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Die Hexe von Freiburg (German Edition)

Die Hexe von Freiburg (German Edition)

Titel: Die Hexe von Freiburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Fritz
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blendendem Weiß. Doch nicht nur in der Kleidung unterschied er sich von den anderen Gästen, auch in der Art, wie er sich bewegte und sprach. Catharina glaubte kaum, dass sich ein Edelmann in ihre Schenke verirren würde, aber vielleicht war er ein Wissenschaftler von der Universität? Mit Handschlag begrüßte er den Wirt und setzte sich dann zu einer größeren Gruppe an den Tisch, die sofort verstummte. Bei Annemarie, der anderen Magd, bestellte er einen Krug Rotwein.
    Catharina räumte das schmutzige Geschirr vom Nebentisch und trug es in die Küche. Neugierig fragte sie Berthold, ob er den neuen Gast kenne.
    «Das ist Michael Bantzer, ein Schlossermeister. Er hat vor kurzem von seinem Vater die größte Schlosserei in der Stadt übernommen. Die Männer, bei denen er sitzt, arbeiten in seiner Werkstatt, sie haben seit letzter Woche hier ihren Stammtisch. Man sagt, er lege großen Wert auf einen freundlichen Umgang mit seinen Leuten, wohl um ihre schlechte Bezahlung auszugleichen. Genau wie bei uns», lachte er und legte freundschaftlich den Arm um ihre Schultern.
    Immer wieder ertappte sich Catharina dabei, wie sie den Schlossermeister beobachtete. Ein wenig kühl wirkte er, nur selten verzog er die vollen Lippen zu einem Lächeln. Mit seiner ausgeprägten, etwas gebogenen Nase und dem schmalen Gesicht hatte er etwas Aristokratisches. Er trank einen Krug Wein nach dem anderen, ohne im Geringsten betrunken zu wirken. Die Stimmung an seinem Tisch wurde ausgelassener, und man merkte, wie die Männer langsam die Scheu vor ihrem Brotgeber verloren.
    Als es ans Bezahlen ging, hörte sie, dass es irgendwelche Unstimmigkeiten gab, und sah Annemaries verlegenes Gesicht. Sie näherte sich dem Tisch.
    «Junge Frau», rief Bantzer sie zu sich heran, «vielleicht könnt Ihr uns die richtige Summe nennen. Meiner Meinung nach sollen wir nämlich zu viel bezahlen.»
    «Was hattet Ihr denn bestellt?», fragte Catharina.
    «Neunzehn Krüge Bier, vier Krüge Wein. Dazu einen Laib Brot und einen Käse.»
    «Das macht achtzehn Weißpfennige.» Catharinas Antwort kam ohne Zögern. Sie sah das Erstaunen auf Bantzers Gesicht.
    «Wie der Blitz», murmelte er, und zu Catharina gewandt: «Genau das hatte ich auch ausgerechnet. Und ich dachte schon, hier will man uns übers Ohr hauen.»
    Während Annemarie sich stotternd entschuldigte, legte er das Geld auf den Tisch. Catharina wusste genau, dass der Irrtum nicht auf die Kappe des Mädchens ging, denn sie bekam die Höhe der Zeche immer von den Wirtsleuten genannt. Die Männer standen auf, bedankten sich bei ihrem Meister für die Einladung und gingen hinaus. Währenddessen räumte Catharina die leeren Krüge in die Küche. Als sie zurückkam, saß Bantzer zu ihrer Überraschung immer noch da.
    «Einen Krug Wein würde ich noch zu mir nehmen», sagte er und lächelte sie an. «Aber nur, wenn das gnädige Fräulein wohlgesinnt wäre, mir Gesellschaft zu leisten.»
    Seine geschwollene Redeweise ärgerte sie, und schnippisch gab sie zurück: «Wie gütig von Euch, mir Eure Gesellschaft anzubieten, aber Ihr habt Eure Arbeit und ich meine. Und die meine muss ich jetzt zu Ende führen.»
    Damit drehte sie sich um und wandte sich zur Abrechnung den anderen Gästen zu. Bantzer zuckte mit den Schultern und erhob sich. Auf dem Weg hinaus ging er an ihr vorbei und berührte kurz ihren Arm.
    «Ich weiß aber auch», sagte er leise, «dass du nicht Tag und Nacht arbeitest. Also ein andermal.»

    Eine Woche später erschien er wieder zum Stammtisch. Es war ganz deutlich, dass die Männer davon nicht sehr erbaut waren. Catharina war froh, dass die Wirtin selbst an diesem Tisch bediente, denn sie spürte seine Blicke. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein? Dabei musste sie, wenn sie ehrlich war, zugeben, das er irgendetwas in ihr berührte. War es dieser durchdringende, fast schon unverschämte Blick unter seinen buschigen Augenbrauen? Wie dem auch sei, sie beschloss, sich auf kein Gespräch mit ihm einzulassen.
    Kurz vor Schankschluss nahm Berthold sie in der Küche beiseite.
    «Ich habe unserem hohen Gast versprochen, dass ich dir jetzt freigebe, damit du mit ihm einen Krug Wein trinken kannst.»
    «Wenn ich aber gar nicht will?»
    «Dann hast du jetzt Gelegenheit, ihm zu sagen, dass du ihn aufdringlich, ungehobelt und dumm findest. Aber ich würde mir das überlegen, denn er ist noch ledig und wäre doch ein schöner Mann für dich.»
    «Ich pfeife auf ledige Männer», sagte sie, zog dann aber doch

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