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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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blühenden Bäumen zu riechen oder Vögel singen zu hören. Zum Teufel, nicht einmal ein Auto hupen zu hören. Diese alten Grundmauern sind bombensicher.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Es ist unvorstellbar.«
    Und dennoch saßen wir hier jetzt seit vierundzwanzig Stunden oder vielleicht sogar länger in der Falle.
    »Ich kann mir auch nicht vorstellen, so allein zu sein. Ich meine, ich bin ein Einzelgänger, aber hin und wieder muss man doch mit jemandem reden, etwas fernsehen, Radio hören, einfach zusehen, wie Leute herumlaufen und sich unterhalten«, rief er. »Aber nur hier zu sitzen und Tag um Tag in einer eigenen Welt zu leben. Vermutlich war sie verrückt.«
    »Oder nur sehr fantasievoll, Harley.Vielleicht schaute sie sich das Zimmer an und fand es schön.Vielleicht griff sie auf ihre Erinnerungen an Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge zurück, und das reichte ihr.«
    »Du weißt, dass das nicht genug sein kann. Ich schnappe
jetzt schon über hier unten. Ich spürte, wie mein Innerstes sich vor Wut und Frust zerfleischt.«
    »Ja, aber du vergisst, dass sie sich hier sicherer fühlte. Sie wollte hier sein.«
    Er überlegte einen Augenblick und nickte.
    »Vermutlich«, sagte er. Sein Blick schweifte umher und blieb dann an dem Plattenspieler hängen. »Möchtest eine von diesen alten Platten hören?«, fragte er.
    »Ja, gerne«, sagte ich. Wenn wir uns eine Weile von unserer Zwangslage ablenken konnten, würden wir uns bestimmt besser fühlen.
    Er stand auf und suchte eine Platte aus. Die Melodie war süß, tröstlich, aber die Stimme des Sängers war so hoch, dass ich lächeln musste.
    »Die Musik war damals anders«, sagte Harley.
    »Aber die Worte waren trotzdem schön.«
    Er legte eine andere auf, und wir lauschten. Es war ein Lied auf Französisch. Keiner von uns konnte es verstehen, aber wir wussten, dass es von etwas Traurigem handelte.
    »Wie heißt denn die Sängerin, Harley?«, fragte ich, als sie zu Ende war.
    Er las das Etikett.
    »Edith Piaf.«
    »Spiel es noch einmal«, sagte ich. Er zuckte die Achseln und tat es. Dann setzte er sich neben mich, um zuzuhören. Er legte mir den Arm um die Schultern, ich lehnte mich an seine Brust und schloss die Augen. Er küsste mich auf die Stirn, und ich schaute hoch zu ihm.
Vielleicht war es wegen der Musik oder wegen dem, was uns passiert war, aber seine Augen waren zwei dunkle Teiche voller Kummer und Schmerz. Ich hasste es, ihn so traurig zu sehen.
    Ich langte hoch und berührte mit den Fingerspitzen seine Lippen. Er nahm meine Hand in seine, hielt sie fest und küsste meine Finger. Ein Prickeln fuhr mir den Arm hinunter bis zu meiner Brust und legte sich um mein Herz.
    »Du bist so entzückend, Summer, selbst jetzt, selbst hier, selbst nach allem, was passiert ist. Wenn ich dich anschaue, fühle ich mich so glücklich, dass ich alles Schreckliche um mich herum vergesse. So ist das schon immer für mich gewesen.«
    »Harley«, flüsterte ich.
    Er hob mich sanft hoch und drehte mich so, dass er seine Lippen auf meine senken konnte. Es war ein sanfter Kuss, ein Kuss, mit dem er den Schlüssel zu meinem Herzen umdrehte. Er legte mich aufs Sofa.
    »Der kratzt«, beklagte er sich und zog den Pullover aus.
    Ich lächelte zu ihm hoch, mein Herz klopfte schneller. Er legte sich neben mich und küsste mich erneut, ein wenig fester, ein wenig länger. Ich drehte mich zu ihm um, legte ihm den Arm um den Hals und hielt mich an ihm fest. Er küsste meine Augen, meine Nase, meinen Hals.
    »Unsere Liebe ist so stark«, wisperte er, »sie beschützt uns.«

    Das fand ich auch. Für ein paar Minuten zumindest konnte ich mich in ihn versenken und mich wie in einem warmen Bad nach einem kalten Regen beruhigt, getröstet und beschützt fühlen.
    Ich hielt die Augen geschlossen, als er meine Bluse aufknöpfte und sie auszog, dann den BH aufhakte und mich hinausschlüpfen ließ. Seine Lippen lagen auf meinen Brüsten, seine Zungenspitze berührte leicht jede Brustwarze. Jede seiner Bewegungen war langsam, bedächtig, sanft, wohltuend. Ich stöhnte leise, er presste seine Lippen auf meine, berührte meine Zunge mit seiner und küsste mich überall härter, schneller. Ich spürte, wie mein Herz klopfte, mein Blut raste.
    »Sag mir, dass ich aufhören soll, Summer. Sag mir, dass ich aufhören soll«, flüsterte er, aber er legte die Finger auf den Knopf meiner Jeans und öffnete ihn.
    Das sollte ich, aber ich wollte es nicht. Zumindest jetzt noch nicht. Nur ein bisschen mehr, ein

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