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Die Hure von Rom - Walz, E: Hure von Rom

Titel: Die Hure von Rom - Walz, E: Hure von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Walz
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sich vorgenommen hatte: Er würde kämpfen, auf seine Art – langsam, geschickt.
    »Danke, Angelo, du kannst gehen«, sagte er.
    »Wäre es Eurer Exzellenz recht, wenn ich mir den heutigen Nachmittag freinehme?«
    »Natürlich, gerne.«
    Als Angelo die Tür geschlossen hatte, sagte Antonia: »Er sieht aus, als würde er heute jedem, den er auf der Straße trifft, erzählen, dass er der Diener des großen Carissimi ist.«
    Sandro wiegte den Kopf. »Angelo ist leicht zu beeindrucken.«
    »Du kokettierst mal wieder mit deiner Bescheidenheit. Die Aufklärung der Morde war brillant, das weißt du sehr wohl.«
    Er war sich nicht sicher, ob er errötete oder nicht – und was angebracht gewesen wäre.

    »Hättest du nicht den Stein gefunden …«
    »Oh, ich bitte dich«, unterbrach sie ihn. »Ich habe einen Beutel umgestülpt, das ist alles. Ich wäre nie auf die Lösung gekommen. Sogar jetzt, wo ich die Mörderin kenne, verstehe ich manches noch nicht, beispielsweise, wieso Porzia ihren Tod vortäuschte. Zwei Tage vorher hat sie noch ihren Bruder umgebracht, um Porzia bleiben zu können, und dann so etwas. Wirklich, Sandro, das erscheint mir so widersprüchlich und dumm.«
    Eigentlich hatte er keine Lust mehr, über den Fall zu reden. Er hatte tagelang mit diesem Fall gelebt, hatte die ganze letzte Nacht mit Mord und Wahnsinn zugebracht, hatte im Morgengrauen, nach dem Besuch bei Forli, seinen Bericht geschrieben und ihn Papst Julius zukommen lassen und schließlich auch noch Angelos Neugier befriedigt. Er hatte genug davon.
    Aber mit Antonia hätte er auch über das Brutverhalten der Hühner gesprochen, wenn ihr danach gewesen wäre.
    »Der Mord an ihrem Bruder«, antwortete er, »der eigentlich ihre Probleme lösen sollte, verschaffte ihr nicht die erhoffte Freiheit. Noch in derselben Nacht, vielleicht nur eine Stunde später, erkannte sie, dass sie mitten in den Ermittlungen zum Tod von Maddalena steckte.«
    »Als sie in ihrem Quartier von uns überrascht wurde, von dir, mir und Milo.«
    Sandro hatte das Gefühl, dass Antonia diesen Namen absichtlich ausgesprochen hatte, um seine Reaktion zu testen. Sie lüftete ihren Gesichtsschleier und betrachtete ihn aufmerksam.
    »Richtig«, sagte er und bot Antonia gelassen Stuhl und Gebäck an. »Sie sah ein, dass sie sich in größter Gefahr befand. Die Selbsterhaltung Francescas gewann die Oberhand über Porzia. Zunächst führte sie uns mit allerlei Lügen in die Irre.«
    »Etwa als sie behauptete, der wahre Name der Signora sei Augusta.«

    »Ja, und später, als Francesca, noch einmal. Die ganze Fensterszene war ein Theater. Sie erfand Sebastianos Todesangst und erinnerte sich vermeintlich daran, dass Sebastiano den Namen Augusta erwähnt hatte. Sie streute uns Sand in die Augen, und gleichzeitig beschloss sie, als Krönung des Bluffs Porzia umzubringen – wenn man das so sagen kann.«
    »Wieso wartete sie damit bis zum übernächsten Abend? Sie hätte doch schon einen Abend früher handeln können.«
    »Nein, eben nicht. Sie hatte zu Hause den ganzen Tag die Verzweifelte spielen müssen – vermutlich war sie tatsächlich verzweifelt. Das Beruhigungsmittel, das die Ärzte ihr gaben, war durchaus echt und wirksam, und nach der Szene am Fenster schlief sie wohl ein. Sie konnte Porzia an jenem Abend nicht umbringen, zugleich konnte sie sie nur nach Einbruch der Dunkelheit umbringen, also gestern Abend. Das Glück war ein letztes Mal auf ihrer Seite. Kurz bevor wir eintrafen, hatte sie ihr Werk, das Vortäuschen eines Verbrechens, vollendet.«
    Antonia lehnte sich in dem Sessel zurück und schlug, ganz undamenhaft, die Beine übereinander. »Da wusstest du schon, was es mit ihrer Doppelrolle auf sich hat. Und du hast uns nichts davon gesagt.«
    Er lächelte. »Ein bisschen Spannung schadet euch nicht.«
    Sie lachte. »Bravo, das ist dir wirklich gelungen. Als ich dich mit diesem Dolch sah, der die Initialen AC trug …«
    »Der Dolch der Carissimi.«
    »Ja, eben. Da dachte ich sofort an deinen Vater Alfonso. Und an deine Mutter und Bianca, die ebenfalls beide Zugang zu der Waffe hatten.«
    »Genauso wie Francesca. Sie hielt sich oft im Haus meiner Eltern auf, und so war es ihr ein Leichtes, den Dolch an sich zu bringen und damit eine weitere falsche Fährte zu legen. Was sie nicht ahnte, war, dass sie damit den Verdacht, den ich längst
hatte, zusätzlich bestätigte. Quirini oder Massa wäre es kaum möglich gewesen, an diese spezielle Waffe zu kommen.«
    »Aber dein

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