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Die Herren vom Berge: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Die Herren vom Berge: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Herren vom Berge: Historischer Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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die Frauen verstehen?«
    »Genau. Die sind nicht nur anders gebaut, die denken auch anders.« Der Schmied schüttelte den Kopf. »Das war schon eigenartig.«
    »Was?«
    Er erzählte, dass ein paar Tage nach der Suche das Boot, das die Dörfler für die Fahrt auf die andere Seite des Flusses benutzten, gefunden worden war. Es hatte sich in einem der seichten Seitenarme im Ufergestrüpp verfangen. Das Fehlen war nicht gleich aufgefallen, da es vier Boote gab und andauernd irgendeiner mit einem unterwegs war. In der Aufregung hatte keiner so genau darauf geachtet. Nun erinnerte man sich aber, dass an dem Sonntag, als die Schwägerin wie vom Erdboden verschluckt wurde, noch alle Boote vorhanden gewesen waren. Vielleicht war sie doch hinübergefahren und auf dem Hin- oder dem Rückweg gekentert und ertrunken. Sie konnte zwar schwimmen, aber vielleicht war sie beim Herausfallen gegen das Holz geschlagen und hatte das Bewusstsein verloren. Das Boot war jedenfalls leer, und im Wasser hatte man auch nichts gefunden.
    Dann richtete sich der Schmied ruckartig auf. »So, genug Zeit vergeudet. Ich habe noch einiges zu tun.« Er nahm die fertigen Eisen und drückte sie Ludolf in die Hand. Dann griff er in eine kleine Holzkiste unter dem Regal mit seinen Werkzeugen, holte eine ganze Hand voll etwa drei bis vier Zoll 15 langer Nägel und wickelte sie in ein kleines, altes Leinentüchlein, das er dem Besucher ebenfalls überreichte. »Für Euch. Das nächste Mal tut Ihr mir dann einen Gefallen.«
    Ehe sich Ludolf versah, hatte der Handwerker das nächste Sensenblatt in der Hand und dengelte wieder. Auch eine Art zu sagen, dass man nicht mehr weiterreden wollte.
    Ludolf drehte sich um und ging wieder hinunter zu ihrer armseligen Behausung. Agnes stand nicht mehr mit den Frauen am Brunnen.

Das erste Nachtmahl
    Agnes stand am Herd und rührte in einem Topf, der am Haken über dem Feuer hing. Langsam wurde das Wasser heiß. Sie hatte ein schönes Stück Kalbfleisch bekommen, das sie nun klein geschnitten zusammen mit dem Gemüse kochte. Sie schürte das Feuer, damit das Essen schneller garte. Langsam verbreitete sich der Duft von Lauch und Zwiebeln.
    Die Hütte sah immer noch erbärmlich aus. Ludolf hatte zwar einigen Dreck weggeräumt und den Boden gefegt, dafür lagen aber vier Holzstangen quer im Raum. Was das nur wieder sollte?
    Plötzlich öffnete sich die Tür, und Ludolf kam herein. »Sei gegrüßt, du holdes Eheweib!«
    Er konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen und musste grinsen. Die herausfordernde Begrüßung wurde jedoch mit Nichtbeachtung geahndet. Ludolf legte die Eisenkrampen, die er vom Schmied erhalten hatte, neben die Stangen.
    Agnes schaute verstohlen zu ihm hinüber, rührte aber in aller Ruhe weiter.
    Ludolf hielt die Hölzer lose unter die morschen Balken, um die Höhe abzuschätzen. Dann schlug er mit dem Hammer die vom Schmied bereiteten Eisenstücke ein. Er stellte nun die Konstruktion gegen das vom Einsturz gefährdete Dach. Abermals rieselte Holzstaub herunter. Er rüttelte an den Hölzern, aber sie standen sicher. Das sollte für die nächste Zeit halten.
    Ludolf hatte den fragenden Blick von Agnes gesehen. Also erklärte er ihr, wie es um das Dach bestellt war.
    Agnes sagte kein Wort dazu. Wozu auch, er machte seine Arbeit und sie ihre. Und dabei sollte es auch bleiben.
    Ludolf kam langsam zum Herd und schaute in den Topf. »Das riecht aber gut. Eine Gemüsesuppe?«
    Agnes verdrehte die Augen. Das sah man doch! »Wenn du etwas anderes willst, musst du selbst kochen. Ich bin nicht deine Magd, die dich versorgt. Du kannst aber etwas von der Suppe abhaben. Dafür wirst du morgen kochen.«
    »Danke für die Einladung. Und das mit dem Kochen ist in Ordnung.«
    »Hoffentlich kocht dir nicht das Wasser über.«
    »Vielleicht habe ich ja ein paar Fähigkeiten, von denen du keine Ahnung hast.«
    »Das möchte ich gerne erleben. Was außer Besserwissen und Herumstänkern soll das denn sein?«
    Ludolf seufzte. Musste sie denn alles, was er sagte oder tat, schlechtmachen? »Agnes, wir haben hier einen Auftrag zu erfüllen. Wir beide sind nicht gerade glücklich darüber. So lass uns das bitte schnell erledigen und nicht andauernd streiten.«
    Agnes winkte ab. Der sollte bloß nicht so wichtig tun. Aber eines musste sie jetzt noch klären. »Ludolf, da wir nur diese eine Stube haben, ist es das Beste, wenn du im Schuppen schläfst.«
    Er drehte sich wieder zu ihr herum und schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen

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