Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Moskowitz
Vom Netzwerk:
brauchen.«
    Conn wußte, was es war. Plötzlich verstand er. Er sah die Modelle und Zeichnungen an den Wänden, die Maschinen und das Motorrad in den Glasvitrinen; und schließlich den mächtigen Traktor, der im Hintergrund des Saales in einem Glashaus stand. Plötzlich wurde ihm klar, daß die Swast ausgerechnet ein Museum zu ihrer Burg ausgebaut hatten. Oder vielleicht hatten sie das Museum selbst eingerichtet. Es gab keinen, der ihm darauf Antwort geben konnte.
    »Warte einen Augenblick«, sagte er zu Bradle. Er ging zu dem großen Glaskasten mit dem Traktor. Es war ein großes Raupenfahrzeug mit einer mächtigen stählernen Frontladerschaufel, offensichtlich zu dem Zweck konstruiert, Tonnen von Erde oder Gestein fortzuschaffen. Wahrscheinlich, so dachte er, war es ein Modell aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, denn es war besser als alles, was er im Jahre 1975 gesehen hatte. Die Ladeschaufel war halb so groß wie das ganze Fahrzeug, was bedeutete, daß der Dieselmotor ungewöhnlich stark sein mußte. Vielleicht ließ sich mit dieser Maschine etwas anfangen? Einem Impuls folgend, nahm er einem der Männer die Lanze aus der Hand und schlug die Seite des Glaskastens ein.
    Eine erstickende Gaswolke, die ihn beinahe umwarf, kam aus dem Gehäuse, als er durch den leeren Rahmen trat. Das war ein gutes Zeichen. Wer immer diesen Traktor ins Museum gebracht hatte, war darauf bedacht gewesen, daß das Ausstellungsstück der Nachwelt in gutem Zustand überliefert wurde.
    Es schien eine neue Maschine zu sein. Der Schutzlack war makellos, die blanken Stahlteile schimmerten, die Gummischläuche der Hydraulik sahen weder rissig noch porös aus. Conn öffnete eine Seite der Motorhaube und sah einen Fünfscheiben-Kreiskolbendiesel in nagelneuem Zustand.
    »Bradle!« sagte er. »Womit brennen diese großen Fackeln, die die Swast auf den Ecktürmen haben? öl?«
    Bradle nickte.
    »Dann nimm all diese Männer mit und sieh zu, ob ihr den Ölvorrat finden könnt. Bringt alles öl hierher, das ihr tragen könnt. Und schnell!«
    Bradle machte ein verdutztes Gesicht, aber dann gehorchte er und trieb seine Leute hinaus. Conn legte seinen Rucksack vorsichtig in eine Ecke und setzte seine Inspektion fort. Die Männer kamen zurück und fragten nach Behältern. Conn schüttete ausgestellte Mineralien auf den Boden und gab ihnen die entleerten Metallkästen.
    Sie brachten nach und nach ungefähr sechzig Liter zusammen. Conn riß ein Stück von seinem Hemd und improvisierte einen Stoffilter, durch den er das schwärzliche, ungereinigte öl in den Tank goß.
    Der Diesel hatte ein elektronisches Zündsystem, mit dem Conn nicht vertraut war, aber es wurde von herkömmlichen Batterien gespeist. Die Batterien waren trocken, und Conn schickte einen der Männer nach Wasser und füllte sie. Nun mußten sie noch geladen werden, und obwohl Conn einen Fünfhundert-Watt-Generator sah, der die elektrische Anlage versorgte, konnte der Generator die Batterien nicht aufladen, solange der Diesel nicht lief. Er mußte die Maschine mit der Hand anwerfen.
    Glücklicherweise entdeckte er im Werkzeugkasten unter dem Fahrersitz eine große Handkurbel, die er auf den vorn sichtbaren Kurbelwellenzapfen stecken konnte. Er spuckte in die Hände und warf die Kurbel herum. Sie ließ sich sehr schwer drehen, und es dauerte nicht lange, bis er schwitzend und erschöpft aufgeben mußte. Bradle trat an seine Stelle. Er war ein muskulöser Mann, kräftiger als Conn, und es gelang ihm, die Kurbel schneller und länger in Bewegung zu halten. Plötzlich hustete der Motor, sprang brüllend an und spuckte schwarzen Qualm.
    »Gut gemacht, Bradle!« rief Conn durch den ratternder Lärm. Er holte seinen Rucksack, stieg ins Fahrerhaus und begann sich mit den Hebeln und Schaltern zu beschäftigen. Nachdem er die Mechanik der Ladeschaufel ausprobiert hatte, ließ er sie herunter und schrie Bradle zu, daß er mit seinen Männern einsteigen solle. Die Leser ergriffen ihre Lanzen und kletterten mit zweifelnden Gesichtern in den mächtigen Bauch der Ladeschaufel. Conn hob sie soweit, daß er über den Rand hinweg noch freie Sicht nach vorn behielt, dann kuppelte er und legte den ersten Gang ein. Der Traktor ruckte donnernd an und rasselte durch ein paar Ausstellungsvitrinen, bevor Conn ihn drehen konnte. Er fuhr die unförmige Maschine durch die vorderen Säle und die breite Treppe hinunter, während die Männer in der Ladeschaufel fluchend gestikulierten.
    Die Tür der Eingangshalle

Weitere Kostenlose Bücher