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Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Moskowitz
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erwies sich als zu eng. Conn ließ die Männer aussteigen und stieß Tür und Rahmen mit der Ladeschaufel aus der Wand, rumpelte durch und wendete in der Durchfahrt. Die Männer gingen wieder an Bord, und fünf oder sechs Leute der Torwache brachten genug Mut auf, zu den anderen in die Schaufel zu springen. Der Stahl würde sie schützen, während sie auf die Swast feuern konnten. Conn blieb durch die Fenster im Fahrerhaus als einziger verwundbar, aber dieses Risiko mußte er auf sich nehmen. Er tröstete sich mit der Hoffnung, daß die Swast ihn nicht sehen und beim Anblick des brüllenden und Blitze schleudernden Monstrums in Verwirrung geraten würden.
    Er hob die Schaufel und donnerte durch das gesprengte Tor, dann hob er die Schaufel in die höchste Position und schaltete die Scheinwerfer an. Breite weiße Lichtkegel fingerten hinaus in die Dunkelheit, und Conn sah, daß die Swast noch immer um die Burg ritten. Es war erstaunlich, wie funktionstüchtig die Maschine war.
    Explosionskrater öffneten sich ringsum, und Erde und Gestein prasselten gegen das Metall. Conn bremste eine Kette und schickte den Traktor in einem weiten Bogen durch das Getreide.
    Die Swast galoppierten auf allen Seiten, wie Schwärme nächtlicher Furien. Ihre Pferde fürchteten das brummende und rasselnde Ungetüm mit den blendenden Augen, doch die Swast brachten es trotzdem fertig, heranzupreschen, ihre Lanzen auf die Ladeschaufel abzufeuern, ihre Tiere herumzureißen und wieder davonzugaloppieren. Die Männer in der Ladeschaufel hatten den Vorteil, daß sie höher als ihre Gegner saßen und besser geschützt waren. Sie feuerten, was sie konnten, und die Swast verschwanden einer nach dem anderen in grellen Lichtblitzen aus ihren Sätteln.
    Conn zündete eine neue Zigarette an, öffnete beide Türen des Fahrerhauses und begann Bomben zu werfen. Im Lärm der Maschine klangen die Explosionen eher harmlos, aber die Flammen, die sie entfachten, waren ein unerwarteter Nebeneffekt. Feurige Flüsse begannen den trockenen Weizen zu durchziehen.
    Nachdem er die Burg dreimal umrundet hatte, war von den gepanzerten Reitern nichts mehr zu sehen. Conn kuppelte aus und ließ den Diesel im Leerlauf drehen. Dann senkte er die Schaufel, und die Männer sprangen auf den Fahrweg, schwangen ihre Lanzen und vollführten einen Freudentanz. Conn beugte sich aus dem Fahrerhaus und brüllte: »Ist alles vorbei?«
    Bradle kam zu ihm. »Wir haben ihnen den Rest gegeben!« schrie er. »Jetzt gehört das Land uns! Wir müssen zur Höhle und es den anderen sagen!«
    »Du kannst ein paar Leute zurückschicken, daß sie ihnen die Botschaft bringen«, sagte Conn. »Aber ihr würdet gut daran tun, die Burg besetzt zu halten und wachsam zu sein. Wie viele Swast sind noch übrig?«
    »Oh, dreißig oder vierzig sind geflohen. Ich glaube nicht, daß sie zurückkommen werden.«
    »Sie könnten es versuchen. Ihr solltet euch nicht zu früh in Sicherheit wiegen. Aber paß auf, Bradle. Ich möchte meine Batterien aufladen und in die Vergangenheit zurück. Kannst du mir mit ein paar Männern helfen?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Conn sagte: »Ich habe Rollin alles erklärt. Hör zu, Bradle, dies bedeutet für mich das Leben. Ich könnte in eurer Welt nicht glücklich sein. Ich muß zurückgehen, wo ich hingehöre. Hilf mir zehn Minuten lang. Das ist alles, worum ich bitte.«
    »In Ordnung. Du hast uns geholfen, wir helfen dir.«
    Bradle und vier andere gingen wieder an Bord, und Conn ließ den Traktor anrollen. Zur Linken standen mehrere Hektar trockenen Weizens in Flammen, und Rauch zog in dichten Schleiern über den Feldweg. Glücklicherweise wehte ein leichter Ostwind und verhinderte, daß die Flammenfront allzu rasch auf das Buschland übergriff und den Hügel bedrohte, der Conns Ziel war. Der Osthorizont lag im fahlen Grau des neuen Morgens, als der Traktor rumpelnd den steinigen Hang erklomm. Er erreichte die Kuppe, und Conn kuppelte vor der Stelle aus, wo seine Auszugplattform unter dem Gestrüpp verborgen sein mußte. Er ließ die Schaufel herunter und benützte sie als Wagenheber, bis der Vorderteil des Traktors mit der Antriebsachse vom Boden abgehoben hatte. »Stützt die Achse mit Felsblöcken ab, und wir demontieren die Ketten.«
    Die Männer machten sich an die Arbeit, und Conn suchte im Werkzeugkasten, bis er einen schweren Schraubenschlüssel gefunden hatte, mit dem er das Verbindungsstück zwischen den Kettengliedern löste. Nachdem die Vorderachse von

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