Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
Vom Netzwerk:
sackte ich im Rollstuhl zusammen, ohne die Kraft aufzubringen, den Badeanzug ganz auszuziehen und mich wieder anzuziehen.
    Ein leises Stöhnen stieg vom Grund meiner Kehle auf, ließ mein Genick und meinen Hinterkopf vibrieren. Plötzlich hatte ich einen schrecklichen Krampf im Bauch. Mein Stöhnen wurde lauter,
und Mrs Bogart kam angerannt. Als sie mich anschaute, zitterte ich so heftig, dass der Stuhl rappelte.
    »In Ordnung«, sagte sie, »in Ordnung. Immer mit der Ruhe.« Sie fuhr mich schnell zu meinem Bett und half mir aus dem Rollstuhl unter die Decke. Meine Zähne klapperten. Mir war so kalt. Sie legte eine weitere Decke über mich und dann noch eine, bevor sie den Arzt anrief. Als sie zurückkam, teilte sie mir mit, dass ich ins Krankenhaus gebracht würde.
    »Nein!«, schrie ich.
    »Der Arzt möchte, dass Sie kommen, um einige Tests mit Ihnen durchzuführen. Sie müssen gehen. Ihr Fahrer ist schon unterwegs. Ich ziehe Ihnen jetzt etwas an«, sagte sie und zog mir einen Trainingsanzug an, während ich weiter zitterte.
    Weniger als fünfzehn Minuten später war Jake an meinem Bett. Er wirkte grau und müde, sein Gesicht war so abgespannt. Lag es an meinem Zustand, dass ich ihn so wahrnahm?
    »Wie geht es, Prinzessin?«, fragte er. Mein Zittern hatte etwas nachgelassen, aber der Krampf in meinem Unterleib war immer noch stark.
    »Ich weiß es nicht, Jake. Irgendetwas ist passiert. Ich bin krank.«
    »Okay, auf geht’s«, sagte er. Mrs Bogart rollte den Stuhl zu uns, aber Jake hob mich aus dem Bett und trug mich in seinen Armen aus dem Haus. Mein Kopf ruhte an seiner Brust.

    »Sie können sie doch schieben«, sagte Mrs Bogart.
    »So geht es schneller«, sagte er.
    »Lassen Sie das Mädchen bloß nicht fallen, solange sie in meiner Obhut ist, hören Sie? Ich will nicht dafür verantwortlich gemacht werden.«
    »Niemand lässt hier irgendjemanden fallen«, versicherte er ihr. »Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, und öffnen Sie uns die Tür«, befahl er voller Entschlossenheit. Schnell lief sie voraus und öffnete die Hintertür. Jake trug mich zum Wagen und setzte mich behutsam in den Fond des Rolls. Dann stieg er vorne ein und fuhr los.
    »Vermutlich hat Victoria Recht wegen des Autos«, sagte er. »Ich hätte ihn verkaufen und einen Transporter für Sie besorgen sollen. Tut mir Leid, Prinzessin.«
    »Ich will keinen Transporter. Ich mag den Rolls«, murmelte ich mit geschlossenen Augen. »Ich will Großmutter Hudsons Rolls.«
    Im Krankenhaus legten sie mich auf eine Trage und rollten mich in die Notaufnahme. Tests wurden durchgeführt, und Stunden später kam Dr. Morton, der Dienst habende Arzt, an mein Bett, um mir mitzuteilen, dass sich bei mir eine schwere Blaseninfektion entwickelt hatte.
    »Das ist nicht ungewöhnlich für Menschen in Ihrem Zustand«, versicherte er mir. »Wir erledigen das schnell und bringen Sie wieder auf die Beine.«
    Ich fing an zu lachen, worauf er mich einen Augenblick anstarrte.

    »Auf die Beine? Lassen Sie sich alle Zeit, die Sie dazu brauchen, Herr Doktor.«
    Das brachte ein Lächeln auf sein Gesicht.
    »Das ist doch nur ein Ausdruck«, sagte er.
    »Ich weiß. Und wie ich das weiß«, sagte ich.
    Sie brachten mich auf ein Privatzimmer und gaben mir etwas zum Schlafen.
    Spät am Morgen des nächsten Tages öffnete ich die Augen und sah Tante Victoria, die mich anstarrte, mit zornerfülltem Gesicht und blitzenden, weit aufgerissenen Augen.
    Als sie merkte, dass ich sie anschaute, wurde sie ruhiger und räusperte sich.
    »Ich werde Jake feuern müssen«, sagte sie. »Ich habe ihm ausdrücklich gesagt, dass er diesen Transporter besorgen soll, und was tut er? Hängt in der Kneipe herum. Ich habe herausgefunden, dass er zwei Tage hintereinander in einem Taxi nach Hause gebracht werden musste, weil er zu betrunken war, um selbst zu fahren. Vermutlich war er auch betrunken, als er dich gestern abgeholt hat.
    Wir können so jemanden als Fahrer für dich nicht gebrauchen. Ich will nicht, dass so jemand mit dem Namen der Familie in Zusammenhang gebracht wird.«
    »Nein«, sagte ich und schüttelte heftig den Kopf. »Er war nicht betrunken. Er war perfekt.Wage es ja nicht, ihn zu feuern. Er ist nicht dein Chauffeur. Er ist meiner.«
    »Was ist los mit dir? Der Mann ist ein Gewohnheitstrinker.
Das war er schon immer. Ich habe meiner Mutter immer wieder gesagt, sie sollte einen anständigen, gut ausgebildeten und respektablen Chauffeur engagieren und nicht jemanden ohne Ehrgeiz und

Weitere Kostenlose Bücher