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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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arbeitete. Sie stand auf und erwiderte Kalebs starren Blick. »Was zum Teufel macht ihr beiden hier?«, zischte sie. »Wenn jemand euch hier sieht!«
    »Niemand wird erfahren, dass wir hier gewesen sind, Mistress Mavere«, versicherte Nenavar ihr. »Nur wenige Einheimische wissen, wer wir sind, und da ich Eure Wachen mit einem Bann belegt habe, werden sie sich an nichts erinnern.«
    »Sehr richtig«, setzte Kaleb hinzu. »Es ist wirklich erstaunlich, wie erbärmlich der Verstand fast aller Personen hier in diesem Gebäude ist.«
    Salia atmete bedachtsam zweimal tief ein und aus, darum bemüht, die Beherrschung nicht zu verlieren. »Setzt euch
doch«, bot sie den beiden einen Platz an, obwohl es fast wie ein Befehl klang. Dann setzte sie sich ebenfalls.
    Nenavar gehorchte als Erster, nachdem er die Tür geschlossen hatte, und schließlich ließ sich auch Kaleb auf einen Stuhl fallen.
    »Hättest du«, knurrte Kaleb an Mavere gewandt, »den alten Mann, Entschuldigung, Meister Nenavar, aufgefordert, mich sofort zu verständigen, dann hätte ich mich um Rebaine gekümmert. Das alles hätte längst vorbei sein können.«
    »Ich habe mich mit Nenavar in Verbindung gesetzt, sobald wir wussten, dass es sich tatsächlich um Rebaine handelte«, protestierte die Gildenmeisterin. Sie versuchte, nicht so zu klingen, als würde sie jammern. Allein der Gedanke, dass er hier gewesen war, in diesem Raum, genügte, um ihr Albträume zu bereiten. Ich bin nicht sicher, wie lange ich es noch ertrage, es nicht genau zu wissen … Sie riss sich zusammen. »Da war es jedoch bereits zu spät.«
    »Du wusstest es nicht?«
    »Ich wusste nur, dass Baroness Irrial von einem Lakaien begleitet wurde, der sich in eine Illusion gehüllt hatte.«
    »Und das hat deine Alarmglocken nicht schrillen lassen, Mavere? Sitzt dein verfluchtes Gehirn etwa in diesem elenden Hammer?«
    »Kaleb«, warnte Nenavar ihn. »Ich werde dich nicht noch einmal ermahnen, dich zu benehmen.«
    »Das ist auch gut so, denn ehrlich gesagt habe ich es allmählich satt, mir das immer wieder anzuhören. Wenn ich …«
    Der Mund des Hexers bewegte sich weiter, aber es drang kein Wort mehr heraus, sondern nur ein raues Seufzen. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn sowie auf seinen Armen, und ein Speichelfaden lief ihm aus dem Mundwinkel. Sein Körper zitterte, und jeder einzelne Muskel schien sich anzuspannen.

    »Und ich«, erklärte Nenavar und stand auf, »bin deines Ungehorsams mehr als nur ein bisschen überdrüssig. Du nennst mich in einem Ton ›Meister‹, als wäre es ein Witz, was ich bislang toleriert habe. Vergiss bitte niemals, dass es der Wahrheit entspricht.«
    Salia beobachtete, wie ihre Gäste eine Schlacht der … Was war es, Macht? Willen? Trotz ihrer Studien der magischen Spielarten konnte sie die Dynamik und damit die Beziehung zwischen den beiden nicht verstehen. In diesem Moment wusste sie nur, dass sie es bedauerte, sich mit ihnen eingelassen zu haben.
    Nenavar öffnete die Faust, und einen Moment später krümmte Kaleb sich mit einem schmerzerfüllten Keuchen zusammen. Er atmete schwer. Als er sich wieder aufrichtete, zeichnete sich auf seinem bleichen Gesicht ein unterwürfiger Ausdruck ab, obwohl er seinen Widerwillen nicht ganz aus seiner Stimme fernhalten konnte. »Ich bitte um Verzeihung«, sagte er atemlos.
    Salia wusste nicht, ob diese Entschuldigung nun ihr oder Nenavar oder gar ihnen beiden galt. Aber sie beschloss, sie zu akzeptieren, und wenn auch nur, um den höchst zerbrechlichen Frieden aufrechtzuerhalten. »Selbstverständlich habe ich vermutet, dass etwas nicht stimmte«, sagte sie. »Aber warum in Verelians Namen hätte ich annehmen sollen, dass Lady Irrial sich mit Corvis Rebaine eingelassen hat? Ich bin davon ausgegangen, dass sie zur Verräterin geworden und der Mann an ihrer Seite ein cephiranischer Spion war.«
    »Lady Mavere«, protestierte Kaleb. »Du weißt sehr genau, dass die Cephiraner uns nicht ausspionieren müssen.«
    »Ich weiß, dass General Rhykus sich dessen gewahr ist«, sagte sie und beschloss erneut, sich von der Unterbrechung nicht beleidigen zu lassen. »Aber so gut wie alle seine
Offiziere sind sich der tatsächlichen Situation nicht bewusst, ebenso wenig wie die meisten von uns. Jeder von ihnen könnte dergleichen veranlasst haben.«
    Kaleb nickte, als er diesen Einwand akzeptierte.
    »Es hätte«, fuhr sie fort, »auch genauso gut ein Schachzug gegen die Gilden sein können, hinter dem der Adel steckte. Er hätte

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