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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Rückgrat aus Stahl geboren ist«, murmelte er.
    »Victoria ist es«, sagte ich und fand, dies sei das Beste, was Großmutter Hudson zu vererben hatte.
    »Ja, das ist sie«, sagte Jake und konzentrierte sich darauf, das Fahrzeug in die Haltebucht zu lenken. Sobald es stand, sprang er aus dem Auto. Er öffnete mir die Tür, ging zum Kofferraum und gab einem Träger ein Handzeichen.
    »Sie fährt nach London«, teilte er ihm mit. Er half ihm, mein Gepäck auf ein Wägelchen zu laden, und wandte sich dann an mich. »Er bringt Sie zum Schalter, Rain. Alle werden Ihnen von da an weiterhelfen. Denken Sie nur daran, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »In Ordnung, Jake.«
    »Also mit einem hat die Königin Recht«, meinte Jake. »Abschiede sind beschissen.«
    Wir lachten. Ich umarmte ihn.
    »Vergessen Sie nicht, mir Fotos von Rain zu schicken«, erinnerte ich ihn an sein Fohlen.
    »Das werde ich. Sie sollten besser gehen, Prinzessin«,
sagte er und nickte in Richtung Abfertigungshalle.
    Ich ging los.
    »Zeigen Sie den Engländern, wie gut Sie sind«, rief er.
    »Okay, Jake.«
    Einen Augenblick lang hielt er die Hand hoch, dann stieg er in den Rolls-Royce.
    »Hier entlang, Lady«, teilte mir der Träger mit. Ich folgte ihm, schaute mich aber noch ein letztes Mal zu Jake und dem Auto um. Ich würde ihn mehr vermissen, als ich mir erträumt hätte. Er besaß das ruhige Selbstvertrauen eines Menschen, der wusste, was wichtig war, und stand einfach im Hintergrund, bereit dich aufzufangen.
    Jake hatte Recht gehabt, die Leute waren alle sehr hilfsbereit. Da ich ein Erster-Klasse-Ticket hatte, durfte ich in der Lounge warten, wo es sehr bequem war. Die Flugbegleiterinnen waren freundlich und entgegenkommend. Eine kam, um mir zu sagen, wann ich an Bord gehen musste. Ich folgte einem Paar zum Ausgang und bestieg das Flugzeug. Der Mann neben mir war ein englischer Geschäftsmann. Er murmelte seinen Namen und wandte sich wieder seinen Papieren zu. Nach der Mahlzeit und dem Film schlief er ein. Ich glaube, wir wechselten nicht mehr als ein Dutzend Worte, und schließlich döste ich selbst auch ein.
    Erst als der Pilot ankündigte, dass die Landung kurz bevorstand, erkundigte mein englischer Geschäftsmann
sich, was ich in London machte. Ich erzählte ihm von der Richard Burbage School of Drama. Er zog die Augenbrauen hoch und nickte leicht. Dann wandte er sich wieder seinen Papieren zu.Waren alle Engländer so reserviert, fragte ich mich. Ich werde wohl die meiste Zeit mit mir selbst reden.
    Nachdem wir gelandet und durch den Zoll gegangen waren, sah ich einen stämmigen Mann mit einem eckigen Kinn und dunklen Knopfaugen, der ein kleines Schild mit meinem Namen in großen Blockbuchstaben hochhielt. Er trug eine dunkelblaue Chauffeursuniform mit kleinen goldenen Epauletten auf den Schultern, die so dick und so breit waren wie sein Hals. Er sah aus wie ein Ringer, der gebeten worden war, die Kleidung eines Dienstboten anzuziehen. Seine Gesichtszüge waren grob, besonders sein Mund, weil sich seine Unterlippe ein wenig schürzte.
    »Ich bin Rain Arnold«, sagte ich und trat auf ihn zu.
    Er musterte mich, als ob er entscheiden müsste, ob er mir glauben sollte oder nicht. Er lächelte nicht, grinste nicht einmal, aber seine Augen wurden dunkler und er streckte die Hand aus, als sei sein Arm eine Stahlwinde, und packte mein Handgepäck.
    »Ich bin Boggs«, sagte er schließlich. »Mrs Endfield wartet im Wagen. Folgen Sie mir zur Gepäckausgabe«, befahl er.
    »In Ordnung«, sagte ich, aber er wartete meine
Antwort gar nicht ab, sondern drehte sich auf dem Absatz um und schoss davon in der Erwartung, dass ich mit seinem schnellen Tempo mithalten könnte. Er marschierte los, den Blick nach vorne gerichtet, und schaute sich nicht einmal um, um zu sehen, ob ich ihm auch folgte.
    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Überall um mich herum redeten Leute in fremden Sprachen. Ich sah Araber in ihrer Nationaltracht, Menschen aus Afrika, die farbenfrohe Turbane trugen, Menschen aus Indien und Orientalen ebenso wie Geschäftsleute aller Nationen, die hin und her eilten und Aktentaschen trugen.
    Nicht in meinen wildesten Träumen hätte ich mir vorgestellt, dass sich einem Mädchen wie mir, das dort herkam, wo ich herkam, diese Gelegenheit bieten würde. Vielleicht war ich wirklich von einer Laune des Schicksals gepackt worden und wurde jetzt von Kräften davongetragen, die ich nicht einmal annähernd verstehen konnte. Mama, dachte ich, würden auch die

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