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Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Plantage. Krank.
     
    Tag 62:
    Sehr krank. Fieber, Anfälle von Schüttelfrost. Den ganzen gestrigen Tag habe ich schwarze Galle erbrochen. Der Regen ist ohrenbetäubend. Nachts werden die Wolken von oben von Orbitalspiegeln beleuchtet. Der Himmel scheint in Flammen zu stehen. Mein Fieber ist sehr hoch.
    Eine Frau kümmert sich um mich. Badet mich. Zu krank, mich zu schämen. Ihr Haar ist dunkler als das der meisten Eingeborenen. Sie sagt wenig. Dunkle, sanfte Augen.
    O Gott, so fern der Heimat krank zu sein.
     
    Tag
    sie wartet spioniert kommt vom Regen rein das dünne Hemd absichtlich, mich in Versuchung zu führen, weißwas ich bin meine Haut brennt steht in Flammen dünne Baumwolle dunkle Brustwarzen darunter ich weißwer sie sind sie beobachten, höre hier ihre Stimmen des nachts sie baden mich in Gift verbrennt mich sie denken ich weiß es nicht aber ich höre ihre stimmen über den regen hinwegwenn das schreien aufhört aufhören aufhören
    Meine Haut ist fast weg. rot darunter kann das loch in meiner wange spüren, wenn ich die kugel finde spucke ich sie aus sie aus. agnusdeiquitolispecattamundi miserer nobis misere nobis miserere
     
    Tag 65:
    Danke, o Herr, daß Du mich von der Krankheit erlöst hast.
     
    Tag 66:
    Heute rasiert. Konnte zur Dusche gehen.
    Semfa hat mir geholfen, mich auf den Besuch des Verwaiters vorzubereiten. Ich hatte erwartet, daß er einer der großen, griesgrämigen Typen sein würde, wie ich sie vor dem Fenster gesehen habe, wo sie auf dem Sortiergelände arbeiteten, aber er war ein stiller, dunkler Mann mit einem leichten Lispeln. Er war mehr als hilfreich. Ich hatte mir Sorgen über die Bezahlung der Kosten meiner medizinischen Behandlung gemacht, aber er versicherte mir, daß keine Kosten geltend gemacht werden würden. Noch besser – er wird mir einen Mann zuteilen, der mich ins Hochland führt! Er sagt, es wäre schon spät, aber wenn ich in zehn Tagen reisen kann, könnten wir es durch den Flammenwald zur Kluft schaffen, bevor die Teslabäume voll aktiv werden.
    Nachdem er fort war, saß ich eine Weile bei Semfa und habe mich unterhalten. Ihr Mann ist vor drei lokalen Monaten bei einem Ernteunfall gestorben. Semfa selbst kam aus Port Romance; ihre Heirat mit Mikel war eine Erlösung für sie, daher hat sie beschlossen, hier zu bleiben und Gelegenheitsarbeiten zu erledigen, statt zurückzukehren. Ich kann es ihr nicht verdenken.
    Nach einer Massage werde ich schlafen. In letzter Zeit viele Träume von meiner Mutter.
    Zehn Tage. Ich werde in zehn Tagen bereit sein.
     
    Tag 75:
    Bevor ich mit Tuk aufgebrochen bin, war ich unten bei den Matrixpaddies, um Semfa Lebewohl zu sagen. Sie sagte wenig, aber ich sah in ihren Augen, daß sie traurig war, mich gehen zu lassen. Ich segnete sie ohne Vorbedacht und küßte sie danach auf die Stirn. Tuk stand in der Nähe, lächelte und nickte. Dann brachen wir auf und führten die beiden Packbrids. Aufseher Orlandi kam bis zum Ende der Straße mit und winkte, als wir den schmalen, ins üppige Blattwerk gehauenen Pfad betraten.
    Domine, dir ige nos.
     
    Tag 82:
    Nach einer Woche auf dem Pfad – welchem Pfad?, – nach einer Woche in dem unwegsamen gelben Regenwald, nach einer Woche anstrengenden Kletterns auf dem zunehmend steileren Hang des Pinion Plateau, erreichten wir heute morgen ein überhängendes Felsplateau, von wo wir Ausblick über ein Dschungelplateau zum Schnabel und dem Mittelmeer hatten. Dieses Plateau ist fast dreitausend Meter über dem Meeresspiegel, und der Ausblick war beeindruckend. Dichte Regenwolken breiteten sich unter uns bis zum Fuß der Pinion Hills aus, aber durch Lücken in dem grauweißen Wolkenteppich konnten wir Blicke auf den Kans erhaschen, der sich behäbig nach Port R. und zum Meer wälzt, ebenso chromgelbe Flecken des Dschungels, durch den wir uns gequält hatten, und weit im Osten konnten wir eine Andeutung von Magentarot erkennen. Tuk behauptete, daß es sich dabei um die untere Matrix von Fiberplastikfeldern in der Nähe von Perecebo handelt.
    Wir plagten uns bis spät in den Abend weiter bergauf voran. Tuk macht sich offenbar Sorgen, wir könnten in den Flammenwäldern steckenbleiben, wenn die Teslabäume aktiv werden. Ich bemühe mich, mit ihm Schritt zu halten, ziehe das schwerbepackte Brid und spreche stumme Gebete, um mein Denken von den Schmerzen, Qualen und den allgemeinen Unbilden abzulenken.
     
    Tag 83:
    Haben vor Tagesanbruch gesattelt und beladen und sind weitergezogen. Die Luft riecht

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