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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ein. »Hier draußen lebst du in einer anderen Welt. Yank ist ein Hacker. Und Hacker verstehen nicht einmal das Konzept vom ausschließlichen Besitz einer Information.«
    »Hört mir zu! Ihr alle!« Mitchs Gesicht verzerrte sich vor Zorn. »Mit SysVal treiben wir keine Spiele. Von jetzt an ist jede Info über das Blaze-Design unser geistiges Eigentum, bis hinunter zur Anzahl der Schrauben, die das Gehäuse zusammenhalten. Darüber gibt’s keine Diskussion. Niemand redet in der Öffentlichkeit über unser Produkt. Habt ihr mich verstanden?«
    Yank wandte sich von Mitch ab, und sein Blick schien Sam zu durchbohren. Dann sagte er laut und deutlich: »Das ist reine Scheiße!«
    Zum ersten Mal drückte er sich in Susannahs Anwesenheit so vulgär aus. Ohne ein weiteres Wort stapfte er davon und verließ das Lokal.
    So wütend hatte sie Mitch noch nie gesehen. In seiner impulsiven Art wollte Sam die Situation mitten im Mom & Pop’s bereinigen. Aber sie scheuchte die Männer hinaus, und sie fuhren zu dem Apartment, das sie mit Sam jetzt bewohnte.
    Es war klein und schmuddelig, mit einer Aussicht auf die Mülltonnen. Aber Susannah liebte das Heim, das sie nur mit Sam teilte, und das schäbige Ambiente störte sie nicht. Sie hatten weder Zeit noch Geld, um irgendwas zu verbessern.
Wahrscheinlich war das gut so. Wie sie sich eingestand, hatte sie nie fürs häusliche Leben geschwärmt. Müsste sie entscheiden, ob sie an der Entwicklung des Prototyps mitarbeiten oder Vorhänge fürs Wohnzimmer aussuchen wollte, würde der Blaze mit Abstand gewinnen.
    Nachdem Sam ein Bier für Mitch und eine Cola für sich selbst aus dem Kühlschrank genommen hatte, begann er, umherzuwandern. Susannah sank in den einzigen vorhandenen Sessel. Und Mitch, immer noch erbost über Yanks Verletzung der Sicherheitsvorschriften, setzte sich auf die Couch. Finster runzelte er die Stirn. Diese Positionen nahmen sie meistens ein, wenn sie spätabends zu dritt ihre Geschäftsstrategie erörterten und präzise definierten, wie sie ihr Firma betreiben wollten.
    Wie viele Nächte hatten sie schon auf diese Weise verbracht – Sam beschwor Illusionen von einem Bürogebäude mit Glaswänden, offenen Türen und Rock-Musik herauf, während Mitch mit einer pragmatischeren Vision konterte. Sie konzentrierte sich nicht auf utopische Arbeitsplätze, sondern auf wachsende Marktanteile und lawinenartig ansteigende Gewinne. Trotz der Freundschaft zwischen den beiden Männern lagen sie sich dauernd in den Haaren, und Susannah musste häufig die Vermittlerin spielen. Daran würde sich auch an diesem Abend nichts ändern.
    Seine Hände in die Hüften gestemmt, schaute Sam zu Mitch hinüber. »Klar, du hast deinen Magister am Massachusetts Institute of Technology gemacht, aber Yank und ich sind Valley-Kids. Wir wurden nicht an Universitäten ausgebildet – wir haben in den Vororten Wurzeln geschlagen, in den Garagen. Für Hacker liegt der ganze Reiz darin, Codes zu knacken, in geschlossene Systeme einzudringen, und ein selbst entworfenes Design jemandem zu zeigen, der schlau genug ist, um die fantastische Leistung zu würdigen. Wenn du einem Hardware-Hacker wie Yank verbietest, seine
brillante Erfindung mit jemandem zu erörtern, der was davon versteht, nimmst du ihm die Luft zum Atmen.«
    »Dann haben wir ein ernsthaftes Problem«, verkündete Mitch frostig.
    Tiefe Stille erfüllte den Raum, und Susannah seufzte. Warum konnte keiner der beiden den Standpunkt des anderen verstehen? Wieder einmal empfand sie das Bedürfnis, die beiden Köpfe gegeneinander zu schlagen. Für Mitch zählte nur die Realität, für Sam eine Vielfalt von Möglichkeiten. Anscheinend erkannte nur sie, dass einzig und allein die Verschmelzung beider Philosophien zu SysVals Erfolg führen würde.
    Und so schlüpfte sie erneut in die Rolle der Schlichterin, als wäre das ein alter, bequemer Bademantel. »Vergiss nicht, Mitch – wenn Yank mit dem Blaze prahlt, verschafft er sich auch gewisse Einblicke in den Apple II. Sicher wird uns das Vorteile bringen.«
    »Quatsch!«, protestierte Mitch. »Falls wir – dank der Gnade des Allmächtigen – tatsächlich mit dieser lächerlichen Firma reüssieren, können wir nicht bis in alle Ewigkeit funktionieren, wenn unsere neuesten Technologien ständig aus dem Fenster fliegen.«
    »Da hast du Recht. Aber in diesem Fall sind wir machtlos, weil Yank einfach nicht auf so was achtet.« Über diese Schwierigkeiten hatte sie bereits nachgedacht, und jetzt

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