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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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die den rasenden Tiger umschloss.
    Sie legte ihre Hand auf die Blase und ihre Wange darauf. Schließlich begann sie zu singen. Es war ein sanftes, ruhiges Lied, weit entfernt von der immensen Kraft, die Ven sie schon hatte besingen hören. Es war ein mildes Lied der Heilung und des Friedens, ein kunstvolles Gewebe, von Meisterhand aus seidigem Laut gesponnen. Der pulsierende Gong des Rubins schien als Antwort auf dieses Lied zu verklingen.
    Während sie leise sang, füllte ein silbriger Nebel die Blase, bis Ven nur noch Flecken von Orange, Weiß und Schwarz darin erkennen konnte. Keine Minute dauerte dieses Lied, dann stand sie auf, trat von der Blase zurück, und der Nebel darin löste sich auf. Drinnen saß nun Jack, splitterfasernackt und wieder in seiner menschlichen Gestalt. Ven sah, wie Jack den Kopf hob, Erin in die Augen sah und schließlich langsam nickte. Sie machte eine leichte Kreisbewegung mit einer Hand, und die Blase verschwand.
    Jack stand auf und verbeugte sich vor ihr. »Ich stehe in deiner Schuld, Erin Connors. Die Narkose hielt mich in den niedrigsten Trieben meiner Tiernatur gefangen. Fast hätte ich Dinge getan, die ich für immer bereut hätte.«
    Justice rieb sich den Kopf. »Nur zu. Entschuldige dich nur bei ihr. Dabei war ich es, dem du fast den Garaus gemacht hättest.«
    Jacks Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Das hast du sicher irgendwie verdient.«
    Â»Genug«, befahl Ven. »Falls ihr zwei das vergessen haben solltet, wir befinden uns mitten auf feindlichem Territorium. Justice, überprüf den Eingang und sieh nach, ob jemand kommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass keiner den Lärm gehört hat, den wir hier veranstaltet haben. Hoffentlich hat uns dieser verdammte Rubin übertönt. Das wäre wenigstens etwas.«
    Er sah Jack missbilligend an, der ganz ungeniert nackt herumstand. »Zieh dir etwas über, Jack«, befahl er und zeigte auf die gefallenen Werwölfe. »Vielleicht passen dir die Hosen von dem Typen da.«
    Jack grinste wieder. »Du reagierst ja angesichts von Nacktheit genauso prüde wie die Menschen.«
    Â»Nicht nötig«, sagte Erin. Sie sang leise etwas vor sich hin, und ein silberner Glanz wand sich um Jack. Sekunden später stand er voll angezogen da, in Hemd und Hose, und sah sie misstrauisch an.
    Â»Danke. So langsam kommt es mir so vor, als ob sich deine Magie exponentiell vergrößert, Hexe«, sagte Jack. »Gibt dir jemand oder etwas mehr Macht, als du verkraften kannst?«
    Â»Kümmere dich nicht um meine Macht, Metamorph«, erwiderte sie herablassend, und Ven spürte wieder die Göttin in ihr.
    Jack neigte den Kopf zur Seite und sah sie argwöhnisch an. »Oh, ich kümmere mich um eine ganze Menge Dinge.«
    Ven trat zwischen ihn und Erin, und seine Hand spannte sich um den Knauf seines Schwerts. »Aber nicht um sie, weder jetzt noch später«, sagte er mit drohendem Unterton.
    Einen Moment lang dachte er fast, der Tiger würde ihn herausfordern, doch Jack beugte sich stattdessen vor und sprach so leise zu Ven, dass dieser die Worte kaum hören konnte: »Sie ist nicht alleine da drin, Ven. Ich habe von Geburt an eine Doppelnatur und weiß, wovon ich rede. So etwas erkenne ich. Hüte dich vor ihr, und pass auf dich auf.«
    Ven konnte in Jacks Augen nichts als Aufrichtigkeit entdecken, also nickte er und trat einen Schritt zurück. Dann ging er zu Erin hinüber und legte ihr den Arm um die Taille. »Bist du so weit?«
    Sie sah zu ihm hoch, und einen Moment lang war es nur Erin, die aus ihren Augen sah. »Küss mich, Ven. Bitte küss mich, nur falls …«
    Er schnitt ihr das Wort ab mit einem Kuss, in den er alle verzweifelte Hoffnung seiner Seele legte, dann ließ er von ihr, viel schneller, als er wollte. Ihr Kuss schmeckte nach Licht und Heimat und allem, was gut war, und er ließ ihn fast vergessen, wo sie sich befanden. Fast. Auf feindlichem Territorium, rief er sich in Erinnerung, denn seine Instinkte verlangten danach, ihren Mund wieder zu erobern.
    Â»Wir müssen uns mal über deine herrschsüchtige Ader unterhalten, wenn – nicht falls, sondern wenn – wir hier herauskommen.«
    Sie lächelte ein wenig. »Setz es auf die Liste. Ich liebe dich, Ven. Ich will, dass du das weißt.«
    Sein Herz schlug bei diesen Worten. »Ich liebe dich auch, Erin Connors. Verlass mich nie.«
    Sie

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