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Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Titel: Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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und Sie, lieber Herr Bissegger, bleiben als Hauptperson natürlich für sich allein, damit Sie Ihre Ruhe haben. Bitte, wählen Sie.“
    „Sehr freundlich“, sagte der junge Referendar. „Dann bleibe ich hier, wo wir gerade sind.“ Er blickte sich um. „Ich fange schon an, mich wohl zu fühlen.“
    „Übrigens gibt es im Erdgeschoß ein Hallenschwimmbad“, bemerkte der Page Oliver. „Man kann in den Bademänteln, die für alle Gäste neben den Handtüchern bereitliegen, im Pool-Lift am Ende des Korridors direkt hinunterfahren. Nach der Reise wäre das jetzt vielleicht die richtige Erfrischung, wenn ich mir erlauben darf, das vorzuschlagen.“
    „Hut ab“, staunte Fritz Treutlein ehrlich. „Von dir kann ich noch was lernen, deine Plaudertasche läuft ja wie geschmiert. Und du grinst immer so freundlich dabei, wie machst du das?“
    „Wer als Hotelpage nicht ewig grinsen kann, muß Gast werden“, meinte er trocken, und die Bad Rittershuder schmunzelten.
    „Jedenfalls, besten Dank für den Augenblick“, sagte Herr Kubatz und drückte dem lockigen Wuschelkopf ein Fünfmarkstück in die Hand. „Ich hoffe, wir sehen uns noch sehr häufig.“
    „Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen“, meinte der muntere Herr Krauße mit ß und ließ das Trinkgeld im Handumdrehen verschwinden.
    „Nötig vielleicht nicht“, meinte Herr Kubatz vergnügt. „Aber es ist auch nicht unangenehm?“
    „Keinesfalls, mein Herr“, erwiderte der Page und ließ seine Augen blitzen. „Übrigens, was ich noch sagen wollte, bei den Berlinern heißt das Hotel Kempinski einfach nur Kempi .“ Er wünschte rundherum noch einmal einen schönen Aufenthalt und schwirrte ab.
    Inzwischen brachten die Hausdiener auch schon das Gepäck und ließen dann die neu angekommenen Gäste allein.
    „Die Klamotten aus den Koffern“, schlug Herr Kubatz vor, „und dann gleich ins Schwimmbad!“
    „Was mich betrifft, reicht es mir, wenn ich nur eine Dusche nehme“, bemerkte Herr Bissegger. „Ich möchte noch unbedingt auf einen Sprung ins Ägyptische Museum, und das schließt um fünf Uhr.“
    „Aber ein paar Runden zu schwimmen würde Ihnen auch nichts schaden“, meinte Emil Langhans. „Wie schon gesagt, Sie müssen ja auch körperlich fit sein, wenn es morgen in den Ring geht.“
    Am Ende kam es auf einen Vergleich heraus.
    Zuerst sollte beim Auspacken Zeit eingespart werden, und auch das Baden im Hotel-Pool wurde auf eine Viertelstunde begrenzt.
    Die Expedition verteilte sich im Handumdrehen auf ihre Zimmer.
    Fritz Treutlein, der die Nummer 378 mit Emil Langhans teilte, warf sich mit einem Gewieher lang und breit auf eines der beiden Betten, als der andere die Tür zugemacht hatte. „Das erste Mal in einem richtigen Hotel“, jubelte er und sprang wieder auf.
    Anschließend rissen sie wie auch alle anderen ihre Koffer auf, verstauten die mitgebrachten Sachen so schnell wie möglich in den Schränken und hüpften aus ihren Kleidern. Manche gerieten dabei ins Stolpern, weil sie beim Ausziehen halbe Indianertänze veranstalteten. Sie angelten nach ihren Badehosen, trafen sich anschließend im Pool-Lift und paddelten gleich darauf in dem ovalen Schwimmbecken herum.
    „Das ist eine Wucht“, stöhnte Sputnik vor Vergnügen. Er lag wieder einmal mit ausgebreiteten Armen und ohne sich zu rühren im Wasser. „Ich brech’ gleich zusammen, so sauwohl fühl’ ich mich hier.“
    „Aber nur noch fünf Minuten“, mahnte Herr Bissegger. Dabei gab er dem dicklichen Jungen einen Schubs. Sputnik verlor das Gleichgewicht und tauchte zappelnd unter.
    Als die Glorreichen Sieben später in der Schloßstraße aus zwei Taxis kletterten, waren ihre Haare noch feucht.
    Sie blickten zum Charlottenburger Schloß mit seiner hohen Kuppel hinüber. Die goldene Fortuna als Windfahne auf ihrer Spitze wurde gerade voll von der Sonne angestrahlt und leuchtete wie eine Christbaumkugel.
    Auch das Gebäude, in dem das Ägyptische Museum untergebracht war, gehörte zu den früheren Schloßbauten.
    „Im ersten Stock“, sagte Herr Bissegger und war jetzt ganz schön aufgeregt. Er lief im Eilschritt durch den Vorraum, dann durch einen runden Saal und links über eine Treppe. Die übrigen Besucher waren ihm genauso gleichgültig wie die lebensgroßen steinernen Statuen und die Reliefplatten an den Wänden. Er ging so sicher auf sein Ziel zu, als sei er bei sich zu Hause in der Pension Flora. Schließlich blieb er ruckartig stehen, blickte geradeaus und schwieg. Auch die

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