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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Schnauze. »Zeig mir den Weg, und ich folge dir.«
    Da das Feuer seinen Ursprung unter dem Altar gehabt hatte, kam für einen geheimen Gang nur der Bereich unter der Statue infrage. Sie brauchten über eine Stunde, und Cræosh, Katim, Jhurpess (angesengt und immer noch leise wimmernd) und Fezeill (nach wie vor in Gestalt eines Schrecklichen) wechselten sich gegenseitig ab, aber schließlich gelang es ihnen, die Statue vollkommen zu zertrümmern. Ein letzter wuchtiger Schlag von Cræosh öffnete das schwere Portal, das unter der Statue zum Vorschein gekommen war – es hing an zerbrochenen Angeln.
    Natürlich hatten sie nicht riskiert, ihre Waffen an dem schwarzen Marmor zu ruinieren. Nein, als Werkzeuge für die Zertrümmerung benutzten sie Teile der Statue: die Arme, mit Jhurpess’ Keule abgeschlagen. Josiah blieb neben dem Altar sitzen, die Beine von sich gestreckt, und beobachtete entsetzt, wie die Statue zu Bruch ging.
    Unter der hängenden Falltür zeigten sich metallene Sprossen, die in eine dunkle Tiefe führten. Mit einigen weiteren Flüchen, die den Druiden, Knorrigwurzel und sogar Königin Anne galten, machte sich das Korps an den Abstieg.
    Fezeill ging als Erster und überprüfte jede Sprosse mit seinen Greiffüßen. Als er, vorsichtig gefolgt von den anderen, gut dreißig Meter in die Finsternis vorgestoßen war, hielt er plötzlich inne.
    »Ich mache keinen weiteren Schritt, solange wir kein Licht haben«, gab er bekannt.
    Gork zog eine Fackel aus Katims Rucksack, zündete sie an und ließ sie fallen. Sie flackerte stark, ging aber nicht aus, als sie fiel und keine sechs Meter unter den Füßen des Gestaltwandlers auf einem steinernen Boden liegen blieb. Das schien zu genügen, um Fezeills Zweifel auszuräumen. Der falsche Schreckliche brachte flink die restlichen Sprossen hinter sich, nahm die Fackel und wich beiseite, damit seine Gefährten herunterklettern konnten.
    Cræosh verließ die Leiter als Nächster, und seine Stiefel kratzten über den Stein. Er zündete eine zweite Fackel an, aber selbst das gemeinsame Licht der beiden genügte nicht, die Düsternis ganz zu durchdringen. Der Ork stieß einen selbst nach seinen Maßstäben sehr deftigen Fluch aus.
    »Also gut! Alle – und ich meine wirklich alle – schnappen sich eine Fackel. Ich will sehen, auf was wir uns eingelassen haben. Das gilt auch für dich, Druide.«
    Funken flogen und wirkten wie Sterne am unterirdischen Himmel, als Feuerstein und Stahl aneinanderschlugen, und den ersten beiden Fackeln gesellten sich schnell fünf weitere hinzu. Wodurch das Licht endlich genügte, dass sie mehr erkennen konnten.
    »Was zum …«, begann Cræosh.
    »Oh, gut«, sagte Josiah. »Wir sind da.«
    Mit »da« meinte er eine quadratische Steinplattform mit einer Kantenlänge von etwa zwölf Metern. Sie schien den Abschluss einer viereckigen Säule zu bilden, denn auf allen Seiten gähnten dunkle Tiefen. Schmale Metalltreppen führten in gleichen Abständen von den Ecken der Plattform zu etwa sechs Meter entfernten und viereinhalb Meter tiefer gelegenen Laufstegen, von denen wiederum Treppen in die Tiefe reichten. Das Licht reichte nicht so weit, aber Josiah versicherte ihnen, dass auch die anderen Treppen zu Laufstegen führten.
    »So etwas wie ›konzentrische‹ Quadrate, wie?«, fragte Gork.
    »Im Prinzip schon«, räumte der Akolyth ein. »Eine durchaus angemessene Beschreibung.«
    »Ich verstehe. Und sind alle Druiden so verrückt? Oder waren nur die alten durchgedreht?«
    »Äh …«
    »Was ist da unten?«, fragte Gimmol und deutete zur nächsten Kante. Ein Zittern seiner Stimme verriet den anderen, dass er an seinen fast fatalen Sturz in die Tundra-Schlucht dachte.
    »Da unten ist … da unten«, antwortete Josiah. »Vielleicht wussten nicht einmal die Alten darüber Bescheid. Mit Magie rangen sie diesen Ort dem Felsgestein ab, aber nicht einmal sie hatten eine Vorstellung davon, wie weit sich die Höhle nach unten fortsetzt. Mein Rat lautet: Fallt besser nicht in die Tiefe.«
    »Oh, besten Dank«, sagte Gimmol säuerlich.
    »Aber was hat das alles für einen Sinn?«, fragte Cræosh. »Was hat es mit diesem verdammten Ort auf sich, und was machen wir hier, verdammt noch mal?«
    »Begleite mich zum äußersten Laufsteg«, sagte Josiah. »Dann zeige ich es dir.«
    Sie wählten eine der Treppen und traten ganz langsam und vorsichtig über die Stufen. Selbst Katim und Gork – die vermutlich imstande gewesen gewesen, mit verbundenen Augen zum Steg

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