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Die Heidehexe - Historischer Roman

Die Heidehexe - Historischer Roman

Titel: Die Heidehexe - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gloria Frost
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drückte er den Knaben seiner überrumpelten Mutter in die Arme und verschwand im Schlafzelt.     
     
     
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    Während Isabella von Tag zu Tag schöner wurde, aufblühte und sich auf die Geburt vorbereitete, verunsicherten Christians Truppen weiterhin die Bewohner des lippischen Landstrichs mit Angst und Schrecken. Nichts und niemand war vor ihnen sicher. Im Kloster der katholischen Mönche trieben sie es besonders arg, und auch das nahe liegende Nonnenkloster wurde nicht verschont. Am schlimmsten vergingen sich der Schwanwerder und seine Kameraden Graf von Ölshausen und Siegfried von Neulohe an den Klosterfrauen. Zu dritt fielen sie nacheinander über Dutzende her, praktizierten mit den frommen Jungfrauen Praktiken, die sie bisher in ihrer Phantasie ausgelebt hatten.
    Als die Vergehen Christian zu Ohren kamen, sperrte er ihnen den Ausgang für zwei Wochen. Doch die übrige Mannschaft war auch nicht harmloser.
    Die Ordensschwestern flohen vor der lüsternen Soldateska, die teilweise seit Monaten ihre Triebe nicht mehr ausgelebt hatte und keinesfalls daran dachte, in irgendeiner Weise Rücksicht auf die Gelübde der sich zur Enthaltsamkeit verpflichteten katholischen Ordensfrauen zu nehmen.
    Das ungezügelte Gebaren seiner Freunde missfiel Christi an immer mehr. Besonders zürnte er Barbara, die sich im Kreise der Vergewaltiger sichtlich wohlfühlte, sie teilweise noch anfeuerte, wenn diese einer züchtigen Jungfrau die Unschuld nahmen.
    Als er das Mädchen eines Abends durch Zufall beobachtete, wie es mit Siegfried von Neulohe schäkerte, die Röcke hob, unter denen sie kein langes Spitzenhöschen trug, und den Grafen ermunterte, sich an dem weißblonden Dreieck gütlich zu tun, war das Maß voll.
    Wütend wollte er dem unsittlichen Verhalten ein Ende bereiten. Da erblickte er den Schwanwerder und Ludwig von Ölshausen, die sich dazugesellten. Sie werden den beiden, auch ohne mein Zutun, die Leviten lesen, dämpfte er seinen Groll.
    Weit gefehlt.
    Angetrunken aus dem Wirtshaus kommend, lachten sie gackernd, wie sie Barbara mit hocherhobenen Röcken vor dem Neuloher tanzen sahen. Ungeniert griffen beide derb in die freizügig dargebotene Liebeskuhle.    
    „So nicht, meine Kavaliere“ , kicherte die Kleine mit geröteten Wangen und glänzenden Augen. „Zeigt mir erst eure Börsen. Dann zeige ich euch, wie lieb ich euch habe.“ Sie ließ sich zu Boden gleiten, spreizte die Beine und hielt ihre Geldkatze darüber.
    Die Grafen ließen sich n icht lumpen. Taler um Taler prasselte klimpernd in Barbaras Lederbeutel, bis er so prall war, dass sie ihn nur mit Müh und Not zubinden konnte, aber sorgfältig an ihrem Gürtel befestigte. 
    „Auf geht’s“ , verkündete sie sinnlich, „nur hereinspaziert, meine Herren, in den prächtigsten Lustgarten Westfalens. Er bietet Platz für alle Vorlieben!“
    Aus den Augenwinkeln bekam Christi an mit, wie der Schwanwerder die Maid auf den Bauch drehte und sie ihren Unterleib in die Höhe reckte, damit sowohl er als auch der Ölshausener je eine Öffnung zur Befriedigung ihrer Triebe in Angriff nehmen konnten.
    „Später wird gewechselt“, rief sie, bevor sie sich an Siegfried wandte. “Das Filetstück ist für Dich, mein treuer Gefolgsmann.“ Barbara schürzte die Lippen, führte sein Glied mehrmals darüber, bevor sie den Mund weit öffnete und ihm Einlass gewährte.
    Lautlos schlich Christian von dannen. Er beschloss, die vier Verbündeten nicht zur Rede zu stellen, denn schließlich war er ebenfalls kein Kostverächter, kannte sich mit derartigen Spielereien bestens aus. Sollen sie ihren Spaß haben, dachte er, ärgerte sich lediglich darüber, neulich so dumm gewesen zu sein, die Hübschlerin seines Bettes zu verweisen, hatte er in ihr doch das kindliche Opfer eines gewissenlosen Bauern gesehen, der ihre traurige Lage schändlich auszunutzen pflegte.
    Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass der Herzog sein Bett vor Mitternacht aufsuchte, noch dazu allein.
    Beim ersten Hahnenschrei erwachte er und wartete gespannt auf das Eintreffen der Freunde, wollte nicht verpassen, wie Barbara sich nach dem gestrigen Abend ihnen gegenüber verhalten würde. Sicher schämt sie sich in Grund und Boden, vermutete er. 
    Auch diesmal irrte Christian. Gleich der Unschuld vom Lande spazierte sie an den Tisch, begrüßte alle kameradschaftlich und setzte sich fröhlich plappernd zu ihnen.
    Wenn diese Orgien in solcher Harmonie ablaufen, freut das den Heeresführer, dachte

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