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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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Meilen zurückgelegt und dabei eine Reihe kleinerer Hügel überquert hatten, erblickte ich in nicht allzu weiter Ferne eine merkwürdig anmutende Stadt mit niedrigen, wie Pilze wirkenden Kuppeln und gewaltigen Säulengängen, die inmitten von Flecken orangefarbener, tiefblauer und violetter Vegetation wie Rosenmarmor glänzten.
    Wie sich herausstellte, war diese Stadt unser Ziel. In ihr wimmelte es von Menschen. Wie im Triumphzug wurden wir auf unserer Plattform von den Drachen durch die Menge geschleift. Die Häuser waren groß und geräumig und verfügten allesamt über tiefe, von schwellenden Säulen getragene Portikus-Varianten. Später erfuhren wir, dass das für ihren Bau eingesetzte Material eine Art versteinertes Holz war, das von gigantischen prähistorischen Bäumen stammte und in gewaltigen Blöcken gebrochen wurde.
    Als wir zahllose Straßen durchquert hatten, näherten wir uns, offenbar im Zentrum der Stadt, einem riesigen, kreisrunden Bauwerk. Es bestand aus einer einzigen, von Reihen imposanter, frei stehender Säulen getragenen Kuppel. Der Eingang war so hoch und breit, dass das Gefährt, das die Zeitmaschine transportierte, ohne Weiteres hindurchfahren konnte. Ohne Schwierigkeiten passierten wir die Flügel des Portals. Danach ging es unter der riesigen Kuppel ebenerdig einen gepflasterten Weg entlang.
    Der Ort wurde von den Strahlen der untergehenden gelben Sonne beleuchtet, die in breiten Streifen waagrecht zwischen den gewaltigen Säulen auf den rötlich schimmernden Fußboden fielen. Ich hatte den Eindruck, mich inmitten von rosig goldenem Licht durchwirkter Luft auf einer unermesslich weiten Fläche zu befinden. Dann gewahrte ich, als wir weiter vorankamen, in der Mitte eine Art Podium, auf dem eine merkwürdige, aus verschiedenfarbigen Metallen bestehende Maschine beziehungsweise Vorrichtung thronte, die wie ein Götzenbild in einem heidnischen Schrein alles überragte.
    Das Podium war ebenso wie das Gebäude kreisrund angelegt und erhob sich gut einen bis anderthalb Meter über den gefliesten Boden. Es wies einen Durchmesser von vielleicht achtzehn Metern auf. Mehrere, der Schrittlänge des zwergenhaften Volkes angepasste Stufen führten hinauf. Um diese Bühne waren auf den Bodenfliesen im Halbkreis mit reichlich Abstand zueinander zahllose niedrige Tischchen angeordnet, deren Platten auf Quadern ruhten, welche aus dem gleichen Material wie das gesamte Bauwerk gemeißelt waren. Ringsherum standen Bänke. Auf den Tischen thronten schwarze Keramikgefäße in den unterschiedlichsten Formen, manche tief, andere flach, in denen üppig orange- und maniokfarbene Blumen ihre Blütentracht zur Schau stellten, gemeinsam mit anderen in feinstem Weiß, zartem Rosa und silbrigem Grün.
    Diese Einzelheiten nahm ich flüchtig und verschwommen wahr, während unser Gefährt geschickt den Tischchen auswich und sich weiter auf die in der Mitte gelegene Bühne zubewegte. Ein paar Leute, allem Anschein nach Dienstboten, hasteten umher und brachten neue Blumentöpfe oder rückten diejenigen, die bereits dastanden, zurecht. Zahlreiche der elfenhaften Krieger waren von ihren Streitwagen abgestiegen und folgten uns durch die Flügel des Portals.
    Mittlerweile war das Gefährt neben der Bühne zum Stehen gekommen. Mithilfe des schwarzen Schwenkarms mit seiner magnetischen Scheibe wurde die Zeitmaschine von der Plattform gehievt und auf dem Podium unweit der hoch aufragenden Vorrichtung aus buntem Metall abgestellt. Anschließend umrundeten die Zugdrachen mit ihrem Gefährt die Bühne und verschwanden wieder durch den offenen Eingang.
    Ob es sich bei diesem Ort nun um einen Tempel oder lediglich um einen öffentlichen Saal handelte, vermochte ich nicht zu sagen. Mir war, als durchlebte ich einen wirren Traum, der mir Trugbilder vorgaukelte. Alles wurde nur noch undurchschaubarer, als ich feststellte, dass sich Hunderte jener elfenhaften Wesen an den überreich mit Blumen dekorierten Tischen niederließen und sich über die Blüten beugten. Dabei zogen sich ihre gewundenen Nüstern stets aufs Neue zusammen und weiteten sich wieder, so als atmeten sie einen wunderbaren Duft tief ein. Um meine Verwirrung komplett zu machen, konnte ich auf keinem der Tische etwas ausmachen, das nach Essen, Nahrung oder Getränken aussah, wonach diesen heldenhaften Kriegern nach der anstrengenden Schlacht durchaus der Sinn stehen dürfte.
    Doch vorerst verschwendete ich keinen weiteren Gedanken auf dieses verblüffende Rätsel und wandte

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