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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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auch dich nie als selbstverständlich betrachten, Rain.«
    »Das ist es nicht, Brody. Ich mag dich.«

    »Glaubst du, meine Familie wird etwas dagegen haben? Du meinst, weil sie aus weißen Südstaatenfamilien stammen, hätten sie etwas gegen dich, weil du eine Afroamerikanerin bist? Wenn das der Fall wäre, wäre mir das egal. Sie würden mich verlieren«, versprach er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Brody, hör bitte auf.«
    Er packte meine linke Hand und wollte sie an seine Lippen führen.
    »Hör auf, Brody!«, schrie ich und riss ihm meine Hand weg.
    »Was ist? Hältst du dich für etwas Besseres als ich oder was? Ist es das?«
    »Denk, was du willst.Verschwinde nur von hier«, fuhr ich ihn scharf an.
    »Es gibt eine Menge Mädchen, die mich nicht aus ihrem Schlafzimmer werfen würden«, prahlte er mit verletztem Ego.
    »Gut. Geh zu ihnen«, forderte ich ihn auf.
    Ich hasste es, so gemein zu sein, aber ich musste das. Ich musste sogar noch gemeiner sein.
    »Du bist zu jung für mich«, fuhr ich fort. »Du bist doch noch ein Junge. Ich bin Ewigkeiten älter als du und ich will keine Beziehung eingehen. Das habe ich dir doch gesagt. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee gekommen bist, wir könnten ein Liebespaar sein.«
    »Ich auch nicht«, entgegnete er wütend.
    »Also dann, geh schlafen«, rief ich.

    In der Dunkelheit konnte er nicht sehen, dass mir Tränen über die Wangen strömten.Wenn er es hätte sehen können, hätte er nicht verstanden, was sie mir in die Augen trieb.
    »Klar. Geh zurück nach England«, fauchte er. »Das wird dir noch Leid tun. Sicher habe ich dich falsch eingeschätzt.«
    »Das stimmt«, bestätigte ich. »Du hast mich falsch eingeschätzt.« Ich bedeckte das Gesicht mit den Händen.
    Er stand da und starrte mich ein paar Sekunden an.
    Dann verließ er mein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Oh, Mutter«, rief ich, »du weißt ja gar nicht, wie viel Schmerz du deinen eigenen Kindern bereitest.«
    Ich ließ mich auf das Kissen fallen und drehte mich um, um meine Tränen zu ersticken. Ich konnte nicht wieder einschlafen. Etwa zwanzig Minuten später hörte ich Brody an meinem Zimmer vorbeistampfen.
    »Ein schönes Leben noch«, rief er und trampelte die Treppe hinunter.
    »Brody!«, rief ich.
    Ich stand auf und rannte hinter ihm her. Die Haustür knallte zu, als ich die Treppe hinunterspurtete.
    Als ich nach draußen kam, saß er bereits in seinem Auto und ließ den Motor wütend aufheulen.
Mit quietschenden Reifen wirbelte er herum und schoss die Auffahrt hinunter.
    »Brody!«, schrie ich hinter ihm her und rannte die Treppe hinunter.
    Ein paar Sekunden später verschwanden die Rücklichter seines Autos in der Dunkelheit.
    Er war weg.

KAPITEL 5
    Ungesühnte Sünden
    E s war ein Alptraum, der so machtvoll war, dass er Wirklichkeit wurde. Menschen fürchten sich vor ihren Träumen, nicht weil sie sich im Schlaf herumwälzen und schwitzend, sogar weinend erwachen. Nein, sie haben Angst vor ihren Träumen, weil sie glauben, ihre Träume könnten wahr werden und ihre Vorstellungen sich in schreckliche Prophezeiungen verwandeln.
    Nachdem Brody in rasendem Zorn aufgebrochen war, konnte ich stundenlang nicht einschlafen. Als es mir schließlich gelang, sah ich diese beiden roten Rücklichter wachsen, erst zu wütenden Augen und dann verschmelzen zu einem riesigen Feuerball, der gleichzeitig mit dem Klingeln des Telefons explodierte und glühende Funken aus einem schwarzen Himmel auf mich herabregnen ließ.
    Nachdem ich vom Klingeln des Telefons erwacht war, spürte ich mein Herz wie einen Trommelwirbel schlagen, der mir die Luft raubte und meine Lunge vibrieren ließ, dass ich das Rückgrat hinunter bis in die Füße hinein zitterte. Das Telefon
klingelte und klingelte. Ich richtete mich auf, drehte mich um und nahm den Hörer ab.
    »Hallo«, sagte ich.
    Tiefes, unheilverkündendes Schweigen folgte, niemand sprach.
    »Brody? Bist du das?«
    Ich hörte ein tiefes Stöhnen.
    »Brody?«
    »Er ist tot!«, schrie sie. Es war der erschreckendste Schrei, den ich je gehört hatte; er schnitt mir ins Herz, dass es stehen blieb und wieder anfing zu schlagen. Mit jeder Faser wollte ich mich losreißen, wie das Licht in meinem Alptraum explodieren und meine Arme und Beine, meinen Kopf, meine Hände und Füße in verschiedene Richtungen fliegen lassen.
    »Er ist tot!«
    Mir drehte sich der Magen um. Ich spürte, wie sich mir die Kehle zuschnürte, als das Blut hinab in den Körper strömte. Ich

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