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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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ungläubigen Blick rückwärts das Dach herunterfiel und hart auf dem Boden unter ihnen aufschlug. Ein dumpfer Aufschlag, der sämtliche Organe in ihm zerschmetterte und das Blut aus seinem Mund hervorschießen ließ.
Mikoto wandte sich ab und fluchte leise. Sie wollte ihn nicht töten, nur unschädlich machen... und doch war er wohl innerhalb der nächsten paar Sekunden tot...
Plötzlich fiel ihr ein, dass seine Seele noch immer existierte. Er würde als Geist auftauchen, das bedeutete für sie, dass sie noch nicht versagt hatte. Sie musste ihn auf die andere Seite bringen, denn ein Magier wie er... war sicherlich auch als Geist eine Gefahr für andere! Darum drehte sie sich schnell herum und lief den Weg zurück, die Treppen wieder herunter.
Dabei fiel auch die Barriere und die Schule begann sich vor ihren Augen mit Leben zu füllen. Immer mehr Schüler erschienen in den Gängen und nur ein kleiner Teil war noch immer von der Barriere umgeben.
Der Schulhof...
    Kenji spuckte Blut und versuchte seine Hand zu bewegen. Er wusste, dass er nur noch wenige Sekunden zu leben hatte und die wollte er möglichst effizient nutzen. Ja, er würde mit einem Knall aus dieser Welt gehen und mit einem Knall in die Welt der Geister eintreffen. Angst hatte er keine, seine Experimente hatten ihm ja gezeigt, was auf ihn wartete. Der Geisterzustand... der Übergang auf die andere Seite, die endlose Wartezeit am Rad des Schicksals und schließlich die Wiedergeburt. Angst zu haben war sinnlos, wenn man wusste, dass der Tod nur eine von vielen Stationen war.
Er hörte Schritte neben sich.
„Ja, lach du nur.“, murmelte er und schloss die Augen kurz, als er über sich das blaue Kleid erkannte.
„Ich dachte für einen Moment wirklich, dass ich dich getötet hätte, Herrin der Zeit.“
Ein seltsames Kichern erklang über ihm, als sie antwortete: „Das hast du durchaus, Kenji Momonari. Diesen Sieg kann dir niemand mehr nehmen. Ich war zu unachtsam und du zerstörtest meine Hülle. Aber du konntest nicht die Bedeutung, welche mir „Der Eine“ gab, vernichten. Ich komme wieder und wieder, kenne weder den Tod, noch das Leben. So hat „Der Eine“ es gewollt.“
„Pah... deine tote Gottheit, der du untertan bist... wurde nicht bereits bewiesen, dass seine Macht nicht absolut ist? Wieso hältst du dich noch immer an ihr fest?“
Q'nqüra setzte sich neben ihn ins Gras und blickte in den Himmel. „Ich bin nun einmal seine Kreation, Kenji. Warum also sollte ich nicht nach seinem Willen agieren? Aber... sag mir...“
Sie wandte ihre kalten Augen auf ihn.
„Warum hast du das alles wirklich getan?“
„Du kennst meine Gründe, sie stehen in deinen Büchern.“ „Du hältst mich noch immer für so dumm, dass ich nicht bemerken würde, dass du dein Buch selbst schriebst? Deine Gründe, jene, die du auch Mikoto gabst, waren lächerlich. Ausgedachte Märchen um die Wahrheit zu verschleiern. Warum? Was kostet dich die Wahrheit jetzt noch?“
„Haha...“
Er spuckte mehrfach Blut.
„Ich werde dir nicht antworten, Herrin der Zeit. Bis zum letzten Moment, werde ich mein Buch vor dir verheimlichen. Du wirst neben mir stehen und zusehen, wie ich zu einem Geist werde, auf die andere Seite gehe und schließlich wiedergeboren werde.
„Das wird nicht der Fall sein.“
„Nicht einmal du kannst das verhindern... es ist der natürliche Lauf der Dinge. Jener Lauf, den dein geliebter Meister eingeführt hat.“ Mikoto holte einen dicken, staubigen Wälzer hervor, den sie unter dem Arm geklemmt mitgebracht hatte.
„Das ist dein Buch, Kenji.“
Für einen kleinen Moment weiteten sich Kenji's Augen, seine Lippen formten ein tonloses „Niemals“, dann ging das Buch in blauen Flammen auf.
Und mit diesem Buch verschwand auch Kenji Momonari aus dem Zyklus von Leben und Tod.
„Du hättest mir die Wahrheit sagen sollen, Kenji Momonari...“
    „Hey, Mikoto!“
Mikoto's Vater kam in ihr Zimmer gerannt und wedelte aufgeregt mit dem Telefonhörer herum.
„Ist das Yuki's Familie?“, fragte Mikoto, verwundert darüber, dass ihr Vater so aufgeregt war.
„Ja, ist sie. Seine Mutter hat zugesagt, obwohl es so kurzfristig war!“ Sie lächelte, denn es bedeutete, dass sie doch nicht alleine mit ihrem Vater in den inzwischen wirklich verdienten Urlaub fahren musste. „Sie hat sogar schon Zimmer in dem Onsen gebucht, in dem wir übernachten werden.“
Dann verließ er wieder das Zimmer, plauderte aufgeregt mit der Mutter von Yuki, fast so, als würden die zwei sich

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