Die Hormonformel
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Hormonspiegel: Gegen Morgen erreicht Cortisol seinen höchsten, am späten Abend den niedrigsten Pegel.
Gegenspieler: Östrogen, DHEA
Das schadet ihm: Ständige Zwischenmahlzeiten, Stressessen (vor allem Kohlenhydrate am Abend), zu wenig Bewegung, zu wenig Schlaf.
Das tut ihm gut: Regelmäßige Mahlzeiten, keine Snacks zwischendurch, regelmäßige Auszeiten, Bewegung.
Wenn die Spannung aber nicht nachlässt ...
Bei Dauerstress allerdings produziert das Gehirn viel zu viel vom Botenstoff ACTH (Adrenocorticotropes Hormon), wodurch der Cortisolspiegel chronisch erhöht ist. Und das bleibt nicht ohne Folgen: Die US-amerikanische Neurobiologin Amy Arnsten fand heraus, dass bei Dauerstress das Stirnhirn zum einen die Fähigkeit einbüßt, zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen zu unterscheiden. Das bedeutet, dass Sie sich nicht aus Zeitmangel überfordert fühlen, sondern keine Zeit haben, weil Sie so überfordert sind. Zum anderen fährt das Gehirn langfristig wirksame Vorgänge im Körper herunter, etwa die Zellregeneration, die Immunabwehr und die Verdauung. Tatsächlich erschöpft sich die Reserve an weißen Blutkörperchen wie Lymphozyten (gegen Viren) und Makrophagen (körpereigene Fresszellen gegen Tumorzellen und Bakterien). Zu guter Letzt begünstigt Stress auch noch die Bildung von Bauchfett und fördert die Lust auf Frustessen – insbesondere auf Süßes und Fettes. Denn Cortisol verfügt über die Fähigkeit, Zucker aus Muskeln und Leber sowie Fette aus den Hautspeichern ins Blut freizusetzen, was den Insulinspiegel stetig nach oben treibt. Der Teufelskreis aus Übergewicht und Insulinresistenz schließt sich – und das Fett setzt sich ausgerechnet wieder am Bauch fest.
Wenn der Stress gar nicht mehr nachlässt, kann Cortisol sogar erhebliche Muskel- und Knochenmasse abbauen sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre begünstigen.
DER WEG ZUR INNEREN RUHE
Ein gesunder Lebensstil zeichnet sich daher nicht nur durch eine ausgewogene Ernährung aus, sondern auch durch den regelmäßigen Wechsel von Stress- und Ruhezeiten. Wer bewusst Phasen der Entspannung einplant, reduziert nicht nur die persönliche Belastung deutlich. Er erweitert auch seine mentalen Fähigkeiten und seine Kreativität. Auf der körperlichen Ebene werden Muskelspannungen gelöst und der Atem beruhigt sich – endlich wird eine tiefe Atmung möglich. Auf geistiger Ebene bedeutet das bewusste Entspannen, Gedanken (auch störende) oder Sorgen zwar wahrzunehmen, sie aber ungehindert weiterziehen zu lassen. In dieser Fähigkeit schließlich fruchten Gelassenheit, Selbstakzeptanz, Konzentration und innerer Frieden.
Leider lässt sich Entspannung jedoch nicht einfach einschalten, wenn sie gerade nötig wäre. Es gibt aber Übergangsrituale, die Ihnen helfen, zur inneren Ruhe zu finden. Sie leiten als stets gleich bleibende Handlungen einen Entspannungsprozess oder eine Entspannungstechnik ein. Mit der Zeit gehen diese Rituale so in Fleisch und Blut über, dass Sie gar nicht mehr darüber nachdenken müssen. Dann haben Sie eine Stufe erreicht, in der es zumindest scheint, als bräuchten Sie nur den Schalter umzulegen.
Glücklich im Augenblick
Sicher ist es nicht das Ziel einer bewussten Entspannung, ständig entspannt zu sein. Das wäre im komplexen Alltag, den viele Frauen heute bewältigen müssen, auch schier unmöglich. Was aber durchaus möglich ist: eine Entspannungsfähigkeit zu entwickeln und eine Methode in den Alltag zu integrieren, die Ihnen besonders gefällt oder die bei Ihnen sehr gut wirkt.
Experimentieren Sie in aller Ruhe, bis Sie die Technik finden, die am besten zu Ihnen passt. Das kann Autogenes Training sein, Muskelrelaxation nach Jacobson oder auch einfach Ihr Yogaprogramm. Mit den einfachen Übungen, die Sie bereits ab > kennen gelernt haben, harmonisieren Sie hormonelle Ungleichgewichte, Sie werden seelisch stabiler und gewinnen an selbstbewusster, gelassener Ausstrahlung. Immer vorausgesetzt, Sie integrieren das Yogaprogramm als festen Bestandteil in Ihren Tagesablauf. Wenn Sie regelmäßig üben, werden Sie sehr schnell merken, wie viel Kraft Sie durch diese kurzen Auszeiten vom Alltag schöpfen.
TEST: WIE GESTRESST SIND SIE?
Welche der folgenden Anzeichen haben Sie selbst schon an sich wahrgenommen?
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NEIN
1.
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2.
Ich kann nicht durchschlafen und liege nachts oft wach im
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