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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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diese Frauen so schön aus, wenn du sie in der Realität treffen würdest.«
    »Sie sind nicht real«, sagte Annie bekräftigend.
    »Hä?«
    »Puppen, Plastik … nein, Videospots, alles technische Tricks. Die Anstalten stellen sie her, um die Produkte ihrer Geldgeber zu verkaufen.«
    »Vielleicht hast du Recht. Vielleicht kriege ich einen Steifen, weil ich eine Videopuppe in Verbindung mit einer über glänzende Lippen fahrenden künstlichen Zunge beobachte. Ich mag es gar nicht gern, so zum Narren gehalten zu werden.«
    »Dann krieg den Steifen einfach für mich«, sagte sie.
    »Okay.«
    Wir küssten uns zärtlich, ohne das Verlangen nach Feuer und Leidenschaft, eher Berührung und Verbindung suchend. Sie strich mit ihrer Hand über meine Beine und dann über den Bauch.
    »Wie hast du nur so eine weiche Haut gekriegt?«, fragte sie.
    »Das war meine Mutter. Sie hat mich jeden Tag mit Babyöl übergossen. Eine jüdische Tradition«, sagte ich und lachte.
    »Du bist Jude?«
    »Hast du das nicht erraten?«
    »Ich habe nie darüber nachgedacht.« Sie sah verwirrt aus.
    »Macht das was aus?«
    »Warum haben Juden so große Nasen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich mürrisch.
    »Weil die Luft umsonst ist, du Dummerchen!« Sie lachte mit geschlossenen Augen. Ich blieb verkrampft. »Was ist los? Verträgst du keinen Spaß?« Plötzlich war sie betroffen. Nervös blickte sie mich an und hatte Angst, mich beleidigt zu haben.
    »Normalerweise schon«, antwortete ich. »Zumindest zu Hause konnte ich das noch. Meine Freunde und ich haben manchmal sogar selbst jüdische Witze erzählt. Aber hier draußen … ich weiß nicht. Vielleicht bin ich überempfindlich.«
    »Ich wollte dich nicht …«
    »Nein, ich weiß, dass du damit nichts bezwecken wolltest. Aber versetz dich mal in meine Lage. Während der heiligen Feiertage im Herbst konnten die Lehrer mir nie abnehmen, dass ich wegen der Synagoge die Schule versäumte. Dann mussten wir dreißig Meilen fahren, um eine Synagoge zu finden. Ich habe mal eine Lehrerin zu mir zum Essen eingeladen. Sie hat mich sofort gefragt, ob ich jüdisch kochen würde. Hier draußen ist es so, als ob die Leute mir das Gefühl geben wollten, Jude zu sein wär dasselbe wie zu den Scientologyleuten zu gehören oder den Hare Krishna Gruppen.«
    Annie lachte. Es war ein leichtes, freundliches Lachen, das sich zu einem Ausbruch steigerte. Sie hatte wirklich Spaß daran, und ihre Augen strahlten. Schließlich fiel ich in ihr Lachen ein. Aus keinem besonderen Grund.
    »Glaubst du, dass du nach einem Ersatz für deinen Vater suchst?«, fragte ich sie unvermittelt.
    Annie verbarg ihren Kopf an meinem Hals und küsste mich. »Ich weiß es nicht. Darüber habe ich wohl noch nicht nachgedacht. Wäre das so wichtig?«
    Ich hatte eigentlich nicht die Absicht gehabt, so ungeschminkt zu fragen, aber wir waren beide so aufrichtig miteinander, dass es keine Barrieren gab, alles zu sagen, was ich zu sagen und zu fragen hatte.
    »Warum hast du so viel Spaß am Sex?«, fragte sie.
    »Wir alle mögen die Dinge besonders gern, die wir gut können.«
    Wir lachten. »Eingebildeter Laffe.«
    »Nein.« Ich richtete mich auf und sah ihr in die Augen. »Ich bin nicht immer gut. Es liegt an dir. Wenn ich mit dir zusammen bin, weiß ich, dass ich gut bin. Man muss immer jemanden finden, der einem hilft, seine guten Seiten zu zeigen.«
    »Es ist so ganz besonders mit dir zusammen«, sagte Annie.
    Ich küsste und berührte sie und erlaubte nicht, dass sich zwischen unseren Körpern ein Abstand bildete.
    »Es ist die Welt, die wir uns schaffen«, sagte ich. »Eine neue Dimension.«
    »Du stehst still, dann gehst du und fängst schließlich an zu rennen. Spürst du die verschiedenen Dimensionen, in die du eintrittst? Die verschiedenen Wahrnehmungen und Gefühle, die du dabei hast?«
    »Ja.«
    »Wir erkennen unsere eigene Bewegungsart. Wir überlassen uns unseren Sinnen. Ein feuchter, behaarter Unterarm, der einer Person hässlich erscheinen würde, ist für dich schön. Könntest du dir vorstellen, die Armbeuge eines anderen Mannes zu lecken?«
    »Nein.«
    »Meine?«
    Sie tat es und küsste mich dann voll auf den Mund.
    »Nur die Berührungen eines Menschen, den man wirklich liebt, emotional und körperlich liebt, helfen einem, in diese neue Dimension einzutreten. Jemand anderes könnte seine Zunge auf genau dieselbe Art in deine Scheide stecken, wie ich das tue, aber dir würde davon übel werden. Es trägt dich weg, weil ich

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