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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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noch ihre Tanztrikots, aber Fiona und Sarah hatten lange Röcke und weite Blusen mit Rüschenkragen an.
    »Hi«, sagte ich zu Sarah. Sie zog die Mundwinkel herab.
    »Bist du das Mädchen, das auf einer Schulbühne in Amerika entdeckt worden ist?«, fragte sie.
    »Ich denke ja«, sagte ich. »Wo bist du entdeckt worden?«

    »Unter einem Stein«, rief eine männliche Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich in die sanften blauen Augen von Randall Glenn. Er brüllte vor Lachen über seinen eigenen Witz. Leslie und Catherine lachten ebenfalls, aber Fiona wirkte geschockt. »Hi«, sagte er und streckte seine Hand aus. »Ich bin Randall Glenn. Ich habe mir schon gedacht, dass du die neue Schülerin bist, als ich dich durch das Fenster schauen sah. Bist du auch im Wohnheim?«
    »Nein, ich wohne bei der Schwester einer Freundin«, sagte ich.
    »Wo?«, fragte Fiona.
    »In Holland Park«, sagte ich. Sie schaute Sarah an, die grinste.
    »Wir wohnen nicht weit von dir. Ich wohne am Notting Hill Gate und Sarah in South Kensington.«
    »War dies das einzige Stück, in dem du aufgetreten bist?«, fragte Sarah mich. Sie schien besorgt, dass ich über weitere Theatererfahrung verfügen könnte.
    »Ja, das einzige.«
    »Entdeckt bei deinem Debüt? Das ist ja wirklich beeindruckend«, witzelte Randall. »Findest du nicht, Sarah?«
    »Mich müsst ihr nicht fragen«, entgegnete sie. »Fragt Mr MacWaine.«
    »Sarah hat Angst, dass sie Konkurrenz bekommen könnte für die Rolle der Ophelia in unserem Auszug aus Hamlet diesen Monat. Die Schule veranstaltet alle zwei Monate einen Aufführungsabend«, erklärte Randall.

    »Ich mache mir wohl kaum Sorgen«, stellte sie fest, schaute mich aber einen Augenblick mit zusammengekniffenen Augen an, bevor sie sich umdrehte.
    Ich setzte mich hin und Randall wählte einen Platz mir gegenüber, als Mrs Winecoup gerade den Raum betrat.
    »Guten Morgen«, begrüßte sie uns und lächelte mich an.
    »Haben alle schon unsere neueste Schülerin, Rain Arnold, kennen gelernt?«
    »Ja, Mrs Winecoup«, bestätigte Randall. »Wir sind alle ordnungsgemäß vorgestellt worden.«
    Sein albernes Grinsen brachte mich zum Lächeln. Er zwinkerte mir zu und drehte sich dann zu unserer Lehrerin um.
    »Wunderbar. Herzlich willkommen, Rain. Sie haben den Text bereits, wie ich sehe.Wir haben gerade mit einer Analyse von Hamlet begonnen alsVorbereitung für einen Abend mit Theater, Tanz und Gesang, der in vierzehn Tagen stattfinden soll. Haben Sie es je gelesen?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte ich, »aber nicht sehr genau.«
    Endlich lächelte Sarah.
    »Gut«, sagte Mrs Winecoup zu meiner Überraschung, »vielleicht bekommen wir ja so ein paar neue Interpretationen.«
    Sarahs Lächeln verpuffte. Randall sah aus wie ein kleiner Junge, der gerade Kekse aus der Dose gestohlen hat, und die französischen Mädchen strahlten vor Freude. Fiona starrte mich an, als hätte ich bereits eine
wichtige Äußerung von mir gegeben, und ich hatte das Gefühl, als klebte meine Zunge am Gaumen.
    Sie brauchen hier nicht lange, um dich ins Rampenlicht zu stellen, dachte ich.
    Aber das ist schließlich der Grund, warum ich hierher geschickt worden bin.
    Glaube ich.
     
    Nach der Stunde sollte ich mich bei Professor Wilheim melden, um meine Stimme beurteilen zu lassen. Ich erzählte Randall davon, und er bot sich an, mich zu begleiten.
    »Ich kann nicht mit dir hineingehen«, sagte er, »aber ich habe nichts bis zur Bühnentechnik-Klasse, und ich kann zur moralischen Unterstützung in der Nähe bleiben, wenn du möchtest. Dann könnten wir zusammen Mittag essen. Ich bin selbst noch nicht lange hier, aber ich könnte dich informieren, so gut ich kann«, fuhr er fort, als ich einfach zuhörte, ohne einen Kommentar abzugeben. Er wirkte jetzt sehr nervös. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, viele Freunde zu gewinnen.Wenn du mich nicht willst, gehe ich einfach …«
    »Nein«, widersprach ich lächelnd. »Das ist prima. Danke.«
    Er strahlte.Wusste er eigentlich, wie gut er aussah? Ich kannte eine ganze Menge, die das taten und deswegen einfach arrogant waren. Er schien jedoch ziemlich nervös zu sein und redete den ganzen Weg zum Musikraum, fast ohne Luft zu holen. Ich erfuhr,
dass sein Vater Börsenmakler war. Randall sagte, er sei der älteste von drei Geschwistern. Er hatte einen jüngeren Bruder und eine Schwester, die das Nesthäkchen der Familie war.
    Als ich Professor Wilheim vorsang, war ich so zittrig, dass ich selbst hörte, wie

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