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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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bloß wünschen, in seinen Armen Trost zu finden – und viel schlimmer noch: mit ihm zu schlafen? Wie war es ihm gelungen, in ihre intimsten Fantasien vorzudringen und dort ihre ursprünglichsten Triebe zu wecken?
    Weil sie keinen anderen Plan hatte, war sie aus dem Bett gesprungen und einfach aus dem Zimmer gerannt. Sie war ziemlich weit gekommen, dann jedoch umgedreht, weil sie fürchtete, hinter der nächsten Ecke plötzlich einem von Reyes’ Freunden gegenüberzustehen. Schließlich hatten ihre Beine nicht mehr mitgemacht, und sie hatte hier, in diesem Treppenaufgang, eine Pause eingelegt.
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, um nicht noch mehr auszukühlen. Ihre innere Kälte war zurückgekehrt, sie zitterte am ganzen Körper. Nur einmal in letzter Zeit war ihr warm gewesen: in Reyes’ Armen.
    „Danika!“
    Wenn man vom Teufel spricht – oder besser: vom Dämon. Reyes’ Stimme hallte durch den Flur, Panik schwang darin mit – und etwas Messerscharfes. Sie lehnte ihren Kopf gegen das Treppengeländer, benommen vor lauter Müdigkeit. Los, lauf weiter! Doch sie blieb sitzen. Sie konnte es gar nicht erwarten, ihn zu sehen. Wie eine Verrückte.
    „Danika!“ Die Stimme kam näher.
    Sie machte sich erst gar nicht die Mühe zu antworten. Er würde sie eh früh genug entdecken, nicht nötig, ihm auch noch zu helfen.
    „Dani…“
    Die letzte Silbe ihres Namens blieb unausgesprochen, dafür streifte ein Luftstoß ihren Hals. Reyes musste abrupt stehen geblieben sein. Sie konnte ihn nicht sehen, nicht einmal aus den Augenwinkeln, aber sie spürte seine Wärme in ihren Knochen. Oh Gott, wie warm er war. Augenblicklich hörte sie auf zu zittern.
    Dann plötzlich war er da, saß neben ihr, seine Oberschenkel berührten ihre. Kleine Elektrostöße durchliefen ihren Körper. Sie schluckte.
    Lange saßen sie einfach nur schweigend da.
    Schließlich sah sie ihn an. Ihr Blick wanderte von seinen schlammbespritzten Stiefeln zu seiner zerrissenen Jeans, dann hoch zu den kräftigen Armen, die er auf seine Oberschenkel stützte. Er hatte drei tiefe Schnittwunden in der Haut, doch das Blut war bereits getrocknet.
    Er sah die Treppenstufen hinab, musste ihren Blick aber gespürt haben, denn er verbarg seine Arme hinterm Rücken und wandte das Gesicht ab.
    „Du hast dich schon wieder verletzt“, sagte sie und versuchte ihre Besorgnis nicht allzu sehr durchklingen zu lassen.
    „Ach was, das ist nichts.“
    „Nichts“, schnaubte sie. „Du bist der ungeschickteste Mann, den ich kenne. Du bist ständig zerschrammt und voller Blut.“
    Er schwieg, dann fragte er: „Wolltest du vor mir fortlaufen?“
    „Ja.“ Sie sah keinen Grund, es zu leugnen.
    „Warum?“
    „Als wenn du da lange grübeln müsstest.“
    „Nein, ich meine: Warum bist du nicht weitergelaufen?“ Aus Angst vor der Wahrheit und weil sie zu müde war, sich eine Lüge auszudenken, überging sie die Frage einfach mit einer anderen: „Warum wollt ihr, du und deine Freunde, meine Familie umbringen? Du hast mir noch immer keinen Grund genannt. Meines Wissens nach haben wir euch weder beleidigt, noch sind wir euch in die Quere gekommen oder haben sonst irgendetwas getan, was … das alles rechtfertigt.“
    Er seufzte tief und erschöpft. „Nein, ihr habt nichts falsch gemacht. Und ich will euch auch gar nicht umbringen.“
    Sie wusste nicht, ob er die Wahrheit sagte oder nicht. Aber so oder so reagierte sie. Ihr Puls beschleunigte sich, als hätte ihr Herz den Startschuss zu einem Rennen bekommen. Es schlug so heftig, als wollte es ihre Brust sprengen. Seine Stimme klang heiser und kratzig, und er hatte die Wörter nur stockend hervorgebracht. In ihrem Hals formte sich ein Klumpen, den sie erst herunterschlucken musste, bevor sie weitersprechen konnte: „Letztes Mal hast du etwas anderes gesagt. Letztes Mal …“
    „Wir wollen nicht über letztes Mal sprechen, Danika. Das ist vorbei. Erledigt.“
    „Nein, ist es nicht.“ Wut kochte in ihr hoch, heiß und hungrig, und gab ihr neue Kraft. Sie hieb sich mit der Faust aufs Knie. Reflexartig schoss ihr Bein hoch. „Und das wird es auch nie sein.“
    „Tu dir nicht weh, Danika“, sagte Reyes und klang jetzt genauso verärgert, wie sie sich fühlte.
    „Na, das sagt der Richtige. Das letzte Mal hast du mir noch gedroht, mich umzubringen, wenn du mich finden würdest. Na los, mach schon, du hast mich gefunden.“
    Er wandte sich ihr jetzt wieder zu, und sie hatte das Gefühl, als blickten ihr seine Augen

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