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Die Gespenster von Berlin

Die Gespenster von Berlin

Titel: Die Gespenster von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Khan
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Berlin antwortete. Ich fragte sie nach Orten im Haus, an denen man am ehesten Gespenster finden könne. Hier ihre Antwort (Übersetzung aus dem Englischen):
    » liebe Sarah ,
    danke für deine E-Mail. Ja, wirklich viele Geister in Bethanien ...
    Sie sind in den Wintermonaten präsenter als in den Sommermonaten.
    Erst kürzlich sprach ich mit S., die gerade in meinem damaligen Studio ist. Sie sagte, dass sie eines Morgens hörte, wie Wasser aus einer Vase tropfte. Die Vase zerbrach ohne jeden Grund (es waren Lilien drin). Und das Überraschende war, genau das Gleiche ist mir auch passiert, als ich da gewohnt habe. Es war mitten am Tag, ich unterhielt mich gerade mit einem Freund, da hörte ich ›Krack‹ und eine Vase zersprang (sie zerfiel nicht, sie zersprang).
    Man macht viele solche Erfahrungen, wenn man dort eine Weile wohnt. Eine einzige Nacht reicht nicht. Und ich glaube, die Leute, die dort wohnen, machen ganz andere Erfahrungen als die, die dort nur zur Arbeit gehen. In denKorridoren und Treppenhäusern – da sind »Wesen«, die herumhängen – von der Größe eher Erwachsene (keine Kinder), wie eine Erscheinung, eher dunkel von der Farbe und dünn in der Textur. Sie sind nicht störend – und sie wollen uns nicht »erschrecken« – sie hängen einfach nur rum, warten darauf, endlich gehen zu dürfen/erlöst zu werden.
    Berlin ist voll von Geistern – überall. Aber das ist verständlich, wenn man in die Geschichte blickt.
    Ich kenne einen Psychiater in Kanada, der sagt, dass Geister sich an Menschen dranhängen (besonders an ihre Verwandten ... die Geister glauben nämlich, sie leben immer noch ... wie im Film ›The Sixth Sense‹) ... dass es ok ist, wenn sie endlich gehen dürfen (dann werden sie erlöst) ... na hoffentlich findest du jemanden, der dir dabei hilft, all die eingesperrten Geister zu erlösen.
    Noch etwas zu Bethanien: ich war wirklich glücklich, dort zu sein – obwohl die Geisterpräsenz in der Nacht mich bedrückte – aber als ich ging, war ich plötzlich so froh, dort nicht mehr schlafen zu müssen ... es war, als würde ein riesiger Stein von mir genommen ... «
    Erstaunlich, dass die viel gereiste, länderkundige Neuseeländerin Latham das Geisterphänomen als etwas typisch Berlinerisches betrachtet. Sie beschreibt die Gestalten Bethaniens sogar in ihrer morphologischen Beschaffenheit. Ein Aspekt ihres Berichtes aber war von ganz besonderem Interesse und inspirierte mich bei der bevorstehenden Geisterjagd. Sie nannte Geräusche – von tropfendem Wasser. In ihrem Studio erlebte sie genau wie ihre Nachfolgerin, dass eine Vase aus heiterem Himmel scheinbar grundlos zersprang und das Blumenwasser heraustropfte. Das war ein sehr konkreter Hinweis darauf, wie ich mit den Geistern Bethaniens in Kontakt treten, sie vielleicht sogar befragen konnte! Wer je sich mit Methoden zur Kommunikationsanbahnung mit Geistern beschäftigt hat, stößt auf die Methode der »Voice Transmission Recordings With The Deceased« nach Friedrich Jürgenson, dem Entdecker und Entwickler dieser Technik. Bekannt auch unter dem Stichwort »Phänomen der paranormalen Stimmen auf Tonbändern und anderen Speichermedien«, nach dem Radiorauschen und selbst Wassergeräusche zu Kommunikationsergebnissen mit Personen aus dem Jenseits führen können. 1959 machte der schwedische Kunstmaler und vormalige Opernsänger Friedrich Jürgenson in der Umgebung seines schwedischen Landhauses Aufnahmen von Vogelgesängen. Als er das Tonband später abhörte, fielen ihm seltsame Stimmen auf, die ihn mit Namen ansprachen und persönliche Dinge formulierten, die nur er wissen konnte. Nach diesem Erlebnis wiederholte und verfeinerte er die Aufnahmen, widmete sich der technischen Erforschung und Weiterentwicklung des »Tonbandstimmen-Phänomens«, über das er 1964 ein Buch veröffentlichte, das viele Zeitgenossen zum experimentellen Sprechfunk mit Verstorbenen anregen sollte. Jürgenson entfachte eine Welle, der audiotechnisch gestützte Spiritismus erhielt weltweite Aufmerksamkeit. Er ist seither oft in amerikanischen Spielfilmen eingesetzt worden, wenn es darum ging, Mitteilungen – Liebeserklärungen, Drohungen, unheimliche Prophezeiungen oder profane Grüße – zwischen Diesseits und Jenseits auszutauschen. Ob sich tatsächlich geheimnisvolle Stimmen aus einer anderen Welt auf Audiomedien speichern lassen, kann man schnell herausfinden. Man braucht nur ein Aufnahmegerät mit angeschlossenem Mikrophon. Es muss kein

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