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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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kurbelte das Fenster herunter.
    »Ihre Papiere«, forderte der Polizist. Unterdessen tauchte ein zweiter Bulle auf der Beifahrerseite auf und hielt Maart mit seiner MP in Schach.
    Rechmann holte seinen Ausweis aus der Tasche. Dieser lautete auf einen anderen Namen und wies ihn als eingebürgerten Deutschen aus Antwerpen aus. Es handelte sich um ein Originaldokument, denn einer von Zwengels Leuten arbeitete im Passamt der Stadt und hatte etliche falsche Pässe für seine Gesinnungsfreunde ausgestellt. Maart hingegen besaß einen niederländischen Pass, was ihre Tarnung als Fahrer einer niederländischen Gärtnerei noch überzeugender machte.
    »Was wollen Sie, und was haben Sie geladen?« Die Stimme des Polizisten klang forsch.
    »Wir wollen zum Friedhof, und geladen haben wir Kränze«, erklärte Maart, der seine Sprache wiedergefunden hatte.
    Während die beiden Polizisten einen kurzen Blick wechselten, tauchte ein weiterer Exekutivbeamter auf und steckte seinen Spiegelstab unter den Kleinbus. Auch er arbeitete sorgfältig, konnte hinterher seinen Kollegen allerdings nur sagen, dass er nichts Auffälliges entdeckt habe.

    »So, jetzt will ich mir das Innere ansehen«, sagte er anschließend und öffnete die Hecktür. Als er mit seiner Spiegelstange zwischen die Kränze fuhr, wurde Rechmann nervös.
    »Machen Sie nichts kaputt!«
    Der Polizist kümmerte sich nicht darum, sondern fuhrwerkte weiter mit seinem Stab im Laderaum herum. Allerdings lag die Sprengladung gut verborgen im vorderen Teil des Laderaums und war mit Kränzen verdeckt. Da der Polizist diese nicht beschädigen wollte, zog er seine Stange zurück und überließ seinen Platz einem Kollegen, der einen Spürhund heranführte.
    Rechmann blieb ruhig. Von Zwengels Gewährsleuten wusste er, wie die belgischen Spürhunde ausgebildet waren, und hatte sich für eine neuartige Sprengstoffsorte entschieden, die diese Hunde noch nie gerochen hatten. Trotzdem schnupperte das Tier mehrmals und lief ein Stück auf den Wagen zu.
    Sein Hundeführer griff schon zum Halsband, um die Leine zu lösen, damit der Hund in den Transporter klettern konnte, doch da blieb dieser unschlüssig stehen und schien nicht mehr zu wissen, was er tun sollte.
    »Das Kerlchen mag anscheinend die Blumen auf den Kränzen«, witzelte Rechmann, der den Wagen am Vorabend innen und außen mit einer Flüssigkeit besprüht hatte, die im Allgemeinen Hunde fernhielt.
    Der Polizist, der die erste Untersuchung durchgeführt hatte, drehte sich ungeduldig zu seinem Kollegen um. »Und, was ist jetzt?«
    »Tinko hat anscheinend keine rechte Lust. Dabei geht der Zirkus erst richtig los!« Der Beamte zeigte auf die Reihe an Autos, die bereits hinter Rechmanns Wagen angehalten hatten. Die Schlange wurde schnell länger. Anscheinend hatten viele Trauergäste mit solch scharfen Kontrollen gerechnet und sich deshalb frühzeitig auf den Weg gemacht.
    Der Chef des Polizeitrupps winkte seinen Männern, das
Gärtnereifahrzeug durchzulassen, und wandte sich dem nächsten Wagen zu.
    »Puh, noch einmal gut gegangen«, stöhnte Maart. »Ich dachte schon, jetzt hätten sie uns.«
    Rechmann sah selbstgefällig auf ihn hinab. »Du solltest nicht erst an die Probleme denken, wenn sie sich stellen, sondern bevor sie überhaupt auftreten. Ich habe den Wagen ausgezeichnet präpariert. Nicht einmal der Hund hat etwas gewittert. «
    »Trotzdem hatten wir Glück!«
    Rechmann teilte zwar diese Meinung, hatte aber nicht vor, dies seinen Beifahrer wissen zu lassen. Maart und die anderen Niederländer sollten glauben, er wäre ein Mann, der alles und jeden im Griff hatte.

DREIUNDZWANZIG
    A uf dem Parkplatz neben dem Friedhof redete ein Polizist auf den Fahrer des Lieferwagens ein, der vor Rechmann und Maart die Polizeisperre passiert hatte, und deutete energisch auf eine Wiese. Ein Schild zeigte, dass dort die Autos der Trauergäste parken sollten.
    Das war ein Punkt, mit dem Rechmann nicht gerechnet hatte. Wenn der Polizist von ihm verlangte, ebenfalls dorthin zu fahren, war die Bombe mehr als hundert Meter von der Stelle entfernt, an der sie explodieren sollte. Sie würde zwar einige Dutzend Autos zerstören und etliche Menschen das Leben kosten, nicht aber die töten, für die sie gedacht war.
    Rechmann sah, dass die Stelle, die er als ideal empfunden hatte, noch leer war, und lenkte kurz entschlossen seinen Kleinbus dorthin.
    Inzwischen hatte der Polizist den anderen Wagen zum provisorischen
Parkplatz gescheucht und kam jetzt

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