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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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mir.
    Mein Oberkörper, der jetzt nicht gestützt wurde, stürzte zu Boden, und mein Hinterkopf knallte so hart auf die Fliesen, dass ich fast das Bewusstsein
verlor. Ich hörte sie kurz aufschreien, was eher wie ein gedämpfter Fluch klang, drehte den Kopf und sah, wie sie über den Wannenrand fiel und mit dem Kopf seitlich gegen den langen dekorativen Messingwasserhahn stieß.
    Scheinbar anmutig glitt sie mit einem nur leisen Platschen ins Wasser.Von meinem Blickwinkel auf dem Boden aus konnte ich nicht feststellen, was sie tat, aber ihre Beine streckten sich und fielen dann außen über die Wanne, während ihr restlicher Körper hinter der Kante verschwand.
    Ich stöhnte und wälzte mich auf den Bauch. In meinem Kopf drehte sich alles, meine Augen fühlten sich an, als fielen sie mir in den Schädel. Ich kämpfte gegen die Ohnmacht an und griff nach der Toilettenschüssel. Wilde Entschlossenheit trieb mich voran. Jedes Jota Energie war aus meinem kaputten, schlaffen Körper, der von den Knochen kaum noch zusammengehalten wurde, bereits herausgesickert. Dennoch gelang es mir irgendwie, mich hochzuziehen, so dass ich über den Wannenrand spähen und zu ihr hinunterschauen konnte.
    Ich sah, wie sie mit geschlossenen Augen direkt unter der Wasseroberfläche trieb. Kleine Luftblasen stiegen aus Nasenlöchern und Lippen auf wie Matrosen, die ein sinkendes Schiff verließen. Aus der rechten Schläfe strömte ein dünnes, aber stetiges Rinnsal Blut. Auch auf dem Wasserhahn war Blut. Strähnen ihres Haares stiegen zur Oberfläche, als
wollten sie den Rest von ihr hochziehen. Durch den Schlag war sie offensichtlich bewusstlos.
    Plötzlich erschlafften meine Arme, und ich fiel auf den Boden zurück. Mein Magen krampfte sich zusammen, dieser Krampf stieg in meiner Brust hoch und machte es mir fast unmöglich zu atmen. Kraftlos griff ich nach ihrem linken Fußgelenk in einem vergeblichen Versuch, sie aus der Wanne zu ziehen. Ich brachte kaum genug Energie auf, das Fußgelenk ein paar Zentimeter hochzuheben. Meine Finger glitten von ihrer Haut ab und mein Arm sackte neben mich.
    Mein Kampf, um sie davon abzuhalten, mich hineinzuziehen, und die Anstrengung, mich aufzustützen, um sie in der Wanne anzuschauen, hatten mir jede verbliebene Energie geraubt. Ich stöhnte und holte tief Luft, bevor alles schwarz wurde.
     
    Der Boden unter mir schien zu vibrieren, als wäre das Haus von einem Erdbeben erfasst worden. Das ging einen Moment so weiter, bis ich die Augen öffnen konnte, die sich wie zusammengeklebt anfühlten. Mein Blick war verschwommen, aber allmählich nahm eine Silhouette Gestalt an. Ich hörte eine gedämpfte, verzerrte Stimme und dann wurde die Silhouette klarer. Ich erkannte Austin und hörte, wie er mich beim Namen rief. Er hatte mich an den Schultern gepackt und geschüttelt.
    »Rain, wach auf, komm schon, Liebling. Wach auf, Baby. Wach auf.«

    »Austin«, flüsterte ich.
    »Was war hier los? Ein Krankenwagen ist unterwegs«, sagte er, bevor ich auch nur versuchen konnte zu antworten, »und die Polizei auch. Ich musste durch das ganze Haus rennen, bis ich ein Telefon fand, das funktionierte.«
    Während er sprach, kuschelte er mich in eine Decke ein, dann hob er mich vom Boden auf und hielt mich in seinen Armen. Ich ließ den Kopf gegen seine Brust sinken und schloss die Augen. Ich muss in Ohnmacht gefallen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, befand ich mich in einem Krankenwagen. Der Krankenpfleger beugte sich über mich, nachdem er mir gerade einen intravenösen Zugang gelegt hatte.
    »He«, sagte er. »Wie geht es Ihnen?«
    »Was geschieht mit mir?«
    »Sie sind auf dem Weg ins Krankenhaus. Entspannen Sie sich und lassen Sie uns die Arbeit tun. Deshalb bekommen wir nämlich diese großen Gehälter«, sagte er, und hinter ihm lachte jemand.
    Ich schloss die Augen wieder, eingelullt von der Bewegung und der bequemen Liege. Einen Augenblick lang konnte ich nicht denken; ich wollte nicht denken. Als wir im Krankenhaus eintrafen, spürte ich, wie ich bewegt wurde. Aber ich öffnete die Augen nicht wieder, bis ich in einem Untersuchungsraum war.
    »Sie ist völlig dehydriert«, hörte ich jemanden sagen.

    »Infektion«, fügte jemand hinzu.
    »Bringt sie nach oben«, befahl die erste Stimme.
    Mein Körper fühlte sich an wie ein Sack, der umgedreht und bewegt, geschoben und hochgehoben wurde, bis ich in einem Krankenhausbett lag, die Decke bis zum Kinn hochgezogen. Ich schlief und wachte zwischendurch

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