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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und dirigierte mich zur
Tür. »Ich habe mich wie eine Idiotin benommen, Larry«, murmelte sie. »Ich
möchte mich in aller Form entschuldigen, aber nicht vor diesen betrunkenen
Leuten hier .« Der Druck ihrer Hand auf meinem Arm
verstärkte sich. »Irgendwo privat, wo wir allein sind, und ich weiß auch schon
den richtigen Platz .«
    Sie führte mich durch die Diele
und einen Flur. Die Türen, an denen wir vorbeikamen, schienen zu Schlaf- und
Badezimmern zu gehören. Vor der letzten Tür zur Linken blieb sie stehen. »Hier
ist es«, flüsterte sie, »man kann von innen abriegeln. Ich habe es ausprobiert.
Gehen Sie schon hinein, ich will mich nur vergewissern, ob Alec uns nicht
beobachtet hat. Wir wollen doch nicht gestört werden, nicht wahr ?«
    »Nein.« Ich schluckte trocken
und beschloß, die warnende Stimme in mir zu ignorieren.
    Dann drückte ich die Tür auf
und trat in den Raum. Die Tür schnappte mit einem Klicken ins Schloß. Iris
mußte sie von außen zugezogen haben. Dann konnte ich überhaupt nichts mehr
denken, denn kaltes Entsetzen stieg in mir auf und ließ mich zur Salzsäule
erstarren. Es war ein Schlafzimmer, jawohl, aber bereits besetzt. Hillards kleine blonde Frau stand mit dem Rücken zu mir und
zog sich gerade den Schlüpfer aus.
    »Hast du den Badeanzug
gefunden, Iris ?« fragte sie angelegentlich.
    Die Zunge klebte mir am Gaumen,
und was hätte ich ihr auch antworten sollen? Sie richtete sich auf, warf das
Höschen zu ihren anderen Kleidungsstücken auf das Bett und drehte sich um. Sie
war genau der Typ der Westentaschen-Venus, bezaubernd proportioniert, und unter
günstigeren Umständen hätte ich ihren Anblick sehr genossen. Aber nicht jetzt,
als ich sah, wie die erste Verblüffung panischem Entsetzen wich und sich ihr
Mund weit öffnete.
    Ihr durchdringender,
langanhaltender Schrei ging mir durch Mark und Bein. Man mußte ihn bis zur
George Washington Bridge gehört haben. Schließlich ging ihr die Luft aus, und
ich hoffte schon, meinem gequälten Trommelfell sei eine Erholungspause
vergönnt, als die Ablösung folgte. Vor der Tür kreischte Iris aus Leibeskräften
los: »Scott! Scott Hillard ! Jemand will Ihrer Frau
was antun !«
    Iris hatte sich wirklich den
miesesten Trick ausgedacht, und ich war darauf reingefallen. Im nächsten
Augenblick flog die Tür auf und Hillard kam
hereingestürmt.
    »Hören Sie !« japste ich. »Es ist alles ein Irrtum. Ich...«
    »Da haben Sie vollkommen recht,
Baker«, fauchte er. »Es war der größte Irrtum Ihres Lebens .«
    Einen Augenblick lang konnte
ich über Hillards Schulter hinweg Iris’ befriedigtes
Grinsen erkennen, wobei sie mir noch voller Genugtuung zuzwinkerte. Dann
fintierte er mit der linken Faust, und ich ließ mich irreführen. Als seine
Rechte auf meine Kinnspitze zuschoß , konnte ich
nichts mehr tun, um sie abzufangen. Es war, als explodierte die Welt unter
meinen Füßen, dann spürte ich gar nichts mehr.
    »Ich habe Ihnen einen Whisky gebracht,
Larry«, hörte ich Engsteds Stimme dicht neben mir.
»Falls Ihnen danach zumute sein sollte .«
    »Sie hat mich reingelegt«,
sagte ich schwach.
    Er seufzte tief. »Wundert Sie
das ?«
    Ich richtete mich vorsichtig im
Bett auf. Mein Unterkiefer fühlte sich an wie etwa fünfzehn von Maschendraht
zusammengehaltene Einzelteile. Engsted drückte mir das Glas in die Hand, und
ich trank dankbar. »Wie lange war ich eigentlich bewußtlos ?«
    »Etwa zehn Minuten. Hillard hat einen ganz schönen Schlag am Leibe, nicht wahr?
Übrigens hat Trudi mich gebeten, Ihnen einen Abschiedsgruß auszurichten .«
    »Sie ist schon gegangen ?«
    »Ein paar Minuten, nachdem es
uns gelungen war, Hillard zu beruhigen, hat Iris es
auch noch geschafft, Trudi ein Glas über das Kleid zu gießen .« Engsted seufzte noch einmal. »Im Gegensatz zu Ihnen weiß Trudi, wann sie sich
geschlagen geben muß .«
    Ich leerte mein Glas und
stellte es auf den Nachttisch. »Jedenfalls war es nett von Ihnen, daß Sie sich
um mich gekümmert haben, Steve .«
    »Fühlen Sie sich wieder
einigermaßen ?«
    »Wie man sich halt so fühlt,
wenn einem die Kinnlade fast aus dem Leim geht .« Ich
stöhnte. »Falls es hier einen Hinterausgang gibt, wäre ich Ihnen verbunden,
wenn Sie mir den Weg zeigen würden. Ich habe wenig Lust, mich der Gesellschaft
noch einmal zu präsentieren, zumal Hillard sonst
womöglich einen weiteren Mordanschlag auf mich versuchen würde .«
    »Wollen Sie denn zu Fuß nach
Hause ?«
    »Nach Waters Meet «

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