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Die Hormonformel

Die Hormonformel

Titel: Die Hormonformel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Pape , Beate Quadbeck , Anna Cavelius
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die mit dem »nährstoffreichen« Körper der Mutter plötzlich wegfällt. Fehlt den Kraftwerken der Nervenzellen bei starker Unterzuckerung der Zuckernachschub, können sie absterben. Die Folge sind irreparable Hirnschäden. Um dies zu vermeiden, legen Geburtshelfer und Kinderärzte oft hochprozentige Zuckerinfusionen an, die erst nach und nach reduziert werden.
    Vermutlich trinken die großen Babys als Säuglinge auch mehr als »normale« Kinder und bleiben daher bis ins Kindergartenalter übergewichtig. Dabei können sie gar nichts dafür, dass sie ständig Appetit haben. Schließlich wurde ihr Gehirn schon vor der Geburt auf Futtern programmiert, denn höhere Insulinspiegel lösen Unterzuckerhunger aus.

    TIPP
    Wenn Kinder abnehmen sollen
    Zu dicke Kinder können mit der Insulintrennkost auf gesunde Art abnehmen. Dabei gilt die Regel: vier Mahlzeiten am Tag – und zwar im Rhythmus Kohlenhydrate, Mischkost, Mischkost, Eiweiß. Dazwischen gibt es keine Snacks oder Säfte und Limos.
    Dicke Kinder, arme Kinder
    Mädchen und Jungen stehen heute ernährungsbedingt unter reinstem Insulinstress. Zu jeder Tageszeit steht eine Mischkost aus Milch, Schokolade, Fruchtjoghurts, Döner oder Pizza bereit, dazu gibt es viel vermeintlich gutes Obst und Saft. Der Organismus der Heranwachsenden wird so vom ersten Lebensjahr an mit einem Überschuss an Insulin bombardiert. Entsprechend dick plustern sich die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse auf, in denen das Insulin produziert wird. Die noch wenigen Muskelzellen werden bereits jetzt stark überfüllt und leiden durch zu hohen Energieumsatz an oxidativem Stress, der Membranschäden in den Zellkraftwerken (Mitochondrien) verursacht. Um sich zu schützen, ziehen die jungen Zellen den Großteil ihrer Insulinrezeptoren ein.
    Die Kinder selbst spüren den hohen Insulinspiegel in Form von Heißhunger infolge der häufigen Unterzuckerung. Weil sie – hormonell (Insulin) bedingt – ständig Appetit vor allem auf Zucker und Fett haben, liegt die Nahrungsaufnahme nicht selten über dem eigentlichen Bedarf; die Kinder werden dick. Und das hat Folgen: Sie tun sich schwer beim Schulsport, was ihnen wiederum die Freude an der Bewegung als natürlichem Regulationsmechanismus verleidet. Sie werden von anderen Kindern ausgelacht und gemobbt – und essen daraufhin oft erst recht, um sich zu trösten.
    Irgendwann ist die maximale Aufnahmekapazität der Fettzellen in der Unterhaut erreicht: Bindegewebszellen (Fibroblasten) bilden dann neue Fettzellen aus. So bleibt das dicke Kind bis zur Pubertät übergewichtig und wird seinen Babyspeck einfach nicht los. Hat sich dazu noch eine besondere Vorliebe für Käse, Wurst und Fleisch entwickelt – vor allem durch das Vorbild der Eltern –, füllt das Insulin diese gesättigten tierischen Fettsäuren in die noch zarten Muskelzellen. Dadurch verfetten die restlichen inneren Insulinrezeptoren und werden funktionslos. Die Muskelzellen nehmen keinen Zucker mehr auf – ein Typ-2-Diabetes bildet sich aus; bereits tausende von Kindern sind davon in Deutschland und weltweit betroffen. Dann hilft nur eines: Die ganze Familie muss mithilfe einer angepassten Insulintrennkost gegen die Kilos angehen. Beugen Sie als Eltern lieber vor. Forscher der Universität Göttingen bestätigten 2008, dass Eltern nicht nur die Veranlagung für eine bestimmte Gewichtsklasse an ihre Kinder weitergeben, sondern auch eine immense Vorbildfunktion in puncto Essen und Bewegung haben.
    PUBERTÄT: DIE WEICHEN WERDEN GESTELLT
    Etwa um das Ende des ersten Lebensjahrzehnts herum läuten Hormone aus dem Hypothalamus bei Mädchen das Ende der Kindheit ein. Dabei beeinflussen sich die Reifung des Gehirns (Entwicklung der Sozialkompetenz, des Körperbilds und der Sexualität), die Reifung der Hormondrüsen (Hypophyse, Nebennieren, Eierstöcke) und die körperliche Entwicklung (Längen- und Muskelwachstum, Brüste, Schambehaarung und Menstruation) gegenseitig. In den Eierstöcken reifen Eifollikel heran; sie produzieren die Östrogene, welche die erste Regelblutung (Menarche) auslösen und den Körper des Mädchens verändern und fraulich werden lassen.

    INFO
    Wenn Mädchen unter ihrem Körper leiden
    Neuere Gender-Studien (Geschlechterforschung) zeigen, dass Mädchen ihre körperliche Entwicklung in der Pubertät mit zunehmender Unzufriedenheit wahrnehmen. Hinzu kommt, dass weibliche Jugendliche ihren Körper als weniger kontrollierbar erleben, ihm aber gleichzeitig wesentlich mehr

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