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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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meine Stimme krächzte, als ich einfache Tonleitern sang. Er wollte wissen, ob ich Noten lesen konnte. Natürlich konnte ich das nicht, und das brachte einen Augenblick lang einen Ausdruck des Ekels auf sein Gesicht, bevor er seufzte wie jemand, der Kraft sammelt, bevor er weitere zehn Blocks geht. Dann fragte er mich, welche Lieder ich kenne. Keines, das ich nannte, gefiel ihm. Schließlich bat er mich, einfach Amazing Grace zu singen, während er mich auf dem Klavier begleitete.
    »Sehr gut, sehr gut«, lobte Professor Wilheim, als ich fertig war. »Sie kommen in meinen Kurs für fortgeschrittene Anfänger jeden Dienstag und Donnerstag um neun. Kollidiert das mit irgendetwas?«, wollte er wissen. Ich warf einen Blick auf meinen Stundenplan und schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    »Gut. »
    Als ich Randall erzählte, dass ich in dem Kurs für fortgeschrittene Anfänger war, reagierte er, als hätte ich bereits eine Rolle in einer größeren Show bekommen.
    »Er glaubt, dass du den Ton halten kannst; sonst hätte er dich den Do-re-mi-auf-ewig-Kurs gesteckt«, sagte er. »Vielleicht singen wir demnächst ein Duett.«
»Bitte«, bat ich, »erspare mir diese falschen Komplimente.«
    Er zog eine Grimasse, als hätte ich ihn geschlagen.
    »Vergiss nicht, dass ich dich singen gehört habe. Ich bin nicht annähernd so gut wie du.«
    Sein Gesichtsausdruck wechselte zu einem anerkennenden Lächeln.Aber als wir die Cafeteria betraten, wurde er ernst.
    »Ich hoffe, ich kann den Erwartungen aller gerecht werden«, murmelte er.
    Das war ein Gefühl, das ich verstehen konnte. Es musste schmerzlicher sein, ausgesucht zu werden und zu versagen, als überhaupt nicht ausgewählt zu werden. Man denke nur an all die enttäuschten Verwandten und Freunde, die von deinem Versagen erfuhren, und was fing man dann mit sich an? Würde mir das so ergehen? Aber wen würde ich schon enttäuschen? Vielleicht Großmutter Hudson, aber bestimmt nicht meine leibliche Mutter und bestimmt nicht Roy. Er wollte, dass ich jeden Gedanken an eine Karriere aufgab und ihn einfach heiratete.
    Da bist immer noch du, Rain, dachte ich. Du wirst dich selbst enttäuschen.
    Sarah und Fiona saßen bereits am Tisch, aßen Sandwiches und tranken Tee. Philip Roder, der Balletttänzer, den ich beim Training gesehen hatte, las eine Biographie von Isadora Duncan und aß einen Joghurt. Er schaute auf, als Sarah fragte, wie es mir mit Professor Wilheim ergangen war.
    »Er hat sie in den Kurs für fortgeschrittene Anfänger
gesteckt«, antwortete Randall, bevor ich reagieren konnte. Er schien wild entschlossen, ihr keine Gelegenheit zum Lächeln zu geben.
    »Wirklich?«, fragte sie mit vor Enttäuschung triefender Stimme.
    »Das ist sehr gut«, sagte Philip Roder. »Mir hat er praktisch verboten, seinen Unterrichtsraum zu betreten. Hi. Ich bin Philip Roder.« Er streckte die Hand aus.
    »Rain Arnold«, sagte ich und schüttelte sie rasch. »Ich habe dich vorhin tanzen sehen. Du bist sehr gut.«
    »Danke«, sagte er.
    »Oh, du hast Ahnung vom Ballett?«, fragte Sarah mich.
    »Etwa so viel wie jeder dort, wo ich herkomme. Aber man muss, glaube ich, nicht allzu viel wissen, um festzustellen, dass er gut ist«, erwiderte ich scharf.
    »Alles klar«, sagte Philip und strahlte. »Jemand mit Mumm in den Knochen.«
    Sarah schaute einen Moment wütend drein und biss dann in ihr Sandwich.
    »Was möchtest du gerne essen?«, fragte Randall mich. Ich ging mit ihm zum Kühlschrank und suchte mir etwas Käse aus. Er machte uns Tee, während ich die Sandwiches zubereitete. Bevor wir uns hinsetzten, gingen Fiona und Sarah.
    »Was ist los mit ihr?«, fragte ich und nickte in ihre Richtung.
    »Beachte sie gar nicht. Sie fühlt sich ständig angegriffen«,
erzählte Philip Roder. »Sie ist zu jedem so, besonders zu neuen Schülern.«
    Ich nickte und zuckte dann die Achseln.
    »Wo ich herkomme, wäre sie nicht mehr als eine lästige Fliege. Ein Schlag und sie ist weg.«
    Er lachte laut.
    »In Ordnung«, sagte er und schaute Randall an. »Pass gut auf, wenn du irgendwelche Spielchen mit diesem Mädchen spielen willst, Randall, mein Junge«, sagte Philip, als er aufstand. »Ich muss gehen. Bis später, Rain Arnold.«
    Ich schaute Randall an. Sein Gesicht war knallrot.
    »Hör dir den an. Du bist ein bisschen freundlich zu jemandem«, sagte er, »und als Nächstes erfährst du, dass sie dich verlobt haben. Ich hoffe, du bist nicht beleidigt.«
    Er wirkte wirklich nervös. Seine Hand zitterte, als er

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