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Die Hexe von Freiburg (German Edition)

Die Hexe von Freiburg (German Edition)

Titel: Die Hexe von Freiburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Fritz
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Behandlung, die ich vorhabe, mit Bädern und Kräutern, wird Eurem Leib auf keinen Fall schaden. Manchmal allerdings hilft sie auch nicht, und dann müssen wir warten, bis die Schwangerschaft weiter fortgeschritten ist. Der Himmel möge das verhüten, denn dann wird der Eingriff schmerzhafter und auch gefährlicher für Euch.» Sie sah Catharina fest in die Augen. «Seid Ihr ganz sicher, dass Ihr das Kind nicht haben wollt?»
    Als Catharina heftig nickte, fuhr die Hebamme fort: «Das ist wichtig, denn nur dann kann ich Euch helfen.»
    Anschließend erklärte sie die Einzelheiten der Behandlung und bestellte sie für den nächsten Morgen zu sich.
    Vor Angst tat Catharina in der Nacht kein Auge zu. Bereits das zweite Mal in ihrem Leben stand ihr der Abbruch einer möglichen Schwangerschaft bevor. Warum blieb ihr das nicht erspart? Ob es anderen Frauen auch so erging? Als sie bei der Hebamme eintraf, wartete schon ein dampfendes Kräuterbad auf sie. Catharina zog sich aus und setzte sich in das heiße Wasser.
    «Die Hitze und die Kräutermischung lösen Blutungen aus, die die Leibesfrucht abführen. Außerdem massiere ich Euch jetzt den Unterleib. Schaut genau zu, Ihr müsst das nachher zu Hause wiederholen, wenn Ihr nochmals badet. Versucht, Eure ganze Kraft einzusetzen.»
    Dabei drückte ihr die Seboltin so heftig auf den Bauch, dass Catharina aufstöhnte. Nach dem Bad musste sie sich mit angezogenen Knien auf eine Bank legen, und die Hebamme machte ihr einen Einlauf mit Kräuterextrakten.
    «Gebt mir bitte Bescheid, wenn die Blutungen eingesetzt haben. Bei dieser Gelegenheit könnt Ihr mich dann auch auszahlen.»
    Müde und auf schwankenden Beinen war Catharina nach Hause zurückgekehrt. Unter dem Vorwand, an Bauchschmerzen zu leiden, hatte sie Elsbeth gebeten, ein heißes Bad zu richten. Sie hielt sich genau an die Anweisungen der Hebamme: Sie schüttete die Kräuter ins Badewasser, legte sich hinein und massierte sich kräftig Bauch und Unterleib. Als das Wasser abkühlte, frottierte sie sich trocken, bis ihre Haut brannte. Am liebsten hätte sie sich ins Bett gelegt und geschlafen, tief und traumlos, aber sie sollte sich so lange bewegen, bis die Krämpfe einsetzten. Also machte sie Besorgungen in der Stadt und auf dem Markt und bemerkte kaum, wenn jemand sie grüßte.
    Erst am Nachmittag setzten die Krämpfe ein, und jetzt, wo endlich alles vorüber war, fühlte sie sich zwar unendlich schwach, fand aber keinen Schlaf. Abwechselnd kamen Barbara und Elsbeth, um nach ihr zu sehen, und am Abend erschien sogar Michael.
    «Soll ich nach einem Arzt schicken?»
    «Um Gottes willen, nein. Du wirst sehen, morgen bin ich wieder auf den Beinen.»
    Sie roch, dass er getrunken hatte, wie so häufig in letzter Zeit, doch sie fand nicht mehr die Kraft, um sich um ihren Mann Gedanken zu machen. Sollte er doch sein Leben führen, wie er wollte. Mit ihr hatte das nichts mehr zu tun. Plötzlich war ihr klar, dass sie das Kind auf die Welt bringen würde, dass sie einen Weg finden wollte, ihm ein Leben in Achtung und Würde zu ermöglichen.

    Zwei Wochen später verabredete sie sich mit Benedikt, jetzt wieder wie früher in seiner kleinen Wohnung.
    «Was war mit dir?» Er küsste sie. «Ich dachte schon, du willst mich nicht mehr sehen.»
    Sanft schob er sie zu seiner Schlafstelle. Catharina fühlte, wie sich jeder ihrer Muskeln verspannte. Benedikt sah sie misstrauisch an.
    «Wenn du nicht mehr mit mir zusammen sein willst, dann sag es mir gleich. Hast du einen anderen Mann?»
    Catharina starrte auf die feinen Risse in der Zimmerdecke, die sich wie ein Spinnennetz ausbreiteten. Sie hatte beschlossen, die Folgen ihrer Entscheidung allein zu tragen. Denn sie kannte Benedikt inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er vor aller Welt um seine Vaterschaft kämpfen würde. Und er würde damit alles zerstören: Nach ein paar Wochen Kerker würde man ihn des Landes verweisen, sie selbst würde man an den Pranger schleppen und ihr Kind ins Findelhaus stecken. Sie musste ihm sagen, dass es zu Ende war.
    Benedikt stand auf.
    «Catharina, ich weiß, dass wir in einer schwierigen Situation sind, aber in den letzten Monaten habe ich dich kaum zu Gesicht bekommen. Ohne Erklärung hast du dich zurückgezogen, und heute kommst du hier hereingeschneit und benimmst dich wie eine Klosterfrau.» Seine Stimme war laut geworden. «Was bedeutet das?»
    Catharina brachte kein Wort heraus. Ihr war kalt, und sie begann am ganzen Körper zu

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