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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Maulwurf gegeben haben musste, der geheimes Material über Genesis der Presse zugespielt hatte. Anders konnte er es sich nicht erklären, wie die Öffentlichkeit davon erfahren konnte.
    »Lassen Sie uns zum Thema kommen«, sagte Lena Jansen. Sie berichtete in kurzen Auszügen, was sich in den letzten Stunden zugetragen hatte und sie erzählte auch von dem unaufhaltsamen Countdown, was Zander sichtlich nervös machte.
    Der Kameramann hielt wieder auf Zander.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen die Kamera ausschalten!«, rügte Zander mit kräftiger Stimme. »Wenn Sie mit mir sprechen wollen, dann machen Sie die verdammte Kamera aus.«
    Lena Jansen gab ihrem Kollegen ein Zeichen, der daraufhin die Kamera auf den Boden stellte, das Objektiv in Richtung Zander gerichtet. Unbemerkt klebte er schwarzes Klebeband auf die LED, die bei Aufnahme rot leuchtete. So merkte Zander nicht, dass die Kamera immer noch aufzeichnete. Der Kameramann hoffte nur, dass der Blickwinkel ausreichen würde, ihn in voller Größe einzufangen.
    »Wir wissen über Genesis Bescheid. Machen Sie uns also nichts vor. Wir wissen von dem Projekt, wir wissen von einer geheimen Konferenz, wir wissen von Jan Ruschkow, wir wissen, dass eine Wissenschaftlerin von CERN beteiligt ist –Möchten Sie noch mehr hören? Ihre Rücktrittsbegründung ist nur ein Vorwand, nicht wahr? In Wirklichkeit sind Sie wegen Genesis zurückgetreten. Habe ich recht?« Lena Jansen zeigte sich von ihrer energischen Seite.
    »Und darüber wollen Sie einen Fernsehbericht machen?«, fragte Zander mit leiser Stimme.
    »Wir sind es unseren Zuschauern schuldig, finden Sie nicht auch?«
    »Ich gratuliere Ihnen, Frau Jansen. Sie sind dem größten Skandal der Welt auf der Spur. Aber überlegen Sie es sich gut, ob Sie das wirklich veröffentlichen wollen. Sie bewegen sich auf dünnem Eis, verdammt dünnem Eis. Lassen Sie sich das gesagt sein.«
    »Das bin ich gewöhnt, Herr Bundeskanzler. Gestatten Sie, dass ich Sie weiterhin so anspreche?«
    Das Eis war gebrochen. Als Lena Jansen außerdem von Patrick LeClerc erzählte, der sich in der Gewalt der Terroristen befand, und von Lennart Masur, der ihre Kollegen im Sender als Geiseln genommen und den Bundespräsidenten erpresst hatte, knickte Zander vollends ein. Selbst die Kamera war ihm jetzt egal. Er bat Lena Jansen lediglich, seinen Aufenthaltsort nicht der Öffentlichkeit preiszugeben.
    »Was ist Genesis und was bedeutet der Countdown?«, fragte Lena Jansen direkt.
    Zander setzte sich und atmete tief durch.
    »Sie haben recht, Frau Jansen. Genesis ist der Deckname für einen Terroranschlag.« Zander machte eine kurze Pause. »Es handelt sich um einen Terroranschlag, den ich persönlich in Auftrag gegeben habe.«
    »Was!?«, Lena Jansen war entsetzt. Es stimmte also, was Lennart Masur behauptete. Sie war erschüttert.
    »Wie Sie sicherlich wissen, waren die Koalition und die Opposition völlig zerstritten. Ganz besonders ging es um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Niemand rechnete damit, dass er so lange dauern würde und erst recht nicht damit, dass so viele Opfer zu beklagen seien. Dennoch konnten wir die Soldaten nicht so einfach abziehen. Wir waren eine Verpflichtung der NATO gegenüber eingegangen. Außerdem wurde der Einsatz deutlich teurer als geplant und es sah so aus, als ob weitere Gelder nicht mehr genehmigt werden. So haben wir das Projekt Genesis ins Leben gerufen, um die Gegner davon zu überzeugen, dass der Kampf gegen die Taliban wichtiger denn je ist.«
    Lena Jansen hörte aufmerksam zu, während die Kamera ohne Unterbrechung auf Zander gerichtet blieb.
    »Wir wollten einen Terroranschlag fingieren, für den wir anschließend die Taliban verantwortlich machen wollten. So hätten wir deutlich gemacht, dass Terroranschläge auch in Deutschland möglich sind und hätten Argumente für den Kampf gegen die Taliban in Afghanistan gesammelt.«
    »Mit Verlaub, Herr Bundeskanzler, das ist ungeheuerlich«, kommentierte Jansen. »Ach was – ungeheuerlich ist gar kein Ausdruck für das, was Sie angerichtet haben.«
    Zander setzte sich auf eine Reling. Er vermied es, Lena anzuschauen. Sie sah ihm an, dass er betroffen war und es war nicht gespielt. Fast hatte sie Mitleid mit ihm. Er war ein gebrochener Mann, verraten und hintergangen von seinen eigenen Leuten.
    »Wir haben jemanden gesucht«, fuhr Zander fort, »dem wir zutrauten konnten, solch einen Anschlag zu planen und durchzuführen, gleichzeitig der Regierung loyal

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