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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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was das kostete. Dafür ist dies jedoch ein Haus mit Geschichte. Wussten Sie, dass es fast hundert Jahre vor dem Haus gebaut wurde, in dem Frances wohnt?«, fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. »Das ist ein Land mit Vergangenheit, in dem Gesetze und Kunst und Literatur ihren Ursprung nahmen.
    Aber«, meinte sie mit einem leichten Kopfschütteln, »vermutlich wissen Sie das alles, da Sie eine gute Schülerin sind.Voilà!«, rief sie und riss die Schlafzimmertüren mit einer dramatischen Geste auf.
    Sofort erklärte sie, dass ihr Bett ein im georgianischen Stil bemaltes Himmelbett sei.Auf der Seite des Zimmers, wo ihr Frisiertisch stand, hing ein indischer Spiegel mit einem Elfenbein-Ebenholzrahmen, den Richard angeblich auf einer Auktion erstanden hatte, indem er jemanden namens Lord Flunders um fünftausend Pfund überbot. Dort stand
ein Atlasholztisch, an dem sie ihre Notizen und Briefe schrieb, lange Samtvorhänge zierten das Fenster. Einige der Lampen waren angeblich aus Ägypten importiert worden, andere Original Tiffany. Laut ihrer Darstellung waren alle Möbel von historischer Bedeutung, bei allen handelte es sich um restaurierte Antiquitäten. Rechts an der Wand neben dem Eingang hing ein großes Porträt eines Mannes, der, wie sie mir sofort mitteilte, Sir Godfrey Rogers hieß.
    »Es ist ein Selbstporträt. Er malte aus Liebhaberei. Dabei erlangte er nie einen besonderen Ruf, aber … es ist gut«, stellte sie nickend fest. Sie schaute mich an, als erwartete sie irgendeine Reaktion.
    »Ich fürchte, ich weiß nicht, wer er war«, gestand ich. Sie lachte wieder dieses dünne Klingelglöckchenlachen.
    »Oh, natürlich, das habe ich ganz vergessen. Er war der ursprüngliche Besitzer von Endfield Place. Und ich will es Ihnen gleich sagen«, fügte sie mit ernstem Gesicht hinzu, »die Geschichten über den Geist seiner toten Geliebten, der die Flure dieses Hauses entlangwandert, sind reine Erfindung. Lassen Sie sich nicht von Leo oder Mary Margaret oder Mrs Chester oder sonst jemandem etwas anderes einreden.«
    »Seine tote Geliebte?«
    »Es gibt eine lächerliche Geschichte, dass er seine Geliebte in einer Geheimkammer dieses Hauses unterbrachte, weil sie von ihm schwanger wurde. Um seinen Ruf nicht zu beflecken, brachte er sie hierher, damit sie ihr Kind bekommen konnte, ohne dass jemand
davon erfuhr. Die Legende – und ich betone, dass es sich um eine Legende handelt – berichtet weiter, dass seine Frau sie vergiftete. Darauf geisterte sie durch dieses Haus, bis seine Frau Selbstmord beging.«
    »Wie schrecklich«, sagte ich.
    »Alles Blödsinn«, erklärte sie mit einem abwehrenden Wedeln der Hand, »aber über das Zeug kann man sich nett beim Tee unterhalten. Nun gut.Wollen wir dafür sorgen, dass Sie untergebracht werden.«
    Ich schaute mich noch einmal im Schlafzimmer um und folgte ihr dann nach draußen. Etwas ließ mir keine Ruhe, als wir die Treppe hinuntergingen. Es war die Art Gefühl, das man hat, wenn man etwas sagen möchte, etwas fragen möchte, aber was genau, fällt einem nicht ein, weil man abgelenkt oder müde ist. Es ist wie eine Feder, die einem das Gehirn kitzelt.
    Ich warf erneut einen Blick in die Räume, die wir bereits gesehen hatten, als wir zu Mary Margaret und Leo zurückgingen, die schon auf uns warteten. Boggs stand immer noch in der Eingangshalle, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und wippte ungeduldig auf und ab.
    »Zeig Rain jetzt ihr Quartier, Mary Margaret, und wie gesagt, bring sie hinterher sofort zu Mrs Chester«, befahl Großtante Leonora. Mir fiel auf, dass sie immer, wenn sie mit den Dienstboten sprach, den Kopf zurücklegte, so dass ihre Kinnspitze auf sie deutete.
    Boggs räusperte sich ziemlich nachdrücklich.

    »Oh«, sagte Großtante Leonora, »aber bevor du das tust, bringst du sie natürlich zurück hierher, damit Boggs ihr ihre Pflichten zuweisen kann.« Sie drehte sich zu mir. »Noch einmal willkommen, meine Liebe, und viel Glück bei Ihrem Studium.«
    Sie ging zurück zur Treppe. Meine Blicke folgten ihr und wanderten dann beiseite, um Boggs anzuschauen, der mich anstarrte. In seinem Gesicht zeigte sich immer noch keine Spur freudigen Willkommens.
    Ich folgte Mary Margaret den Gang entlang. und als wir in die so genannten Dienstbotenquartiere einbogen, fiel mir ein, was mir die ganze Zeit keine Ruhe gelassen hatte.
    In keinem der Zimmer, nicht einmal in ihrem Schlafzimmer, hatte ich ein Bild ihres toten Kindes gesehen.
    Wenn Großmutter Hudson mir

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