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Die geheimnisvolle Sanduhr (German Edition)

Die geheimnisvolle Sanduhr (German Edition)

Titel: Die geheimnisvolle Sanduhr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Tenner
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Vorstandschef, hat sich in seinem Temperament und seiner Arroganz mit den falschen Leuten angelegt. Sein Hauptkonkurrent, der Vorsitzende der Goldmann Sachs Inc., Henry M. Paulson, ist im vergangenen Jahr von Bush zum Finanzminister ernannt worden und er hat einen seiner engsten Mitarbeiter, Bob Steel, zu seinem Stellvertreter ernannt. Beide haben noch offene Rechnungen mit Lehman Brothers. Wenn diese Bank in Schwierigkeiten gerät, und das wird sie, dies ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wird die Regierung keinen Finger rühren, keinen einzigen Dollar Bürgschaft geben, um das Bankhaus vor der Insolvenz zu bewahren.“
    „Du verblüffst mich immer wieder. Du weißt mehr über die Zusammenhänge bei uns als ich als Amerikaner. Wenn deine Prognosen zutreffen sollten, was würdest du mir denn raten?“
    „Wie ich dir schon sagte, trenne dich von deiner Firma oder rüste sie völlig um. Wechsle das Bankhaus, gehe zu Goldmann Sachs, dann bist du auf der sicheren Seite. Und lege einen Teil deines Privatvermögens in Gold an. Du kannst mir glauben, ich gebe dir darauf mein Wort, spätestens im nächsten Jahr, im Frühherbst, beginnen die Dominosteine zu fallen. Sprich bitte auch mit Bob. Er soll einige Tage seine Oldies und Tüfteleien ruhen lassen und sich um seine Konten kümmern. Es ist wirklich keine bloße Spekulation von meiner Seite. Ich sage dir oder euch beiden dies alles mit großem Ernst als ein guter und besorgter Freund. Und gegenüber Dritten sprich bitte nicht über meine Warnungen.“
    „Danke, Frank. Ich werde Bob nach meiner Rückkehr in der kommenden Woche deine düsteren Prognosen und Hinweise mitteilen.“ Die Band hatte wieder zu spielen begonnen und das wieder aufgefüllte Büfett wurde zum zweiten Mal an diesem Abend gestürmt. Wir überlegten schon, ob wir aufbrechen sollten, als zwei Männer sich dem Tisch näherten, von denen einer der Sekretär der Handelskammer war, der andere ein Mann, der mich bis in meine Träume verfolgte - Will Smith.

29. Kapitel
    Ich hoffte, dass das Blut nicht zu sehr in mein Gesicht geschossen war und mich verraten würde. Ich trank den letzten Schluck Wein aus und riss mich zusammen. Der Sekretär begann mit der Konversation. Etwas lauter als üblich, um eine Chance gegen die sich in Ekstase steigernde Band zu haben. „Tim, ich möchte dir einen Gast vorstellen. David Niven, von der New Yorker Investmentberaterfirma Black&Top, er ist ein Bekannter von Larry, der heute aufgrund seiner Krankheit leider nicht anwesend sein kann. Timm erhob sich und begrüßte Will Smith, der jetzt als David Niven auftrat, per Handschlag und bat ihn, sich zu uns zu setzen. Dann stellte er mich vor. „Dies ist Frank, ein guter Freund aus Deutschland, der als Schriftsteller arbeitet und in Florida seinen Zweitwohnsitz hat.“ Will wurde sofort hellhörig, er musterte mich neugierig. „Freut mich Sie kennenzulernen. Aus Deutschland kommen Sie, dem Land der Dichter und Denker?“ Ich wollte schon antworten, den Spruch kenne ich schon, stattdessen nickte ich nur.
    „Sie kommen mir so bekannt vor, Frank. Könnte es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?“
    Ich versuchte, völlig entspannt zu wirken. „Nicht dass ich wüsste. Ich bin heute zum ersten Mal auf einer Veranstaltung der Handelskammer und an Ihren Namen könnte ich mich bestimmt erinnern.“
    „Nicht wahr? Darauf werde ich oft angesprochen. David Niven. Aber ich bin nicht böse über die Namensgleichheit. War ein toller Schauspieler, ein echter englischer Gentleman. Nur sein Schicksal möchte ich nicht teilen.“ Tim und der Sekretär schauten etwas ratlos, ich setzte einen ähnlichen Blick auf, obwohl ich als Fan von diesem Schauspieler wusste, was Will Smith meinte. Er fühlte sich bemüßigt, sein Wissen preiszugeben. „Ich meine sein Ende. Er litt an ALS, dieser Krankheit, mit der auch der Physiker Stephen Hawkins schon so lange zu kämpfen hat. Schrecklich, fast dämonisch, alle Muskeln versagen, man ist in seinem eigenen Körper gefangen, nur das Gehirn arbeitet bis zum Schluss und reflektiert den eigenen Zustand. Unglaublich, was es alles für Krankheiten und Herausforderungen gibt, die der Schöpfer uns auferlegt.“ Keiner gab eine Antwort. Die Band spielte jetzt Moon River und die Melodie passte zur etwas melancholischen Stimmung, die Will Smith erzeugt hatte.
    Er lächelte. „Natürlich gibt es auch so viel Gutes. Ich denke nur an die Börsenentwicklung und die Gewinne der Ihnen angeschlossenen

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