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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Aber die Tür darfst du ruhig schließen.“
    Ich nickte, zog die Tür hinter mir zu und schaute ihn erwartungsvoll an.
    â€žIch will nicht lange um den heißen Brei herumreden, Marius. Heute Morgen habe ich einen Anruf von Herrn Bartels erhalten. Er hat mir von deiner Freundin Amelie erzählt, oder vielmehr, was mit ihr geschehen ist.“ Frank Münkel brach ab, räusperte sich geräuschvoll und fuhr dann fort. „Derjenige, der deiner Freundin das angetan hat, ist verhaftet worden.“
    Ich zuckte zusammen. Seine Worte fühlten sich wie spitze Feuerpfeile an, die sich auf direktem Weg in mein Herz bohrten. Panik stieg in mir auf, machte sich breit und würde sich nicht mehr lange unterdrücken lassen.
Amelies Mörder … sie hatten Amelies Mörder gefunden
… Frank Münkels Gesicht verschwamm. Mir wurde schwindelig. „Bei dem Täter handelt es sich um einen Bekannten der Familie. Eine seiner Töchter war wohl sogar mit Amelie befreundet. Aber Genaueres weiß ich nicht. Herr Bartels wird dich gegen Abend noch einmal anrufen und dir Details berichten.“
    Ich hörte Münkels Worte wie durch Watte.
    â€žMarius, was ist los? Du wirst ja ganz blass!“ Herr Münkel stand auf, kam zu mir rüber und fasste mich an der Schulter. „Möchtest du dich lieber hinsetzen?“
    Ich schüttelte den Kopf. Ich musste mich zusammennehmen. Der Münkel durfte mir nichts anmerken. „Ich bin okay“, log ich.
    â€žNa ja, das sieht aber nicht so aus.“ Seine Stimme klang skeptisch.
    Alles um mich herum schien sich zu drehen. Mein Magen krampfte sich zusammen und ich hatte plötzlich das Gefühl, mich übergeben zu müssen.
    â€žEntschuldigung, ich muss, mir wird …“ Ich schüttelte Münkels Hand ab, drehte mich um, riss die Tür auf und taumelte hinaus.
    â€žMarius! Warte!“, rief der Münkel mir hinterher. Aber ich hörte nicht, wollte nicht hören. Ich musste weg. Sofort weg hier.
    Panisch stolperte ich die Treppe hinunter und schwankte durch die Empfangshalle nach draußen.
    Neben der Eingangstür ließ ich mich auf die Knie sinken und beugte mich über einen steinernen Blumenkübel.
    Der Regen war noch stärker geworden und plätscherte unerbittlich auf mich nieder. Ich achtete nicht darauf. Ich schloss die Augen, atmete tief durch und kämpfte verzweifelt gegen die Übelkeit an.
    Tief einatmen und wieder ausatmen, tief einatmen und wieder ausatmen
…
    Langsam ließ das koddrige Gefühl nach. Die kühle Luft tat gut. Ich richtete mich mühsam wieder auf, betrachtete meine Hände. Sie waren voller schwarzer Blumenerde; ich hatte wohl die Finger in den Blumenkübel gekrallt. Das breite Pflaster an meiner linken Hand hatte sich zur Hälfte abgelöst.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich hier draußen gekniet hatte, mir war jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen. Als ich die Eingangshalle wieder betrat, stand Herr Münkel vor mir und musterte mich mit besorgten Blicken.
    â€žMarius, um Himmels willen.“
    Ich versuchte die Sache herunterzuspielen. „Ist schon wieder okay. Ich habe mir wohl den Magen verdorben.“ Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Hätte mir wohl in der Schulcafeteria nicht den Magen mit Muffins zum Frühstück vollstopfen sollen.“
    Herr Münkel blieb skeptisch. „Und du bist dir sicher, dass das alles nicht mit dem zusammenhängt, was du gerade von mir erfahren hast? Brauchst du vielleicht Hilfe? Möchtest du darüber reden?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, alles bestens. Ich lauf schnell hoch und stell mich unter die Dusche“, würgte ich mühsam beherrscht hervor.
    Noch ein Wort. Noch ein klitzekleines Wort. Wenn irgendjemand nur noch einmal den Namen Amelie erwähnt oder mich fragt, was mit mir los ist, dann kann ich für nichts mehr garantieren
.

    Karim hatte sich seiner nassen Klamotten entledigt, geduscht und seinen Trainingsanzug übergezogen. Gerade wollte er sich intensiv dem Styling seiner Haare widmen, als ihm einfiel, dass diese Bemühungen sowieso völlig überflüssig sein würden. Der Himmel sah nicht so aus, als ob er sich heute noch mal etwas aufhellen wollte. Dicke Regenwolken versprachen weiterhin Dauerregen.
    Um 16:00 Uhr war Training und dann würden seine Haare sowieso wieder nass werden. Also warum sich jetzt damit

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