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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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unter vier Augen weiter unterhalten.«
    »Lilander, bitte geh nach draußen spielen.« Tyannons Tonfall hatte sich nicht verändert, aber ihre Schultern entspannten sich sichtlich vor Erleichterung.
    »Ich habe keine …«
    »Bitte, fang jetzt nicht an mit mir zu streiten, Lilander. Nicht jetzt. Mellorin, geh mit raus und pass auf ihn auf.«
    »Mutter, also wirklich! Ich bin doch nicht dumm, ich …«
    »Mom, ich brauche keine …«
    »Ich sagte, streitet nicht mit mir! Bitte«, setzte sie sanft hinzu, legte zärtlich die Hand auf Lilanders Wangen und sah ihre Tochter an. »Bitte.«
    Mit einem dieser gereizten Seufzer, den alle Heranwachsenden auf der ganzen Welt, wenn nicht im ganzen Universum regelmäßig von sich geben, stürmte Mellorin aus dem Raum. Lilander folgte ihr, blickte jedoch über die Schulter zurück, bis sich die Tür hinter ihnen schloss.
    »Na«, meinte Kaleb fröhlich, »darüber dürften sich die Nachbarn ein paar Tage das Maul zerreißen können.«
    Die Blicke, die er dafür von beiden Seiten erntete, bestätigten nur die Ähnlichkeit der Geschwister.
    »Danke«, erklärte Tyannon, die sich nun wieder ihrem Bruder gegenüber an den Tisch setzte.
    »Ich hatte nicht vor, den beiden das anzutun. Jeder verdient eine unbeschwerte Kindheit.« Die Anschuldigung war unverkennbar.
    »Ich habe es getan, um dich zu retten!«
    »Ich weiß genau, warum du mit ihm gegangen bist, Tyannon. Aber du bist bei ihm geblieben. Du warst keine Gefangene, jedenfalls nach einer Weile nicht mehr. Er hat es mir selbst erzählt. Du hättest ihn jederzeit verlassen können, wenn du es gewollt hättest.«

    »Ach, er hat es dir erzählt, ja? War das etwa zu dem Zeitpunkt, als du ihn in Ketten gelegt und ihn wie einen Hund halbtot geschlagen hast? Ist das der Mann, den ich gerettet habe, Jassion? Ein Monster, das hilflose Opfer foltert?«
    »Er war ein Hund, und ich habe bloß getan, was ich tun musste.« Das Gesicht des Barons war gerötet, und er knirschte mit den Zähnen. »Ich hätte ihn umbringen sollen!«
    »Er hat uns gerettet, Jass. Er hat Audriss besiegt und uns alle gerettet.«
    »Das kann nicht entschuldigen, was er sonst noch angerichtet hat. Und du, du …« Er stammelte, unfähig, ihren Verrat in Worte zu fassen.
    »Ich habe ihn geliebt«, antwortete sie schlicht und wiederholte es noch einmal, als er zurückzuckte. »Ich habe ihn geliebt. Ich habe mehr in ihm gesehen, als du es jemals getan hast. Ich habe den Mann gesehen, der er sein konnte, und ich habe ihm geholfen, dort hinzukommen.«
    »Du hast mich dafür alleingelassen«, flüsterte Jassion. »Und wofür? Wo ist dein ›neuer Corvis‹ jetzt, Tyannon?«
    Diesmal war sie es, die den Blick abwandte.
    »Er ist nicht hier«, sagte Jassion. »Und so, wie es aussieht, war er eine ganze Weile nicht hier.«
    »Er ist niemals in diesem Haus gewesen«, gab sie mit erstickter Stimme zu. »Wir haben ihn vor langer Zeit verlassen. «
    »Weil du wusstest, dass er sich nicht wirklich verändert hatte, hab ich recht? Du hast es erkannt, als er aus dem Schlangenkrieg zurückgekehrt ist.«
    »Oh, Jassion, ich dachte … Ich habe wirklich geglaubt, er hätte …«
    Der junge Baron saß da und starrte auf seine Hände, während seine Schwester weinte. Fast schon verzweifelt wünschte er sich, er würde es wagen, sie zu trösten.

    »Ich unterbreche diese kleine, rührende Familienszene wirklich nicht gerne«, mischte sich Kaleb ein, und sein Tonfall ließ nicht den geringsten Zweifel an der Unaufrichtigkeit seiner Worte. »Aber der Grund, aus dem wir hier sind …«
    Jassion nickte und holte tief Luft. »Tyannon, es ist nicht vorbei.«
    Sie nickte und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab. »Ich habe Gerüchte gehört, wie wahrscheinlich alle hier. Herzog Halmon?«
    »Neben vielen anderen. Er muss aufgehalten werden, und zwar für immer.«
    »Ich verstehe das nicht.« Sie murmelte und hielt den Kopf gesenkt. »Selbst in seinen schlimmsten … Er hat immer geglaubt, was er tue, geschehe stets zum Besten für Imphallion. Warum sollte er so etwas machen?«
    Jassion verspannte sich bei ihren Worten, aber er schüttelte nur den Kopf. »Ich weiß es nicht. Und es spielt auch nicht wirklich eine Rolle. Wenn wir ihm nicht das Handwerk legen, und zwar schnell, bevor Cephira noch weiter vorrückt, dann wird von Imphallion bald nicht mehr viel übrig sein.«
    »Ich glaube«, Tyannon schüttelte sich, als ihr klar wurde, was sie da sagte, aber sie zwang sich weiterzusprechen,

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