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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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und zum gleichen Teil verwundert hinterher blickte. „Na, die hatte es aber auf einmal eilig...“
Dann schüttelte er den Kopf. Miu hatte er bereits damals nicht so richtig verstanden und er tat es auch heute noch nicht. Eigentlich war er auch immer nur aus einem Grund mit ihr befreundet gewesen... sie war ein eben eine der besten Freundinnen seiner Freundin gewesen. Ohne diese Umstände hätte er den Kontakt zu ihr sicherlich schon längst versiegen lassen...
Makoto wartete noch eine Weile in dem Café und trank dabei in langsamen, kleinen Schlucken seine Tasse leer, bevor er die Inhaberin schließlich heran winkte und ihr einige von Miu's Scheinen in die Hand drückte.
Geld war eh nicht mehr wirklich etwas wert. Der Bezahlvorgang selbst war mehr symbolisch, als wirklich bedeutsam. Es gab nur wenige Geschäfte, die tatsächlich Geld verlangten und dank jener Geschäfte waren auch noch Noten und Münzen im Umlauf. Fast genauso oft wurde gegen Güter getauscht, so, wie man es auch früher getan hatte. Allgemein gesprochen hatte der Virusausbruch die Menschheit ein gutes Stück in der Geschichte zurück geworfen. Im Gegensatz zum Mittelalter, als die Kirche die Entwicklung und Evolution im Keim zu ersticken versuchte, war die Technologie für neue Dinge zwar da – es baute nur niemand diese Dinge. Makoto schlenderte die Straße entlang, die am Friedhof vorbei führte. Er wohnte ein gutes Stück weit weg und würde jetzt sicherlich eine ganze Stunde zu Fuß laufen müssen, darum kam er auch nur einmal in der Woche hierher, öfters schaffte er es einfach auch nicht. An diesem Tag lief er allerdings nicht alleine zurück, auch wenn er das nicht wusste. An seine Versen hatten sich einige Geister geheftet, die noch immer das Bild ihres plötzlich verschwindenden ältesten Geistes vor Augen hatten.
Jene Geister, die sich zuvor mit jenem alten Geist unterhalten hatten, verließen damit zum ersten Mal den Friedhof und dessen nähere Umgebung, als sie vorsichtig dem Jungen folgten.
Es war schwer zu sagen, was sie eigentlich von ihm wollten, denn sie wussten es selbst nicht. Ein Teil von ihnen suchte wohl Antworten auf das plötzliche Verschwinden des Geistes von Takashi, ein anderer Teil vermutete wohl, dass Makoto etwas damit zu tun haben könnte. Zorn, aber auch Verzweiflung war in den Geistern gewachsen... und irgendwo schimmerte auch ein Funken Hoffnung in ihnen. Die Hoffnung, dass Takashi nun vielleicht doch an einem besseren Ort war. Dabei war ihnen vollkommen egal, wie dieser Ort hieß. Himmel, Hölle oder Wiedergeburt waren egal, die einzige Hauptsache war doch, dass man diesem Geisterstatus entkam. Einer ewigen Langeweile...
Und so folgten die beiden Geister dem Jungen immer weiter. Die Sonne begann sich bereits langsam dem Horizont zu nähern, während sie durch unendliche viele, leere Straßen liefen – stets mitten auf der Straße, denn die wenigsten Menschen fuhren noch mit einem Auto. Es gab auch kaum noch Benzin, denn der Import aus den arabischen Ländern war vor langer Zeit bereits zusammengebrochen. Jene, die noch Benzin kaufen konnten, bekamen es vom Staat zugeteilt. Miu war eine der größeren Ausnahmen. Als Inhaberin der größten Firma Japans hatte sie nicht nur Benzin, sondern auch eine gewaltige Limousine. Damit war sie, inklusive Chauffeur vor Makoto's Wohnung vorgefahren. Dabei hatte er gedacht, dass man sich am Bahnhof treffen wollte. Im Gegensatz zu den Autos fuhren Züge nämlich noch. Nicht unbedingt nach Plan und auch nicht unbedingt sehr oft... aber immer noch bedeutend öfter, als Autos.
„Es reicht mir, Tomomi... ich werde ihn zur Rede stellen...“, murmelte schließlich der junge Geist, doch der Geist der Frau hielt ihn zurück. „Und wie willst du das tun? Du bist tot, schon vergessen? Außerdem bezweifele ich, dass der Junge überhaupt mitbekommen hat, wie Takashi... verschwand.“
„Er muss es mitbekommen haben! Verstehst du es denn nicht, Tomomi? Er spielte mit uns, vermutlich hatte er uns schon die ganze Zeit über gesehen und nur nie etwas gesagt! Oder hältst du es etwa für einen Zufall, dass Takashi so plötzlich verschwand? Mitten im Angriff gegen IHN?“
„Nein... aber ich glaube dennoch nicht, dass er davon etwas bemerkt hat... Glaub mir, er sieht nicht so aus, als würde er nur so tun, als könnte er uns nicht sehen.“, versuchte der weibliche Geist den Jungen zu beschwichtigen.
„Pffff... genau darin liegt ja auch seine Absicht.“
Der Geist packte einen Stein, der an

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