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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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brillanter Plan ... »O ja«, flüsterte sie erleichtert, »ja, bitte!«
    Und so schlief sie stundenlang. Als sie erwachte, war der Sitz trocken, und sie fühlte sich so glücklich wie noch nie.
    Von diesem Glück beflügelt, gewöhnte sie sich mühelos an ihr neues Leben in Falcon Hill, einem schönen Haus – so groß wie ein Schloss und voller Sonnenschein. Sie hatte eine hübsche, rosige dreijährige Schwester namens Paige, mit der sie spielen durfte. Jeden Tag sah sie ihre schöne Mutter, nicht nur alle halbe Jahre zum Tee im Plaza. Und jeden Abend kam ihr neuer Vater in ihr Schlafzimmer und stellte ein Glas Wasser auf ihren Nachttisch, das sie aufs Laken schütten konnte, falls ihr ein Missgeschick passierte. Susannah liebte ihn so heiß und innig, dass es wehtat.
     
    Seit Joel Faulconer fünfzehn Jahre alt gewesen war, hatte er Tom Watson bewundert, den Gründer von IBM. Begierig beobachtete er, wie Watsons Firma zu einem der erfolgreichsten Konzerne auf der ganzen Welt avancierte. Genau das sollte auch mit Faulconer Typewriter geschehen, dem Unternehmen, das sein Vater Ben und sein Onkel Lewis 1913 gegründet hatten. Tüchtig zu sein – das genügte Joel Faulconer nicht, er musste der Beste werden.
    Den Kopf voll grandioser Träume, kehrte er aus dem Zweiten Weltkrieg zurück und überraschte seinen Vater und den Onkel mit tollkühnen Strategien für eine Expansion der Firma. Schreibmaschinen zu verkaufen – das sei armselig, erklärte er ihnen. Stattdessen müssten sie den Konzern IBM auf dessen eigenem Gebiet angreifen, indem sie ihre Produktion mit Rechenmaschinen erweiterten. Dann würden sie sich um lukrative Regierungsaufträge bemühen und den Vertreterstab vergrößern.
    Sein Onkel Lewis Faulconer, der protzige Anzüge und zweifarbige Schuhe trug und Havannazigarren rauchte,
verwarf die Ideen seines Neffen. »Hör mal, Junge, dein Vater und ich haben schon genug Millionen verdient. Wozu brauchen wir noch mehr Geld?«
    »Um die Besten zu sein«, erwiderte Joel mit schmalen Lippen, ohne seinen Frust zu verbergen. »Um Watson und IBM die Hölle heiß zu machen.«
    Lewis’ Blick schweifte von Joels modisch geschnittenem Haar zu seinem Ring mit dem Wappen von der Stanford-Universität. »Scheiße, Junge, du bist noch nicht einmal trocken hinter den Ohren. Und jetzt willst du deinem Daddy und mir erzählen, wie wir die Firma leiten sollen, die wir aus dem Boden gestampft haben.«
    Aber Ben Faulconer, der sich im Lauf der Jahre – im Gegensatz zu seinem Bruder – einen gewissen gesellschaftlichen Schliff angeeignet hatte, war fasziniert von Joels Plänen. Wenn er wegen der Wirtschaftslage in der Nachkriegszeit auch vor radikalen Neuerungen zurückschreckte – Joel glaubte, es würde ihm gelingen, ihn auf seine Seite zu ziehen, sobald sie Onkel Lewis losgeworden wären.
    In einem Schachzug, der sich als prophetisch erweisen sollte, kaufte Joel Patente von der eben erst aufstrebenden Computerindustrie. Gleichzeitig hofierte er die leitenden Angestellten der Firma. Mit ihrer Hilfe manövrierte er seinen Onkel geschickt in ein paar geschäftliche Debakel hinein. Es dauerte zwei Jahre, bis er es endlich schaffte, Lewis vollkommen auszubooten.
    An Lewis’ letztem Tag in der Firma, die er mitbegründet hatte, stellte er seinen Bruder in dessen komfortablem, mit Holz getäfeltem Büro zur Rede. »Benny, du hast einen Fuchs in den Hühnerstall gelassen«, warnte er ihn mit leichtem Zungenschlag, weil er keinen Grund mehr sah, bis zum Lunch auf den ersten Drink des Tages zu warten. »Pass auf deinen Arsch auf! Jetzt ist er hinter dir her.«
    Unsinn, dachte Ben, insgeheim stolz auf seinen raffinierten
Sohn. Wie clever der Junge die Firma von einem Mann befreit hatte, der allmählich zum Ärgernis geworden war. Dass er sich um seine eigene Position sorgen sollte, fand Ben lächerlich. Als Aufsichtsratsvorsitzender hielt er sich für unangreifbar. Außerdem war Joel sein Sohn.
    Ein Jahr später, dreißig Jahre alt, zwang Joel Faulconer seinen Vater in den Vorruhestand und übernahm das Ruder der Firma, die jetzt Falcon Business Technologies hieß – oder FBT.
    Und von da an florierte das Unternehmen in einem Ausmaß, das die Vorstellungskraft aller Beobachter überstieg.
    Zwei Wochen nach Susannahs Ankunft in Kalifornien feierte FBT den achten Jahrestag von Joels Aufstieg zum Vorstand mit der Einweihung des neuen Hauptquartiers bei Palo Alto. Offiziell FBT Center of Corporate Activities genannt, hieß es

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