«, erklärte Padrig aufgeregt,
     während er sich umwandte, um zu sehen, wie nah die Verfolger ihnen bereits gekommen waren.
    »Der Kommissar ist nicht zu erreichen, nur sein Anrufbeantworter läuft.« In Sarahs Augen spiegelte sich Angst.
    »Komm«, sagte er und nahm ihr den schweren Rucksack ab. »Wir versuchen es später noch einmal.«
    Während er sie hinter sich herzog, achtete er nicht auf Äste und Wurzeln. Sie rannten, so schnell sie konnten, und immer hatten
     sie das Gefühl, daß sie im nächsten Moment eine Kugel in den Rücken treffen konnte. Statt wie erhofft eine Straße zu erreichen,
     tauchten lediglich verlassene Unterstände und eine alte Bunkeranlage vor ihnen auf.
    »Kannst du noch?« Padrig blieb stehen und sah sich besorgt nach ihr um. Die Männer hatten sich auf vielleicht dreihundert
     Meter genähert.
    »Das schaffen wir nicht«, stieß Sarah keuchend hervor, während sie an einem dicken Betonpfeiler Halt suchte. »Ich bin zu langsam.«
    Padrig sah sich um. Eine alte Lagerhalle stand mitten in dem unwegsamen Fichtenwald, und daneben befand sich der Eingang zu
     dem Erdbunker. Ohne ein Wort der Erklärung zog er Sarah mit sich. Im Schutz eines Palisadenzauns versuchte er die schwere
     Eisentür des Bunkers zu öffnen. Die Tür war nicht verschlossen, jedoch war es in dem Bunker stockdunkel. Im spärlich hereinfallenden
     Tageslicht versuchte er einen Lichtschalter zu finden. Fehlanzeige.
    |256| »Ich habe eine Taschenlampe dabei«, kam ihm Sarah zur Hilfe und nestelte am Verschluß ihres Rucksacks. »So was gehört zur
     Standardausrüstung einer Archäologin«, keuchte sie, während sie ihm eine leistungsstarke LED-Leuchte übergab.
    Vorsichtig bewegten sie sich im Schein der Lampe in das Gangsystem des Bunkers hinein. Padrigs Gefühl nach ging es bergab.
     Es roch nach Moder und Schimmelpilz. Die Luft war feucht und kühl und der Boden rutschig.
    »Wie weit willst du noch gehen?« fragte Sarah mit einem zaghaften Unterton in der Stimme. »Ich habe kein Netz mehr. Wenn wir
     noch weiter hinabsteigen, können wir noch nicht einmal mehr den Notruf betätigen.«
    »Britische Bunker haben immer einen zweiten Ausgang – warum sollte das in deutschen Anlagen anders sein?«
    »Vielleicht haben die beiden da draußen nicht mitbekommen, wo wir hingegangen sind, und geben die Suche auf?«
    »Vielleicht«, knurrte Padrig. »Sie könnten uns auch auflauern. Wer weiß das schon?«
    Er leuchtete in verschiedene Gänge hinein, die rechts und links abzweigten, und hielt auf eine Treppe zu, die zu einem darunterliegenden
     Gang führte.
    »Weißt du, was du hier tust?« Sarahs Stimme klang beinahe panisch.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, versicherte er ihr, »im Zweifel weiß ich, wie wir zum Ausgang zurückkommen. Vertrau mir,
     ich kenne mich in solchen Situationen aus.«
    »Woher denn?« Sie war stehengeblieben und sah ihn fragend

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