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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hübsche Maschine mit abgerundeten Ecken statt scharfer Kanten, in einem elfenbeinfarbenen Gehäuse, das sich nicht mit der übrigen Einrichtung biss.
    Während sie den Blaze betrachtete, sah sie die Verkörperung von Sams Traum. Der Computer und die Tastatur bildeten eine harmonische Einheit. Statt einer Schreibmaschine zu gleichen, war die Blaze-Tastatur breit und flach, mit Tasten, die sich den Fingern anpassten. Susannah strich über das glatte Gehäuse, das Yanks Genie verbarg, in nur sechsundsechzig Chips zusammengefasst – eine unglaubliche technische Meisterleistung.
    Hinter ihr erklangen Schritte. »Hi, Baby. Schön, nicht wahr?«
    Sie drehte sich um. Als sie den geliebten Mann auf sich zuschlendern sah, stockte ihr der Atem. »O Sam, was hast du mir angetan?« Sein wundervolles Haar war verschwunden, die wilde schwarze Biker-Mähne. So oft hatte sie die langen Strähnen bei leidenschaftlichen Liebesakten zwischen den Lippen gespürt. Und am Tag, an dem er sie ihrem Vater entführt hatte, hatte dieses Haar wie eine Piratenflagge im Wind geflattert.
    Immer noch hing es glatt herab. Hinter die Ohren gekämmt, reichte es im Nacken nicht bis zum Hemdkragen hinab. Ein weißes Hemd, eine dunkelblaue Krawatte, ein Sportjackett – und alles unfassbar hässlich. So kleideten sich ihr Vater und Cal, nicht der Himmelsstürmer, der die sterbenden Tage des zwanzigsten Jahrhunderts für immer verändern wollte.
    Nur die Jeans wirkten vertraut. Aber nicht einmal die passten zu ihm. Die Nähte des neuen Denims waren dunkel
und straff genäht statt weich und ausgefranst. Locker schmiegte sich der Reißverschluss an den Schritt, wie bei einem artigen Jungen, und vernichtete die ganze Sexy-Ausstrahlung.
    Welch ein schreckliches Image! Susannahs Blick kehrte zu Sams Haaren zurück, die zwei gewöhnliche Ohren entblößten, ohne den Schmuck eines baumelnden Osterinsel-Ohrrings. Jetzt sah sie die respektablen Ohren eines IBM-Vertreters, eines FBT-Vizepräsidenten. Wie konnten sie einem Computer-Evangelisten gehören, der die Zukunft statt Bibeln verkaufte?
    Hinter ihr, völlig vergessen, wippten die roten und schwarzen Ballons, und ihre Hand hinterließ einen schweißnassen Abdruck auf dem Blaze-Gehäuse.
    »Was hast du mir angetan?«, flüsterte sie noch einmal.
    Verwirrt schaute er sie an. Bevor er antworten konnte, schwang die Tür auf. Mitch kam herein, dicht gefolgt von Yank.
    Mit einer unerträglich triumphierenden Geste schlug Mitch auf Sams Rücken, dann streichelte er die eleganten Revers. »Sieht dein Junge nicht fabelhaft aus, Susannah? Wir zwei haben einen kleinen Einkaufsbummel unternommen. Sobald du ein italienisches Dreihundert-Dollar-Sportjackett vor seiner Nase schwenkst, ändert er seinen Stil.«
    Yank trug seine Version einer Gala-Kluft, einen zerknitterten braunen Kordanzug und eine schmale, verrutschte senffarbene Krawatte, unterhalb des Knotens nur zehn Zentimeter lang.
    »Leider hatte ich für unser Genie keine Zeit«, entschuldigte sich Mitch bei Susannah. »Würdest du da was tun?«
    Während sie Yanks Krawatte ordentlich band, bekämpfte sie ein unerklärliches Angstgefühl. Sam ist Sam, sagte sie sich. Wenn er sein Haar schneiden lässt und ein Jackett anzieht, wird es für uns beide nichts ändern ... Außerdem hatte
sie ihm oft genug erklärt, er müsse wie ein Geschäftsmann auftreten. Jetzt war ihr Wunsch erfüllt worden. Sie beobachtete ihn, als er enthusiastisch die Blaze-Bildschirme einschaltete. Gewiss, sie waren verheiratet. Doch diese Ehe entsprach nicht ihrer jahrelang gehegten Vorstellung von Sicherheit und Stabilität. Stattdessen war jeder Tag ein Abenteuer voller Kämpfe, die sie ausfechten musste. Manchmal wurde sie fast überwältigt von dem Schwindel erregenden Glück, mit Sam Gamble auf demselben Planeten zu leben.
    Nun trafen die ersten Gäste ein, und sie fand keine Zeit mehr für private Gedanken. Über hundert Einladungen hatte sie an die Presse und einflussreiche Leute aus der High-Tech-Branche verschickt. Jetzt beobachtete sie nervös, wie sie sich kritisch um die beiden Maschinen versammelten, Bier schluckten, Pizzas mampften und die SysVal-Partner mit Fragen bestürmten. Allzu lange dauerte es nicht, bis sie fasziniert die Videospiele und diverse Programme verfolgten, die auf den großen Monitoren flimmerten – eigens entworfen, um die imposante Leistungskraft des kleinen Computers zu demonstrieren.
    Einige Skeptiker hoben das rote Tischtuch hoch, um festzustellen, ob

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