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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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nur beten, dass der Anblick gut ausgerüsteter und von erfahrenen Befehlshabern angeführter Truppen ausreichte, um Waleran zum Rückzug zu bewegen.
    Ihr Hauptmann Alexander de Bohun hatte Kundschafter auf schnelleren Pferden vorausgeschickt, und als sich die Armee Lisieux näherte, kam einer von ihnen zurückgaloppiert.
    »Madam, die Stadt brennt! Lord de Meulan hat die Vororte in Brand gesteckt, und die Flammen haben sich ausgebreitet!«
    Matilda hob den Kopf. Sie nahm schwach Rauchgeruch wahr.
    Der Kundschafter tätschelte seinem zitternden Pferd den Hals. »Der Graf von Anjou hat sich stattdessen nach Le Sap gewandt.«
    Matildas Augen verdunkelten sich. »Was?«
    De Bohun mischte sich ein. »Keine Seite wird das Risiko eingehen, es zu einer offenen Feldschlacht kommen zu lassen, Herrin. Wenn de Meulan Lisieux niedergebrannt hat, dann geschah das entweder, um unserer Armee den Nachschub abzuschneiden oder weil er seine Männer nicht unter Kontrolle hat. Wir haben nicht genug Soldaten, um selbst nach Lisieux hineinzureiten und de Meulan entgegenzutreten.«
    »Le Sap. Wie weit ist das entfernt?«
    »Ungefähr neunzehn Meilen in südlicher Richtung«, erwiderte de Bohun. »Wenn wir die Pferde stärker antreiben, können wir in etwas mehr als zwei Stunden dort sein.«
    »Dann treibt sie an«, befahl Matilda grimmig. Wenn sie Le Sap einnehmen konnten, hätten sie zumindest eine Basis für einen neuerlichen Angriff auf Lisieux, sowie Geoffreys Truppen durch die ihren verstärkt worden waren.
    De Bohun gab die entsprechenden Anweisungen, und Matilda ließ sich ihr Ersatzpferd bringen: den kräftigen weißen Wallach, den sie am Tag ihrer Flucht vor Geoffrey geritten hatte. Sein weicher Gang und seine Ausdauer kamen ihr jetzt zugute. Ringsum nutzten die Soldaten, die Zweitpferde dabeihatten, die Gelegenheit, sie auszutauschen, während die anderen sich an das Ende der Kolonne begaben. De Redvers verbeugte sich, als er ihr ein Weinfässchen und ein Trinkhorn reichte.
    »Auf Eure Gesundheit, Madam.«
    Matilda nahm ein paar stärkende Schlucke. »Wären wir einen halben Tag eher angekommen, hätte vielleicht alles anders ausgesehen«, bemerkte sie frustriert, als sie das Horn zurückgab.
    »Möglich«, sagte de Redvers achselzuckend, »aber man darf nicht zurückblicken. Mit etwas Glück hat der Graf in Le Sap Erfolg gehabt, und wenn Meulan Lisieux niedergebrannt hat, nutzt uns das, denn dadurch hat er sich beim Volk nicht gerade beliebt gemacht.«
    Als sie in Le Sap eintrafen, schien ihnen die Sonne auf den Rücken, und wieder hing beißender Rauchgeruch in der Luft. Leichen von Menschen und Tieren lagen entlang der Straße verstreut. Viele Häuser der Stadt brannten lichterloh, und auch die Kirche stand in Flammen, während der Priester mit seinem Diakon davor die Hände rang und schluchzend zu Gott betete. An der Burgmauer hing Geoffreys Löwenbanner zusammen mit denen seiner Verbündeten: Talvas, Aquitaine, Vendôme und Nevers. Ritter und Sergeanten bauten Zelte auf. Eine jämmerliche Schar Gefangener kauerte an Händen und Füßen angekettet im Schatten der Mauer.
    Auch ein provisorischer Galgen war errichtet worden, an dem einige Leichen baumelten, deren verdrehte Hälse fast ihre Schultern berührten. Ein Mann war überdies verstümmelt worden, seine Eingeweide hingen ihm wie bläuliche Stricke aus dem aufgeschlitzten Leib. Der blutige, Ekel erregende Gestank eines Schlachtfeldes vermischte sich mit dem bitteren Rauchgeruch. Matilda bedeckte das Gesicht mit ihrem Schleier und würgte.
    »Herrin, dem Himmel sei Dank, dass Ihr hier seid!«
    Sie fuhr herum, als jemand ihren Arm berührte, und sah sich Geoffreys engstem Freund und Verbündeten William Talvas gegenüber. Sein Gesicht war mit Fett von seinem Kettenhemd verschmiert, und unter einem Wangenknochen war eine dünne Schnittwunde zu einer perligen schwarzen Linie getrocknet.
    Matilda musterte ihn argwöhnisch. »Wie es aussieht, bin ich in Lisieux zu spät eingetroffen, aber Le Sap habt Ihr scheinbar eingenommen. Auch wenn hier ziemlich gewütet wurde«, fügte sie hinzu, während sie einen viel sagenden Blick über die Schulter auf die brennende Kirche warf.
    »Wir haben um Hilfe gebeten, weil im Lager eine Seuche ausgebrochen ist. Viele Soldaten haben die rote Ruhr und können nicht kämpfen, und sie haben aus anderen Schlachten Wunden davongetragen. Wir brauchen dringend Verstärkung.«
    »Wo ist denn mein Mann?« Sie hatte erwartet, Geoffrey herumstolzieren und

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