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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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konnte kaum noch den Hörer halten. Mit jeder Sekunde schien er schwerer zu werden.
    »Was? Mutter? Wer ist tot? Was sagst du da?«
    »Grant rief mich gerade vom Unfallort an. Er klang selbst wie ein Toter. Ich erkannte seine Stimme gar nicht. Ich fragte Grant ständig, bist du das? Schließlich schrie er mich an, brüllte, dass Brody tot sei. WAS HAST DU GEMACHT?«, brüllte sie selbst so laut, dass mir das Ohr dröhnte.
    »Brody? Was ist passiert? Er kann doch nicht tot sein«, brachte ich kaum heraus.

    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Sie sagten, er hätte in einer Kurve eine Stunde vom Haus meiner Mutter entfernt die Kontrolle über den Wagen verloren, wäre von der Straße abgekommen und hätte einen Baum gerammt.Warum fuhr er so spät noch nach Hause? Ich dachte, er übernachtete dort, wenn nicht bei dir, dann bei Victoria. Was ist passiert? Was hast du getan? Was hast du ihm erzählt?«
    Ein schreckliches Zittern erfasste meinen Körper. Meine Knochen bebten, meine Zähne klapperten.
    »Ich sagte ihm, wir könnten kein Liebespaar sein. Er wollte das, und ich musste hart und gemein zu ihm sein, um ihn zu stoppen.«
    »Oh Gott«, stöhnte sie. »Das ist meine Schuld.All das ist meine Schuld.«
    Ich widersprach nicht. Ich konnte keine Entschuldigungen für sie finden, weil ich aus tiefster Seele davon überzeugt war, dass sie dafür verantwortlich war. Dass ich kein Mitgefühl zeigte, hatte jedoch ein unerwartetes Ergebnis. Plötzlich wurde sie wütend auf mich.
    »Konntest du nicht etwas erfinden, ihn so einwickeln, dass er nicht so außer Fassung geraten wäre? Warum hast du ihn so spät in der Nacht so weggeschickt? Warum ist er dageblieben, nachdem er Victoria gesagt hatte, er würde nicht bleiben? Hast du ihn ermutigt? Das hast du doch, nicht wahr? Du willst mit mir abrechnen, ist es das?«
    »Natürlich nicht.«

    »Warum ist er denn dann so aufgebrochen? Warum hast du ihn nicht aufgehalten?«
    »Was sollte ich ihm denn deiner Meinung nach erzählen? Sollte ich denn diejenige sein, die ihm die Wahrheit erzählt, weil du nicht den Mut aufgebracht hast? Das ist nicht meine Schuld!«
    »Vielleicht hättest du weniger gemein sein können«, stöhnte sie. »Warum hast du ihn nicht einfach ignoriert?«
    »Er kam mitten in der Nacht zu mir, Mutter. Er kam nackt in mein Zimmer. Er wollte mit mir schlafen.«
    »Hör auf! Das hast du erfunden. Hör auf!«
    »Er wollte, dass ich seine Freundin werde. Er sagte, er sei bis über beide Ohren in mich verliebt und würde mich auf jeden Fall lieben, ganz gleich, was irgendjemand dazu sagte.«
    »Das will ich mir nicht anhören. Brody ist tot. Mein Sohn … Grant wird mich hassen«, flüsterte sie laut wie eine Wahnsinnige. »Er wird mir die Schuld geben. Alle werden mir die Schuld geben. Begreifst du, was geschehen ist?«
    »Es tut mir Leid«, sagte ich unter Tränen. »Ich wollte, dass er mein Bruder ist. Ich wollte, dass er mein Freund ist.«
    »Hatte er getrunken? Habt ihr den Alkohol meiner Mutter getrunken? Ihr habt eine wilde Party gefeiert! Deshalb versuchte er, mit dir zu schlafen.«
    »Mutter, nichts dergleichen ist passiert. Er brachte
etwas Bier mit, aber er war nicht betrunken, als er ging«, sagte ich.
    »Er brachte Bier mit«, murmelte sie, als hätte sie den wahren Mörder entdeckt. »Grant wird das wissen wollen. Er brachte Bier mit.«
    Ich konnte mir ihre wahnsinnigen, weit aufgerissenen Augen vorstellen.
    »Er trank es zum Abendessen, Stunden bevor er ging, Mutter.«
    »Also, dann ist das Ganze vielleicht ein Irrtum«, sagte sie mit viel fröhlicherer, hoffnungsvollerer Stimme. »Vielleicht ist Grant verwirrt. Es ist ein anderer junger Mann in einem ähnlichen Auto. Ich rufe ihn auf seinem Autotelefon an. Das könnte doch so sein.«
    »Ich glaube nicht«, widersprach ich leise.
    »Alison schläft noch. Sie wird am Boden zerstört sein. Sie stritten sich ständig wie Bruder und Schwester, aber sie liebte ihn und er liebte sie. Er wird Anwalt wie Grant, weißt du«, sagte sie. Ihre Stimme hatte sich plötzlich verändert, klang jünger, ja kindisch. Zitternd entrang sich ihr ein dünnes Lachen. »Er wird ein fantastischer Anwalt werden. Das sagen alle. Er ist beredt, intelligent und macht einen guten Eindruck. Du solltest ihn im Smoking sehen. Geschworene werden sich überschlagen, um ihn zufrieden zu stellen.
    Grant sagt das auch«, fuhr sie fort, gefolgt von einem weiteren kleinen Lachen. »Er ist nicht tot«, sagte sie unter Tränen. »Gott

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